Ein kleines Jubiläum ist es und gleichzeitig eine Erfolgsstory. Dass bereits zum 20. Mal ein Kohlenmeiler errichtet wird, ist neben dem Engagement des Volkstumsvereins und hier besonders dem Einsatz der Köhlermannschaft, auch dem Forstbetrieb Roding der Bayerischen Staatsforsten zu verdanken. Die Köhlermannschaft des Volkstumsvereins bewacht über den ganzen Zeitraum hinweg die Meiler. Der Forstbetrieb Roding – hier ist Jürgen Köbler als „Netzwerker“ verantwortlich, liefert das „Material“ und erledigt mit den Forstwirt-Azubis den Aufbau.
In der Waldabteilung „Teufelsbrücke“ wurde bereits im Jahr 1996 mit dem ersten Waldmünchener Köhler Franz Dirndorfer der Meiler aufgebaut. Seitdem ist dies eine immer wiederkehrende Veranstaltung, die sich immer wieder großer Beliebtheit erfreut.
Buchenholz ist am besten geeignet
Die Arbeit erfolgt nach einem genau festgelegten Plan. Zunächst muss der „Stern“ gelegt werden. Von der Mitte ausgehend werden Planken auf dem Boden ausgebreitet. In der Mitte wird ein Luftschacht, der sogenannte „Quantelschacht“ errichtet. Dieser sorgt für die richtige Belüftung des Meilers. Auf dem Stern wird dann das Holz aufgeschichtet, mit Reisig und sogenannter Lösche abgedichtet.
Feierliches Entzünden des Meilers
Mit dem Anzünden des Meilers am 10. Juli beginnen dann die eigentlichen „Meilerwochen“. Das Anzünden ist in Waldmünchen eine feierliche Angelegenheit. Unter Mitwirkung der Jagdhornbläser und der Köhlermusi des Volkstumsvereins und Segnung des Meilers findet ein wahres „Volksfest“ auf dem Meilerplatz statt, bei dem oft die aufgestellten Sitzgarnituren nicht ausreichen.
Ungefähr zwei Wochen steht der „große Meiler“. Die Kohle wird gelöscht, abgesackt und zum Verkauf fertiggemacht.
Am 25. Juli wird der Kindermeiler aufgebaut. Die jungen Köhler machen es ihren „großen Kollegen“ nach, schleppen Holz herbei und dürfen dann auch schon mal beim Aufbau helfen. Viel Spaß haben alle dabei und es geht munter zu auf dem Meilerplatz. Danach haben alle das richtige „Köhler-Outfit“. Soll heißen: die Mütter dürfen sich freuen und am besten gleich Kind und Kleidung gemeinsam in die Badewanne stecken.
Das Ende der Meilerwochen
Am 1. August enden die diesjährigen drei Meilerwochen mit dem Ablöschen des Kindermeilers. Noch einmal gibt es qualitativ hochwertige Holzkohle. Die Kinder dürfen dann für das Grillfest daheim die „Reste“ einsammeln und mitnehmen. Für die Beteiligten ist das Ende der Meilerwochen immer ein Grund zum tief Luft zu holen, wenn alles ohne Zwischenfälle abgelaufen sind.
Beim „Jägerstammtisch können Jäger, und natürlich auch solche, die es werden wollen, fachsimpeln, Ideen austauschen, ihr Fachwissen und ihre Fertigkeit im Schießen – mit Pfeil und Bogen – auf einem „Jagdparcour“ unter Beweis stellen. Auch hier gibt es wertvolle Preise zu gewinnen.
Es wird „gezündelt“
Guter Brauch ist, dass ein „Schirmherr“ das Anzünden des Meilers übernimmt. Im vergangenen Jahr war es Hermann Hübner vom Bayerischen. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, der zum „Zündeln“ bereit war. Heuer ist der Ehrengast Martin Neumeyer, der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten.
Das Ergebnis der ganzen Plackerei ist stets eine wunderbare Holzkohle. Bis 2013 war der Hauptabnehmer hierfür die Glockengießerei Perner in Passau. Nachdem diese aber die Arbeit eingestellt hat, wird die Kohle privat verkauft und findet immer genügend Abnehmer.
In diesem Jahr hat der Volkstumsverein für die Gäste ein besonderes Schmankerl parat. Aus Anlass des Jubiläums wird es ein Preisausschreiben geben. Die Teilnahmebögen liegen bei allen Veranstaltungen auf dem Meilerplatz aus. Es gilt, veschiedene Fragen rund um den Meiler zu beantworten. Die Fragen sind nicht schwer – und wer aufmerksam die Presse verfolg, kann diese auch problemlos beantworten. Die Ziehung der glücklichen Gewinner erfolgt bei der Abschlussveranstaltung auf dem Meilerplatz. Achtung: Gewinnen kann nur, wer auch an diesem Tag anwesend ist.
Der „schönste Biergarten Bayerns“ erfreut sich großer Beliebtheit
Meilerarbeit ist „harte Männerarbeit“.
