Gedanken mit Musik
Kirchenkrise und Katzenjammer: Beim Themenabend mischen sich Ernst und Humor

27.04.2024 | Stand 27.04.2024, 5:00 Uhr
Alexandra Wessel

„Besinnlich und augenzwinkernd“ versprach der Themenabend des Akademischen Forums Albertus Magnus im Obermünster Diözesanzentrum zu werden. Auf der Bühne standen Sigmund Bonk (v. l.), Domvikar Werner Schrüfer und Musiker Hubert Treml. Foto: Lexa Wessel

Von Lexa Wessel

„Ein kleines Feuerwerk zum Schluss, so stark wie eine Atomspaltung, und es ist gerichtet, ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung!“, schallte der melodische Gesang des Solo-Gitarristen durch den großen Saal über den irrwitzigen Versuch eines Pfarrers, eine Hl. Messe besonders unterhaltsam für die junge Generation zu gestalten.

Es war eine wilde Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor, die am Donnerstagabend im Regensburger Obermünster Diözesanzentrum zu erleben war. Unter dem Motto „Die Kirchenkrise und der Katzenjammer – Besinnliches und Augenzwinkerndes“ lud das Akademische Forum Albertus Magnus der Diözese Regensburg zu rund zwei Stunden „Gedanken mit Musik“.

Musik und witzige Anekdoten

Vollblutmusiker Hubert Treml sorgte für den musikalischen Teil der Veranstaltung mit seinen humorvollen Liedern in nordoberpfälzischer Mundart, darunter auch zwei Weltpremieren. Zusammen mit Domvikar Werner Schrüfer, der über theoretische und praktische Ansätze zur Pastoral des guten Eindrucks referierte, gestaltete Treml den Themenabend.

Das Publikum spendete dafür gehörigen Applaus und hatte viele lobende Worte für den Abend übrig: „Eine erfrischende Kombination“, „Diese Botschaften sollte man viel mehr verbreiten“ hörte man aus den Reihen des Publikums.

Sigmund Bonk begrüßte alle zu Beginn im Namen des Akademischen Forums Albertus Magnus und führte in die Thematik ein. Die Veranstaltung in Raum K3 des Obermünster Diözesanzentrums wurde in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Regensburg zum kulturellen Jahresthema „Katzenjammer“ organisiert. Rund 110 Anmeldungen waren dabei.

Mit Zitaten, Bibelstellen (Mt 2,11) und lustigen Karikaturen veranschaulichte Domvikar Werner Schürfer seinen Vortrag. Die Missbrauchsfälle und der Reformstau seien Gründe vieler Kirchenaustritte. Doch auch eine allgemeine Glaubenskrise der jüngeren Generation sei ersichtlich.

Stellenwert von Religion

Der Kirche fehle es heute an Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Religion stehe man oft gleichgültig gegenüber in einer wissenschaftlich erklärten und materiell orientierten Konsumgesellschaft. Zur Pastoral des guten Eindrucks der Kirche gehören viele Gesichtspunkte, und vertrauensbildende Maßnahmen seien wichtig. Dazu gehöre auch eine einfache Sprache bei Predigten zu verwenden, Begleitung statt Belehrung anzubieten, Akzeptanz und Zuhören gelassen entgegenzubringen, sowie Dankbarkeit zu zeigen.

Glaube sei auch Unterhaltung: Schöne atmosphärische Kirchenräume, klare Botschaften und Heiterkeit seien bei der Hl. Messe ebenfalls wichtig. Und kleine Gesten versüßen den Kirchgängern den Tag.