Regensburg
Schluss mit Kleber: Das plant die Letzte Generation bei ungehorsamer Versammlung

14.03.2024 | Stand 14.03.2024, 15:57 Uhr

Die Klimaaktivisten wollen zwischen Justizgebäude und Mittelbayerischer Zeitung demonstrieren. Foto: Philip Hell

Kleben war gestern: Die Letzte Generation will am Samstag in Regensburg die Kreuzung zwischen Justizgebäude und Mittelbayerischer Zeitung blockieren – ohne Sekundenkleber. Was ist geplant?



Die ungehorsame Versammlung soll um 12 Uhr beginnen, bestätigt Simon Lachner, Sprecher der Letzten Generation. „Wir werden Ehrlichkeit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier einfordern.“ Das Staatsoberhaupt solle sich hinter eine Erklärung der Gruppe stellen, in der es um die Klimakatastrophe, die unhaltbare soziale Ungleichheit und die Gefährdung der Demokratie geht. Ziel sei es, sich mit möglichst vielen Unterstützern zu versammeln, kündigt Lachner an. Er hofft auf rund 120 Teilnehmer.

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„Manche werden Ansprachen der Polizei keine Folge leisten, andere werden im angemeldeten Bereich einer nahegelegenen Versammlung bleiben.“ Lachner betont: „Es ist allen möglich, an dem Protest teilzunehmen, denn jede und jeder kann so widerständig sein, wie er oder sie das gerade kann.“ Die Kundgebung soll „bunt, laut, musikalisch und stark“ werden, sagt Lachner. Auf der Bühne stehen die Band Svenska Famosa, Fritzi Noir und Cosima Claire. Daneben hat sich ein Protestchor gegründet, auch der wird am Samstag singen. Darüber hinaus soll es Redebeiträge „zu vielen verschiedenen Themen geben“, kündigt Lachner an.

Diskussion über gemeinsame Lösungen



Unterstützt wird die Letzte Generation von Greenpeace, Fridays for Future und End Fossil, allesamt Gruppen, die sich für den Klimaschutz stark machen. Lina Johnsen, ebenfalls Sprecherin der Letzten Generation, betont: „Wir kommen am Samstag zusammen, um uns ehrlich darüber auszutauschen, in welcher Situation wir uns aktuell befinden und wie wir gemeinsam Lösungen gestalten können.“

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Die Letzte Generation hat vor einigen Wochen verkündet, sich nicht mehr festkleben zu wollen. Damit wolle man sich öffnen, sagt Simon Lachner. „Viele Menschen haben uns gesagt, dass sie uns gerne unterstützen würden, dass Kleben allerdings nichts für sie sei. Mit den ungehorsamen Versammlungen wollen wir mehr Menschen ermöglichen, widerständig zu sein.“ Die Pressestelle der Stadt bestätigt auf Anfrage, dass für den Bereich Justizgebäude am Samstag zwei Kundgebungen angezeigt sind. Zum einen die ungehorsame Versammlung, zum anderen eine Demonstration mit dem Titel „Demokratie braucht Ehrlichkeit“.

Polizei: Versammlungsfreiheit vor Ort prüfen



Das Polizeipräsidium teilt auf Anfrage mit, dass die Polizeiinspektion Regensburg Süd mit der Einsatzleitung betraut ist. „Ob die angekündigte Zusammenkunft oder das Handeln Einzelner am kommenden Samstag unter die Versammlungsfreiheit fallen, muss vermutlich vor Ort geprüft werden“, sagt Polizeisprecher Matthias Gröger. Es ist für rund eine Stunde mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

Die Letzte Generation demonstriert am Wochenende nicht nur in Regensburg. In ganz Deutschland wird es ungehorsame Versammlungen geben. In Bayern werden die Klimaaktivisten auch am Münchner Gärtnerplatz auf die Straße gehen.