Bauarbeiten
Dörnbergforum bringt neue Parkplätze

Eine neue Tiefgarage wird im Dörnberg-Viertel entstehen. Während dort der Rohbau startet, beklagen sich Anwohner weiterhin.

03.03.2017 | Stand 16.09.2023, 6:33 Uhr
Mario Geisenhanslüke

Der Rohbau auf dem ehemaligen Bahngelände hat begonnen. Foto: Geisenhanslüke

Fünf Kräne stehen verteilt auf der 250 000 Quadratmeter großen, noch sehr leeren Fläche. Fünf erste Anzeichen, dass es bald richtig losgeht. Und dann soll es weniger als fünf Jahre dauern, bis 2020 das Dörnberg-Viertel, das hier entsteht, fertig ist – und mit ihm auch neue Parkplätze im inneren Westen Regensburgs.

Das bestätigt Martina Weininger von der Agentur Valentum Kommunikation, die für die Öffentlichkeitsarbeit rund um eines der derzeit größten Bauprojekte in Regensburg zuständig ist. Sie sagt: „Es wird beim Dörnbergforum eine Tiefgarage mit 325 Stellplätzen geben.“ Da es sich um ein Nahversorgungszentrum handele, sei diese auch von jedem nutzbar – vergleichbar beispielsweise mit jener unter den Arcaden.

Beginnen werden die Rohbauarbeiten für das Dörnbergforum noch in diesem Monat. Dem Zeitplan hinkt der Bauherr damit rund einen Monat hinterher. Das liegt aber wederan der dort gefundenen Fliegerbombe– nochden Ausgrabungen. Schuld waren die extremen Minustemperaturen im Januar, die es im wahrsten Wortsinn nötig machten, die Arbeiten einzufrieren. Doch nun kann in Bauabschnitt Nummer eins, der aus dem Dörnbergforum und dem Georgenhof besteht, der Rohbau starten.

Nach dem Spatenstich im November hatte die Baufeldvorbereitung abgeschlossen werden müssen. Es musste eine ebene Fläche geschaffen werden, die bebaut werden kann. Das ist für den ersten Abschnitt erledigt. Nun wird die Baustelle eingerichtet: Maschinen, Kräne und Container werden also in den kommenden Woche aufgebaut. Dann kann mit den Rohbau- und Hochbauarbeiten begonnen werden. Parallel dazu starten dann auch die Vorbereitungen für Abschnitt zwei, den Johanneshof, und später den dritten Bauabschnitt, den Karolinenhof.

Alle Kräne kann Rita Kastler von ihrem Fenster aus nicht sehen. Die Regensburgerin, die seit sieben Jahren in der Hoppestraße wohnt, putzt ihre Fenster aktuell alle paar Tage – dem Schmutz der Bauarbeiten geschuldet. Sowohl das als auch das Thema Lärmbelästigung warbei einer Informationsveranstaltung im Dezemberund bei einerOrtsbegehungzur Sprache gebracht worden. Die damals besprochene Lösung: Neben der täglichen Reinigung der Straße mit einer kleinen Maschine fährt alle drei bis vier Wochen eine große Kehrmaschine.

Doch diese Lösung birgt zumindest ein kleines Dilemma für die Anwohner. Zum Einen klagt Rita Kastler zwar über das Halteverbot. Zwischen 7 und 18 Uhr dürften an Tagen der Reinigung keine Autos dort parken. Das werde auch kontrolliert. Doch die Maschine käme nachmittags. „Die müssten das einfach zeitlich begrenzen: auf zwei oder drei Stunden. Es kann nicht sein, dass von morgens bis abends da keiner stehen darf.“ Zum Anderen sieht Rita Kastler aber auch, dass die Reinigung mit der Maschine eigentlich wenig bringe, wenn immer wieder Autos trotz des Halteverbots dort stünden.

Diese Kritik leitet die Stadt Regensburg weiter an die Bauherren, weil die Angelegenheit das Baugebiet betrifft. Dazu schreibt die verantwortliche Kommunikationsagentur Valentum: „Um die Straße großflächig vom Dreck zu befreien, wird für diesen Tag ein Parkverbot eingerichtet, um eine Reinigung auch unter den parkenden Autos zu ermöglichen.“ Der Dienstleister, der dafür zuständig ist, handhabe die Einsatzzeit der Maschine individuell. Deshalb werde das Parkverbot für den gesamten Tag eingerichtet. Weiter heißt es: „Die parkenden Autos machen eine Reinigung der gesamten Straßenfläche nur eingeschränkt möglich. Bei einer Einhaltung des Parkverbots steht einer umfassenden Straßenreinigung nichts im Wege.“

Sehen Sie sich in diesem 360-Grad-Bild der Baustelle um:

Die Baustelle des künftigen Dörnberg-Viertels im März 2017 - Spherical Image - RICOH THETA

Zu den Problemen der Anwohner generell verspricht Martina Weininger: „Wo Erleichterung möglich ist, oder man etwas machen kann, wird etwas gemacht. Es ist dem Bauherrn daran gelegen, dass soweit wie möglich die Entlastung für die Anwohner da ist. “ Es sei auch nicht mit der einen Infoveranstaltung getan. Man pflege einen kontinuierlichen Kontakt mit den Anwohnern. Bei Problemen sollten sich Anwohnern direkt melden. Im März wird es auch den nächsten Ortstermin geben sowie einen Flyer, der erklärt, was im ersten Halbjahr 2017 im Detail passieren wird. Allerdings sagt Martina Weininger auch: „Es ist aber auch so, dass bei einer Baustelle manche Dinge nicht zu vermeiden sind.“

Otti Zink hingegen hat neben dem Schmutz noch ein anderes Problem. Ihr Mann und sie führen ein Fotogeschäft direkt an der Ecke von Hoppestraße und Friedrich-Niedermayer-Straße. Sie sagt: „Die Parkplatzsituation eskaliert. Das merken wir im Geschäftsbetrieb.“ Denn das jemand beispielsweise für ein paar Passbilder hineinspringe, komme quasi überhaupt nicht mehr vor. Zumindest ein Ende der Baustelle an der Ecke von Kumpfmühler Straße und der ehemaligen Ladehofstraße, das Abhilfe schaffen könte, ist mittlerweile in Sicht. Ende April wird die Kreuzung voraussichtlich wieder geöffnet.

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