Im engen Familien- und Freundeskreis feierte Draginja Raceta ihren 85. Geburtstag im Jagdschloss von St. Johann. Geboren wurde sie am 10. Januar 1931 in Belgrad, als einziges Kind von Sophie, Gräfin von Lerchenfeld aus Köfering, und Alexander Raceta aus Belgrad. Ihre Mutter unterrichtete Eurythmie in Belgrad und war Geigenspielerin am königlichen Konservatorium für Musik in Stuttgart. Vater Alexander war am Finanzministerium in Belgrad beschäftigt. Als Siebenjährige übersiedelte sie mit ihren Eltern nach St. Johann bei Pfatter.
Sie durfte keine Schule besuchen
Allerdings war es ihr in der Zeit des Nationalsozialismus nicht gestattet, eine Schule zu besuchen, sodass sie zu Hause von ihren Eltern unterrichtet wurde, erwähnt sie im Gespräch und erinnert sich noch lebhaft an ihre Kindheit: „Mein Vater hat neben einer großen Tafel rechts und links sogar Mitschüler aus Pappkarton aufgestellt. Wenn ich eine seiner Fragen nicht beantworten konnte, hat er einen Pappschüler gefragt, der dann die Antwort wusste“, schmunzelt sie noch heute darüber. Nach Kriegsende besuchte sie die Ursulinen-Realschule in Straubing. Im Alter von 18 Jahren folgte sie ihren Eltern nach Dornach bei Basel in die Schweiz, wo sie in Lac de Neuchâtel (Neuenburgersee) ihr Studium in den Fächern Deutsch, Englisch und Französisch abschloss.
Danach unterrichtete sie an einer Realschule, später an einem Gymnasium in Binningen und in Basel Fremdsprachen. „Ich habe auch an einer sogenannten Verkaufsschule (ähnlich einer Berufsschule) Jugendliche in den verschiedenen Sprachen unterrichtet, die sich auf ihr späteres Berufsleben vorbereiteten“, erzählt sie und weiß noch viele Anekdoten aus dieser Zeit.
Zurück an den Ort ihrer Kindheit
Nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1980 kehrte sie 1983 in das Jagdschloss St. Johann nach Pfatter zurück, wo sie seitdem lebt.
