Kunst
Lachende Engel für das Wohnzimmer

Der Hl. Gabriel ist die beliebteste Figur im Regensburger Dom St. Peter. Nun ist eine Plastik samt Begleitwerk erschienen.

09.11.2016 | Stand 16.09.2023, 6:36 Uhr
Daniel Steffen
Das Original: Der „Lachende Engel“ befindet sich im Mittelschiff des Doms St. Peter. −Foto: Daniel Steffen

Den „Lachenden Engel“ kann man sich ab sofort mit nach Hause nehmen. Die wohl berühmteste Figur aus dem Mittelschiff im Regensburger Dom ist nun im Infozentrum Domplatz 5 als Büste erhältlich. Sie besteht aus Gips und ist im Maßstab 1:2 angefertigt worden. Vorerst ließ die Regensburger Domstiftung 200 Stück der Büste produzieren, innerhalb der nächsten Jahre erhofft sie sich einen Absatz „im vierstelligen Bereich“.

Engel spendet vielen Trost

Bauoberrat Christian Brunner, Abteilungsleiter im Staatlichen Bauamt, sprach von einer „längeren, aber lohnenden Geburt“. Insgesamt seien neun Monate vergangen, ehe die finale Version der Büste fertig wurde. Ein Ingenieurbüro aus Schwandorf hat sich dem Projekt angenommen und einen 3-D-Scan von der Originalfigur gemacht, erklärte er. Das „Negativ“ hatte die Dombauhütte gestaltet, immer wieder seien kleine Veränderungen vonnöten gewesen.

Mit dem Endresultat zeigen sich alle Projektbeteiligten zufrieden. Sei es doch gelungen, den gesamten Kopf darzustellen und die figurtypische Neigung nach vorn beizubehalten. Mitsamt dem berühmten Lächeln auf dem Gesicht mache dies den Charakter der Engelsfigur aus. Und dies mit großer Wirkung, wie Dompropst Dr. Wilhelm Gegenfurtner betonte: „Sie ist eine der schönsten und wertvollsten Steinfiguren, die wir haben“, sagte er. „Frauen, die beklemmt sind, gehen gern zum Engel, um sich bei ihm Trost zu suchen.“ Auch deswegen falle dem Engel die Rolle eines „wichtigen Botschafters“ zu.

Erlös ist für die Domstiftung gedacht

Zusammen mit einer Marienfigur gehört der lachende Erzengel Gabriel zu der Verkündigungsgruppe des so genannten „Erminoldmeisters“. Der namentlich nicht bekannte Bildhauer hat neben verschiedenen Steinplastiken um das Jahr 1280 ein Hochgrab für Erminold, den ersten Abt des Klosters Prüfening bei Regensburg, geschaffen. Die Anfertigung der Verkündigungsgruppe wird auf die Zeit um 1285 geschätzt. Dies war nur wenige Jahre später, nachdem ein Stadtbrand den alten Regensburger Dom zerstört hatte und ein Neubau in Angriff genommen wurde.

Der Preis für den Engelskopf-Abdruck beläuft sich auf 149,80 Euro. Ein „kleiner Erlös“ ergebe sich durch den Verkauf, sagen die Verantwortlichen. Dieser soll in voller Höhe der Domstiftung zugute kommen. Im Preis inbegriffen ist die Buchpublikation „Der Lachende Engel. Auf den Spuren der Steine am Dom zu Regensburg“.

Das 128 Seiten zählende und bunt illustrierte Buch ist neu im Verlag Schnell und Steiner erschienen und ab sofort im Regensburger Buchhandel sowie im Infozentrum Domplatz 5 erhältlich. Das Werk von Autor Friedrich Fuchs gibt es sowohl in deutscher als auch englischer Sprache und es ist auch separat zum Preis von 12,90 Euro erhältlich.

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