240.000 Euro Plus geplant
Alpenverein hat neue Spitze: DAV ist größter Verein der Region Regensburg

27.04.2024 | Stand 27.04.2024, 10:00 Uhr
Andrea Leopold

Die neue Vorstandschaft des DAV Regensburg besteht aus (v. li. n. re.) Siegfried Fischer, Maximilian Dolles, Stefan Nargang, Lena Fuchs, Rita Friedl, Manuel Höllering und Markus Rühr. Foto: Ingrid Scheufler

Als größter Sportverein der Region traf sich der DAV Regensburg in seiner neuen Heimat, dem Gebäude des Spitals in Stadtamhof, zur Hauptversammlung. Dort wählte der Verein eine neue Vorstandschaft und gab den Mitgliedern einen Einblick in das Geschäftsjahr.

Es gab Licht und Schatten im Jahr 2023, verlor der Verein im vergangenen Jahr doch seinen Vorstand Joachim Kerschen-steiner. Nachfolgerin wurde kommissarisch Rita Friedl, die sich für die kommenden Jahre als Vorstand zur Wahl stellte. Sie wurde nun mit großer Mehrheit von den Mitgliedern gewählt.

Bereits 20000 Mitglieder

Seit 2013 kann die Sektion ein kontinuierliches Wachstum auf mittlerweile 20000 Mitglieder verzeichnen. Neuzugänge bekam der Verein zum großen Teil über das Tourenangebot wie „Entspannung und Stressreduktion durch Wandern“, die Neumitgliederabende, die Bergbus-Aktivitäten und durch die zahlreichen Kinder- und Jugendgruppen und deren Wettkämpfe beim Klettern und Bouldern. Ein Thema des neuen Vorstandes ist weiterhin die Frage: Wie passt Bergsport und Naturschutz zusammen? Damit habe sich der Verein, wie Friedl berichtet, bereits intensiv befasst und wird das auch weiterhin tun. So hat der DAV eine Emissionsbilanzierung durchgeführt und Klimaschutzmaßnahmen wie die Umstellung der Steinwaldhütte auf Fernwärme, den Umstieg auf LED-Beleuchtung im Kletterzentrum und die Einführung vegetarischer Küche in der Neuen Regensburger Hütte eingeführt.

Markus Rühr, der seit vergangenem Jahr die finanziellen Geschicke des Vereins leitet, stellte anfangs fest: „Wir müssen umdenken und zum Sparen anfangen.“ Trotz dieser Botschaft schloss der Verein mit einem Plus von 425000 Euro in der gesamten Sektion ab. Dies war zurückzuführen auf gestiegene Eintritte im Kletterzentrum, steigende Mitgliederzahlen und ein Darlehen, das man 2023 ausgezahlt bekam. Der Umzug in die Geschäftsstelle nach Stadtamhof war günstiger als gedacht. Das Kletterzentrum steht aber wie bereits 2023 mit 65000 Euro im Minus. Der Grund dafür sind die hohen Unterhalts- und Betriebskosten.

Der DAV hat auch Pläne für die Zukunft, sagt Markus Rühr: „Wir wollen aus Umweltschutzgründen ein digitales Mitteilungsblatt. Die Preise für Kindertrainings, Eintritts- und Kurspreise im Kletterzentrum und die Mitgliedsbeiträge sollen erhöht werden.“ Bei der Versammlung stimmten die Mitglieder für die Erhöhung der Beiträge um 12 Euro im Jahr. Dies ergebe sich aus gestiegenen Preisen von bis zu 39Prozent bei Hütten und Wegebau, Versicherungen und Kurs- und Tourenwesen.

Klimawandel zeigt Folgen

Für die Zukunft gibt es noch einige Fragen, die sich der Verein stellen muss: Wie geht es in den Hochgebirgshütten weiter angesichts Gletscherschmelze und Klimawandel? Hat das Skiheim Brixen im Thale ohne Schnee noch eine Zukunft? Wie kann man bessere Zahlen im Kletterzentrum schreiben? Und wie kann sich der Verein zwischen Tradition und Moderne positionieren?

Für 2024 hat sich die Sektion ein positives Gesamt-Betriebsergebnis von 240000 Euro vorgenommen. Die Zahlen für die Hütten werden entsprechend niedriger ausfallen, da es bald keine Förderung mehr vom Land Tirol geben wird. Eine größere Belastung betrifft auch die NRH, es stehen Reparaturen des Wasserkraftwerkes und der Materialseilbahn an. Im Kletterzentrum muss das Dach repariert werden und in der neu gekauften Steinwaldhütte stellt man auf Fernwärme um.

Umsatz der Berghütten



Regensburger Hütte: Bei den Hütten erreichte man ein Plus mit 235000 Euro und hat damit einen Stand noch vor Corona erreicht. Erfreulich entwickeln sich die Übernachtungszahlen auf der Neuen Regensburger Hütte, deren neue Wirtin auf rein vegetarische Kost umgestiegen war. Sie schloss mit einem Plus von 234000 Euro ab.

Weitere Hütten: Die Talherberge Zwieselstein ist mit 14000Euro im Plus, das Bergheim Brixen im Thale mit 11000Euro im Minus – auch wegen eines Grundstückskaufs, Renovierung und Umbau. Die Hanselberghütte schrieb wie jedes Jahr schwarze Zahlen (6400Euro), die neu gekaufte Steinwaldhütte war noch im Minus mit 8000 Euro.