Gemeinderat
Penker beschweren sich über den Lärm

Die Bürger fühlen sich von den Aktivitäten beim „Gut Löweneck“ gestört. Jetzt reichten sie einen Antrag beim Gemeinderat ein.

09.09.2016 | Stand 16.09.2023, 6:50 Uhr
Paul Neuhoff
Penker Bürger fühlen sich von den Aktivitäten des „Gut Löweneck“ zunehmend gestört, im Bild die Scheune (links), in der gefeiert wird. −Foto: Neuhoff

Obwohl die Tagesordnung der Sitzung des Nittendorfer Marktrates im Wesentlichen aus unspektakulären Punkten zu Bauanträgen oder zur Bauleitplanung bestand, hatten sich knapp zwanzig Zuhörer eingefunden. Der Grund hierfür war ein Antrag mehrerer Bewohner des kleinen Ortes Penk. Die Bürger hatten in dem Schreiben ihrem Ärger über große Feste, die vom Besitzer des „Gut Löweneck“, Andreas Mayer, in den letzten Monaten abgehalten wurden, Luft gemacht.

Die Nachbarn würden dabei „zu unfreiwilligen Statisten“ der „Events“, wie etwa Hochzeiten mit bis zu 150 Gästen, werden. Dabei soll der ansonsten beschauliche Ort mit Livemusik bis in die frühen Morgenstunden beschallt worden sein. Überdies wären Penker Bürger von Kunden des Gut Löweneck bereits beleidigt und bedroht worden, heißt es in dem Antrag weiter. Die Antragsteller verweisen zur Untermauerung ihrer Ausführungen auf die Homepage des Betreibers. Darin heißt es unter anderem, dass der Gutshof für die Gäste in eine „weitläufige Hochzeitslocation verwandelt wird, in der die Gäste das gesamte Flair des Gutshofes sowie der spektakulären Umgebung genießen können“.

Nicht alles war genehmigt

Wenn die Zuhörer vielleicht in der Sitzung einen Schlagabtausch erwartet haben, so musste sie Bürgermeister Helmut Sammüller enttäuschen. Die Situation sei vom Landratsamt bereits vorgeprüft. Da nicht für alle Aktivitäten Genehmigungen vorliegen, sei Andreas Mayer von der Kreisbehörde aufgefordert worden, bis Ende September entsprechende Anträge einzureichen. Erst wenn die Unterlagen der Marktverwaltung zur Verfügung stehen, könnte im Gremium darüber diskutiert und entschieden werden, erläuterte Sammüller den Räten und Zuhörern.

Uwe Kronen aus Penk, der als direkter Nachbar von den Feiern betroffen ist, erhielt in der Sitzung ein Rederecht. Die Sorge der Penker Bürger sei es, so Kronen, dass das Ganze unkontrollierte Ausmaßnahme annimmt, da bereits gewisse Fakten geschaffen worden sind und es, wie schon im Antrag formuliert, auch zu Beleidigungen und Bedrohungen gekommen sei. Das Anliegen der Penker sei es, die Ursprünglichkeit des Ortes zu erhalten.

Marktrat Gerhard Bawidamann appelierte schon im Vorfeld an alle Beteiligten, gesprächsbereit und offen für Kompromisse zu sein. Der Tagesordnungspunkt wurde dann ohne weitere Diskussion und Beschluss erledigt.

Andreas Mayer streitet in einer telefonischen Stellungnahme unserer Zeitung gegenüber nicht ab, dass es in der Vergangenheit in einem Einzelfall zu Lärmbelästigungen gekommen sein kann. Zwischenzeitlich wären aber Veranstaltungen ohne Beanstandungen abgelaufen. Der Unternehmer hat aber schon reagiert und seine Homepage zur Dauer von Events abgeändert. Auch wird Mayer die Gäste ab sofort vor einer Feier über die Verhaltensregeln eingehend informieren und dies auch schriftlich festhalten. Im Übrigen will Andreas Mayer sich dem Marktrat gegenüber in einer Stellungnahme zu den Vorwürfen der Nachbarn detailliert äußern.

Bücherei kommt rein

Für eine längere Diskussion sorgte der Antrag der CSU-FWU-Fraktion auf Einführung der Bayerischen Ehrenamtskarte, die die bisherige Freiwilligenkarte ersetzen sollte. Diese Karte würde nach den Informationen des Bürgermeisters dem Inhaber bei kostenpflichtigen Veranstaltungen des Marktes einen Nachlass einräumen. In Nittendorf wären dies jedoch nur das Rathauskonzert und der Volksmusikabend. Diese Regelung gefiel insbesondere Hans Neumann nicht, der eine deutliche Ausweitung der Vergünstigungen forderte, so auch auf die Marktbücherei. In der Stadt und im Landkreis könnten aktive Ehrenamtliche, die eine solche Karte haben, überdies in vielen Geschäften günstiger einkaufen, so Neumann. Letztlich folgte das Gremium dem Vorschlag zur Bücherei mehrheitlich.