Wirtschaft
Das Ladenzentrum ist jetzt geöffnet

Vielen Kunden gefallen die Geschäfte. Einige Bürger kritisieren die fehlenden Einkaufsmöglichkeiten im Obertraublinger Kern.

23.08.2016 | Stand 16.09.2023, 6:41 Uhr
Gabi Hueber-Lutz
Am Tag der Eröffnung war der Parkplatz schon am Morgen voll. Künftig wird man bei Netto E-Bikes und Elektroautos aufladen können. −Foto: Hueber-Lutz

Der Parkplatz bei den neuen Einkaufsmärkten an der Regensburger Straße ist seit dem Morgen voll. Netto, Edeka, Rossmann und die Apotheke von Marius Gehr eröffnen hier an diesem Dienstag. Viele Angebote gibt es und viel kennenzulernen.

Michael Beer von der technischen Abteilung von Netto ist noch mit Fahrrädern beschäftigt. Der Discounter bietet seinen Kunden nämlich in Kooperation mit der Rewag an, ihr E-Bike während des Einkaufs an einer Station im Außenbereich aufzuladen.

Verantwortliche sind zufrieden

Daneben ist die Ladestation für Elektroautos. An diesem Eröffnungstag interessieren sich die Leute erst einmal für die Geschäfte und die Schnäppchen. Gut, dass wieder ein Drogeriemarkt da ist – diese Meinung hört man oft bei den Kunden. Bezirksleiterin Michaela Aschenbrenner beurteilt den Standort positiv als „Top-Lage“. Und man hoffe, dass der Drogeriemarkt auch ein Gewinn für Burgweinting werde. Fünf der neun Beschäftigten wurden neu eingestellt, die anderen vier haben in den Märkten gearbeitet und sind wohnortnäher eingesetzt.

Auch beim Edeka ist viel los. Ein kleines Mädchen reibt sich die Hände und hält den Laden für den besten Edeka überhaupt. Der Papa meint, das sei ein Edeka wie die anderen auch und die Mama ist mit den Einkäufen beschäftigt. Inhaber Günter Faber ist sichtlich zufrieden. Dass gleich daneben ein Discounter ist, mache gar nichts. „Wir sehen uns nicht als Konkurrenz“, versichert er. Im Gegenteil. Wenn mehr Auswahl da ist, kommen auch mehr Kunden. „Super zufrieden“ sei er, bestätigt auch Christian Maschka, Verkaufsleiter bei Netto. Familiär geht es in der Apotheke zu. „A ganz a anders Buidl“, bescheinigt ein Kunde dem Team. Alle sind da, bedienen teilweise gleichzeitig. In den letzten Tagen haben sie „so richtig hingelangt“, sagt Apotheker Marius Gehr, auf den an diesem Tag die Charakterisierung müde, aber glücklich passt. Wie auch in den anderen Geschäften stehen Blumen und immer wieder kommen Menschen, die mit einem Strauß gratulieren. Bei aller Begeisterung für die neue Einkaufsmöglichkeit: sehr deutlich sind an diesem Tag die kritischen Stimmen wegen der nun fehlenden Einkaufsmöglichkeiten im Ortskern.

Für die alten Leute sei es schon schlimm, sagt zum Beispiel Petra Gschwendtner. Man habe sie mit ihrem Rollator regelmäßig beim Einkaufen gesehen. Auch Edith Weinfurtner fallen als erstes die Senioren ein. Die haben nicht unbedingt ein Auto und für sie wird es jetzt schwer. Es sei schön, hier einzukaufen und vielleicht solle man sich für die alten Leute etwas einfallen lassen. Einen Shuttle-Bus zum Beispiel. Ja, und mit dem Kinderwagen sei es auch zu weit, gibt eine andere Obertraublingerin zu bedenken. Bürgermeister Rudolf Graß sind diese Punkte durchaus bewusst.

Ein-Euro-Ticket für den Bus

Er gibt auf Nachfrage unserer Zeitung jedoch zu bedenken, dass bei der bereits früher gefallenen Entscheidung für den Standort am Ortsrand das Ziel war, die Nahversorgung im Dorf zu erhalten. Im Ortskern habe es aber keine Möglichkeiten gegeben zu erweitern oder Neues zu schaffen. Was die Erreichbarkeit betrifft, habe man im gesamten Gemeindegebiet das Ein-Euro-Ticket für den Bus, mit dem man hierher komme. Speziell für ältere Leute können eventuell auch die Nachbarschaftshilfen unterstützen. „Ich hoffe, das spielt sich ein“, so Graß.