Geburtstag
Ex-Nationalspieler Hans Dorfner wird 50

Mit dem 1. FC Nürnberg stieg er auf, mit dem FC Bayern München wurde der Regensburger dreimal Meister deutscher Meister.

03.07.2015 | Stand 16.09.2023, 7:07 Uhr
Hans Dorfner im Nationaltrikot (rechts) −Foto: Archiv

Hans Dorfner hat manches anders als andere gemacht in seiner Fußballkarriere. Manches hat er anders machen müssen: Mit 29 Jahren war für den einzigen Fußball-Nationalspieler Regensburgs nach Hans Jakob nach sieben A-Länderspielen und 188 Erstliga-Spielen für den FC Bayern München und den 1. FC Nürnberg Schluss. Dorfners Körper war nicht geschaffen für die Mühlen des Profifußballs. Das ist lange her: Der Regensburger, der sich seine Sporen beim ASV Undorf im Landkreis Regensburg verdiente, wird heute 50 Jahre.

Die Fünf vorne dran stört Hans Dorfner wenig. „Klar ist das ein Alter, wo man mehr nachdenkt“, sagt er. „Aber es ist auch ein reifes Alter – und ich fühle mich jung und bin sehr aktiv.“ Jung gehalten hat ihn auch der Kontakt mit der Jugend: Hans Dorfner betrieb schon seine Fußballschule, bevor es so viele andere als Geschäftsfeld entdeckten. Er tut das seit über 20 Jahren so, wie er ist: Er setzt seine Ideen bodenständig um, ohne großes Getöse und Brimborium. Seine Person stellt Dorfner nicht groß in den Vordergrund. „Wenn, dann kennen mich eh nur noch die Eltern“, sagte Dorfner einmal. Den Kindern muss er schon Filmchen vorspielen. Dorfner macht seine Fußballschule mit Herz: Das ist spürbar, der Erfolg lenkt die Aufmerksamkeit automatisch auf ihn. Der FC Bayern kooperiert mit Dorfner und seiner Fußballschule.

Dass die Bayern justament zu Dorfners Fünfzigstem exakt ihr Fünfzigjähriges in der Fußball-Bundesliga feiern, drückt die Verbundenheit des Urbayern Dorfner mit seinem Ex-Klub irgendwie bestens aus. „Echt, ist das so?“, sagt Dorfner, der seine Vergangenheit nicht allzu wichtig nimmt. „Ja mei, ich hab da mal gespielt“, sagt er. Es war freilich mehr als das: Dorfner wurde dreimal deutscher Meister.

Hans Dorfner mag es, wenn filligran gespielt wird. Er liebt jenes technische Spiel, das er selbst pflegte. Hans Dorfner mag es, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Das kostete ihn das eine oder andere Länderspiel, vielleicht sogar den WM-Titel 1990. 1988 bestritt er mit der EM in Deutschland sein einziges großes Turnier, ohne zum Einsatz zu kommen. Hans Dorfner hat nie groß darüber lamentiert oder nachgedacht. Hans Dorfner mag es, seinen eigenen Weg zu gehen und zu gestalten.

Heimatverein Undorf

Es sind besondere Stationen dabei: Dass einer bis ins letzte Jugendjahr bei seinem Heimatklub bleibt und seinen ASV Undorf in der A-Jugend quasi im Alleingang zum Kreismeister machte, klingt undenkbar in Zeiten, wo die Späher Neun- und Zehnjährige ins Visier nehmen. Dass Dorfner als Bayern-Leihgabe Teil jenes Youngster-Teams in Nürnberg ist, das 1984/85 Geschichte schrieb, passt auch ins Bild: Der Club feuerte damals die Spieler, nicht den Trainer Heinz Höher – Dorfner und Co. stiegen in die erste Liga auf.

Die Fans in Franken kennen und ehren ihn deswegen immer noch. „Regen Kontakt“ aber hat Hans Dorfner zum FC Bayern. „Auch weil da noch viele aus meiner Zeit arbeiten: Ein Rummenigge, ein Hoeneß, ein Hopfner, ein Pflügler, ein Aumann oder ein Dremmler.“ Vieles war in der Dorfner-Zeit anders. „Wir waren eine sehr, sehr bayerische Mannschaft. Allein schon, weil es damals noch die Ausländerbeschränkung gab. Aber mit einem Müller, Schweinsteiger, Lahm, Badstuber oder Götze kann man sich auch heute sehr wohl identifizieren.“

„Ich hoffe, es geht so weiter“

Hans Dorfner ist glücklich damit, was er erreicht hat. Er lebt nicht in der Vergangenheit, schmiedet keine großen Pläne. „Ich hoffe, dass es so weiter geht.“ Hans Dorfner wird feiern. Wann, wo, mit wem „gehört nicht in die Öffentlichkeit“. Auch das macht Hans Dorfner anders als es heute oft gemacht wird in der Fußballwelt.