Tradition
Knackt der Palmator die Rekordmarke?

Am Sonntag steigt das legendäre Starkbierfest auf dem Adlersberg. Traumwetter könnte mehr als 10000 Besucher anlocken.

07.04.2017 | Stand 16.09.2023, 6:38 Uhr

Im Jahr 2014 sorgte sommerliches Wetter beim Palmator für einen Besucheransturm: Rund 10000 Besucher feierten auf dem Adlersberg. Auch heuer sind bis zu 21 Grad angesagt. Archivfoto: Waller

Die Wetterprognose für den Palmator wird immer besser: Am Palmsonntag soll das Thermometer auf bis zu 21 Grad klettern und das bei strahlendem Sonnenschein. Ein solches Palmator-Traumwetter gab es zuletzt 2014 und damals pilgerten rund 10000 Besucher auf den Adlersberg vor den Toren Regensburgs. Wirt Heiner Prössl weiß jedoch, dass Sonnenschein keine allzu große Rolle spielt, die wahren Fans des Starkbierfests kämen bei jedem Wetter.

Offiziell startet der Palmator um 10 Uhr mit dem Eröffnungsfassanstich. Jedoch weiß Prössl aus Erfahrung, dass manche Gäste schon eher kommen. Ab 8 Uhr morgens werden die ersten erwartet, die letzten verlassen das Starkbierfest abends gegen halb neun. „Am meisten wird in der Mittagszeit und am frühen Nachmittag los sein“, vermutet Prössl.

Sitzplätze sind schnell belegt

Zwischen ein und zwei Uhr ist die Gästedichte erfahrungsgemäß an höchsten. Wer sich einen Platz auf einer Bierbank sichern will, sollte schon wesentlich früher da sein.

Ein Großteil derer, die am Sonntag zum Adlersberg pilgern, ist jüngeren Baujahrs, viele kommen in Tracht. Auf Facebook hat das Starkbierfest mittlerweile rund 5000 Freunde. Und die Besucher reisen nicht nur aus Regensburg und dem Landkreis an. Heiner Prössl kennt eine Gruppe aus Mannheim, die jedes Jahr kommt. Auch aus München und Nürnberg zieht es Besucher zum Fest. Der am weitesten angereiste Gast kommt sogar von einem anderen Kontinent: Prössl erinnert sich genau an einen Gast aus Kolumbien.

Hauptsächlich ausgeschenkt wird das flüssige Objekt der Begierde, der „Palmator“ mit einem Alkoholanteil von 7,4 Prozent und einer Stammwürze von 18,8 Prozent. Heiner Prössl hat heuer 150 Hektoliter des Starkbiers gebraut. Am Donnerstag liefen die Vorbereitungen für das Fest bereits auf Hochtouren. Gerade bei schönem Wetter und entsprechendem Besucheransturm heißt die Devise „alles rausbringen“. Der Ausschank müsse reibungslos funktionieren, sagt der Bräu. Neben dem Doppelbock werden Adlersberger Helles, Radler und auch antialkoholische Getränke ausgeschenkt. Fürs leibliche Wohl ist die Bratenküche im Haus zuständig, draußen gibt es Leckereien vom Grill, etwa die klassische Bratwurstsemmel, und für Vegetarier Gerichte mit Käse. Allein für die eigene Küche, den Ausschank und die Bedienung hat Prössl rund 50 Leute im Einsatz, darunter sind auch Stammgäste und Freunde.

Wichtig ist Prössl und dem Leiter der Polizeiinspektion Nittendorf, Jakob Schels, das Verbot, alkoholische Getränke mit auf das Gelände zu nehmen. „Es wird eine Eingangskontrolle geben“, sagt Prössl. Ein Zelt wird es dieses Jahr nicht geben, aber viele Bierbänke im Freien.

Auf Habseligkeiten achten

Auch beim schönsten Wetter herrscht beim Palmator aber nicht immer eitel Sonnenschein, weil manche Besucher den hohen Alkoholgehalt des Doppelbocks falsch einschätzen. Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren zu Auseinandersetzungen und Körperverletzungen. Bevorzugtes Diebesgut sind nach Schels’ Angaben Fahrräder und Handtaschen. Fahrräder sollten gut abgeschlossen werden. Handtaschen und andere Habseligkeiten sollte man nicht unbeaufsichtigt ablegen, sondern nah am Körper halten. „Die Anzahl der Delikte nimmt mit dem Tagesverlauf zu“, weiß Schels, nach seiner Erfahrung eine Folge des vermehrten Alkoholkonsums.

Auch ein Sicherheitsdienst wird im Einsatz sein, zu den „spitzen“ Zeiten gegen Abend mit rund 40 Ordnern. Der RKT Regensburg wird mit drei Krankenwägen, einem Rettungswagen und einem Einsatzleiterwagen vor Ort sein, um im Notfall schnell reagieren zu können.

Und noch eine Bitte hat Schels: Nach einer Maß Starkbier sollte man das Auto stehenlassen und auf Bus, Taxi oder eine Fahrgemeinschaft ausweichen. „Eine Maß Bockbier ist zum Autofahren deutlich zu viel.“

Letztes Jahrbesuchten das Starkbierfest rund 7000 Gäste.

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