Ehrenamt
Das BRK in Markus Sackmanns Fußstapfen

Staatssekretär Bernd Sibler ist Bezirksvorsitzender des Roten Kreuzes. Bei der Wahl in Roding ruft er Vorgänger im Himmel an.

02.07.2017 | Stand 16.09.2023, 6:29 Uhr
Hans Schmelber

Der neue Vorstand des BRK-Bezirksverbandes Niederbayern/Oberpfalz mit Bernd Sibler und Tanja Schweiger (vorne Mitte) an der Spitze Foto: fsh

Das Rote Kreuz in Niederbayern und der Oberpfalz steht bayernweit an der Spitze. Rund 30 000 aktive Ehrenamtliche im Jugendrotkreuz, den Bereitschaften, der Bergwacht und der Wasserwacht sind in den 16 Landkreisen Garanten für den Zivil~ und Bevölkerungsschutz.

Das Rote Kreuz als Arbeitgeber

Neben seiner Eigenschaft als national sowie international tätige Hilfsorganisation ist das BRK in Niederbayern/Oberpfalz mit über 8500 hauptamtlichen Mitarbeitern außerdem ein großer Arbeitgeber, unter anderem. im Rettungsdienst, in der ambulanten und stationären Altenhilfe, Kindergärten, Beratungsstellen, Berufsfachschulen der Altenpflege und Altenpflegehilfe und der Breitenausbildung tätig.

Die Bezirksversammlung bietet alle vier Jahre Gelegenheit, gegenüber den 126 Delegierten der ostbayerischen Kreisverbände Rechenschaft abzulegen über die vielfältigen Aufgaben des gesamten ostbayerischen Roten Kreuzes. Darüber hinaus werden hier auch die Weichen für die Arbeitsschwerpunkte der kommenden Jahre gestellt.

Franz Reichold, Bürgermeister von Roding und Landratsstellvertreter, verglich das Rote Kreuz mit den Kommunen: „Hier arbeiten Hauptamtliche und Ehrenamtliche Hand in Hand.“ Der gute Ruf des BRK, speziell bei uns in Ostbayern, sei sicherlich dieser Mischung zu verdanken. Reichold weiter: „Sie alle sorgen mit Ihrer Arbeit dafür, dass wir hier ein Stück Sicherheit mehr haben.“

Das Engagement der Politik

BRK-Präsident Theo Zellner erinnerte an die Arbeit des verstorbenen Landtagsabgeordneten Markus Sackmann und dankte den vielen Kommunalpolitikern und Vertretern im Landtag und Bundestag, die Aufgaben und Positionen in den Rotkreuz-Gremien übernehmen. „Das BRK ist getragen von der Politik und das BRK hat große Aufgaben zu bewältigen“, sagte Zellner.

Der Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz sei gut aufgestellt, erklärte der BRK-Präsident. Die Bevölkerung stehe hier auch in besonderer Weise hinter dem Roten Kreuz. Das hab viel mit Kontinuität, mit Tradition, Erfahrung aber auch Kompetenz, Einsatzbereitschaft und mit Leidenschaft zu tun. „Für das Rote Kreuz ist Bilanz mehr als Zahlen“, sagte Zellner: „Wir müssen uns weit über unseren gesetzlichen Auftrag hinaus auch an die neuen Einsatzszenarien und die neuen Lagen und gesellschaftlichen Entwicklungen gewöhnen und immer wieder anpassen. Die Bevölkerung stattet uns auch mit einem riesigen Vertrauen aus, und dieses Vertrauen ins Rote Kreuz ist unser wichtigstes Kapital.“ Fazit des Präsidenten: Das Rote Kreuz sei in Ostbayern „ein starkes Stück Heimat“. Und Zellner zitierte den neuen Bundespräsidenten: „Wer das Ehrenamt schätzt, schützt die Demokratie.“ Das sollten wir uns alle zu Eigen machen.

Die Forderung von Theo Zellner

Flüchtlinge, Zugunglücke, Amokläufe, Terroranschläge zeigten immer wieder auf, dass ein funktionierendes Krisenmanagement heutzutage wichtiger sei als je zuvor, erklärte Zellner. Dazu habe das BRK viele unterschiedliche Initiativen und Impulse in Gang gesetzt.

„Wir müssen unsere Ausbildung überprüfen, wir müssen unsere Ausstattung überprüfen und anpassen!“ Diese nächsten Ziele gab der BRK-Präsident aus. Er stellte aber auch eine Forderung an die Politik. „Wir brauchen ein Bekenntnis des Freistaates für eine Vollfinanzierung dieser Arbeit. Zumindest sukzessive sollten wir uns dahin annähern.“

Der Bezirksvorsitzende Walter Zitzelsberger ersparte sich einen detaillierten Tätigkeitsbericht. Die Bilanz lag allen Delegierten in schriftlicher Form vor.

Die Neuwahlen konnten nach Entscheidung der Delegierten per Akklamation durchgeführt werden und gingen deshalb schnell über die Bühne. Zum neuen Vorsitzenden wurde der CSU-Landtagsabgeordnete und Kultus-Staatssekretär Bernd Sibler gewählt. Tanja Schweiger, Landrätin der Freien Wähler im Landkreis Regensburg, ist seine Stellvertreterin.

Sibler übernahm auch gleich die Sitzungsleitung und stellte sich kurz vor. Seit 20 Jahren ist er Abgeordneter im Landtag. Dem verstorbenen Markus Sackmann habe er noch versprochen, sich um das Rote Kreuz zu kümmern. Und nach seiner Wahl zum neuen Bezirksvorsitzenden beteuerte er vor den Delegierten im Rodinger City-Hotel: „Lieber Markus, wir rufen dir jetzt ein ganz deutliches Wort zu. Ich weiß, du sitzt auf irgendeiner Wolke und hast eine halbe Bier dabei und lässt es dir gut gehen. Es geht gut weiter, Markus!“

Und noch ein Wort des neuen Mannes an der Spitze des Bezirks: „Ich möchte die große BRK-Familie auch für die Zukunft weiterentwickeln.“ Die Terrorlage verursache Bauchgrummeln, wurde er konkreter, aber wir müssen uns darauf einstellen. Sibler sprach auch das neue geplante BRK-Übungszentrum an und kündigte an, dass im Landtag große Aufgaben abgearbeitet würden.

Sibler lobte die die hohe Professionalität im BRK-Bezirksverband und würdigte besonders die Jugendarbeit. „Wer die Jugend hat, der hat auch die Zukunft“, sagte er. Und sein letztes Wort: „Auf unserer Bezirksebene und in unserer großen BRK-Familie gilt immer, miteinander helfen für Menschen, die in Not sind.“

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