Buch
Von Amberg nach Bonn und Brüssel

Laura Ulrich schrieb Magisterarbeit über den Politiker Dr. Heinrich Aigner und die Anfänge des Europäischen Rechnungshofes.

31.01.2016 | Stand 16.09.2023, 6:49 Uhr

Die Autorin Laura Ulrich mit Oberbürgermeister Michael Cerny (2.v.l.) sowie den Söhnen von Dr. Heinrich Aigner, Dr. Heinz Aigner (links) und Dr. Ulrich Aigner (rechts).

„Wege nach Europa. Heinrich Aigner und die Anfänge des Europäischen Rechnungshofes“, lautet der Titel eines Forschungsbandes zur Landes- und Regionalgeschichte, mit dem die Magisterarbeit der Historikerin Laura Ulrich nun auch in Buchform erhältlich ist. Die junge Wissenschaftlerin, seit 2015 am Institut für Bayerische Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) tätig, setzt sich darin mit dem Wirken eines bedeutenden Amberger Politikers und überzeugten Europäers auseinander.

Aus diesem Grund wurde das druckfrisch erschienene Werk, das in Kürze auch in englischer Sprache erhältlich sein wird, im Beisein von Oberbürgermeister Michael Cerny im Amberger Rathaus vorgestellt. Anwesend bei diesem Ereignis waren zudem die beiden Söhne des 1988 verstorbenen Politikers, Dr. Heinz Aigner und Dr. Ulrich Aigner, weitere Familienangehörige, die langjährige Mitarbeiterin von Dr. Heinrich Aigner Maria Reindl und die Leiter des Stadt- sowie des Staatsarchivs in Amberg, Dr. Johannes Laschinger und Dr. Maria Rita Sagstetter.

Die Verfasserin Laura Ulrich studierte an der LMU und am Trinity College/University of Cambridge Geschichte und Germanistik. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die bayerische Geschichte sowie das 19. und 20. Jahrhundert. Betreut wurde das Entstehen ihrer Arbeit von Prof. Dr. Ferdinand Kramer, dem Inhaber des Lehrstuhls für Bayerische Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte mit besonderer Berücksichtigung der Neuzeit. Prof. Kramer ist außerdem Vorsitzender der Kommission für Bayerische Landesgeschichte.

Im ersten Teil von Laura Ulrichs Arbeit steht das politische Wirken Dr. Heinrich Aigners (1924-1988) im Mittelpunkt, der als Abgeordneter des Wahlkreises Amberg-Neumarkt Mitglied des Deutschen Bundestags (1957-1980) war und von 1961 bis zu seinem Tod dem Europäischen Parlament angehörte. Dabei zeichnete Ulrich den politischen Weg Aigners von Amberg nach Bonn und Brüssel nach. Ebenso dokumentierte sie seine Herkunft und zeigte seine weltanschauliche Prägung.

Als Mitglied des europäischen Parlaments setzte sich Dr. Aigner vor allem für eine verbesserte Finanzkontrolle ein. Damit leistete er nicht nur zur Ausweitung der Befugnisse des Europäischen Parlamentes, sondern maßgeblich auch zur Gründung des Europäischen Rechnungshofes einen wichtigen Beitrag. Der Gründungsprozess dieser Einrichtung, die im Jahr 1977 ihre Arbeit aufnahm, rückt im zweiten Teil der Ausführungen in das Zentrum der Betrachtungen.

Für ihre Arbeit benutzte Laura Ulrich Quellen aus verschiedenen Archiven. Im Stadtarchiv Amberg recherchierte sie im Bestand der CSU-Kreisgeschäftsstelle Amberg sowie im „Nachlass Heinrich Aigner“. Ersterer enthält neben Dokumenten eine Vielzahl von Fotos, von denen auch einige im Buch abgedruckt sind. Unterstützung in Wort und Schrift fand die Wissenschaftlerin vor Ort darüber hinaus durch die Familie Dr. Heinrich Aigners sowie durch Maria Reindl und den langjährigen Landtagsabgeordneten Heinz Donhauser.