Energieversorgung
1000. Fernwärme-Kunde in Schwandorf erhält 1000 Euro Gutschrift

23.05.2023 | Stand 14.09.2023, 23:57 Uhr
Der Eigentümer der Lindenstraße 27 Johannes Grawe (Mitte) nimmt die 1000 Euro von OB Andreas Feller (l.) entgegen. Vor Ort ist auch Walter Zurek (r.) von der SWFS . −Foto: Peter Habermeier

Das Objekt in der Lindenstraße 27 ist die 1000. Abnahmestelle, die Energie aus dem Fernwärmenetz in Schwandorf bezieht. Oberbürgermeister Andreas Feller (CSU) händigte deshalb dem Eigentümer Johannes Grawe eine Gutschrift in Höhe von 1000Euro auf die Wärmelieferung aus.

Darüber informierte die Stadt in einer Pressemitteilung. Der Beginn des Krieges in der Ukraine gehöre zu einem der prägnanten Einschnitte, und brachte die gesamte Energieversorgung in Bedrängnis, heißt es weiter in der Mitteilung. So seien die Antragszahlen bei der Städtischen Wasser- und Fernwärmeversorgung Schwandorf (SWFS) regelrecht explodiert: Von 71 Anträgen zu Beginn des Jahres 2022 steigerten sich die Anschlusswünsche innerhalb von 16 Monaten auf derzeit über 650. Binnen 16 Monate stieg die Zahl der wärmebeziehenden Abnahmestellen von 905 auf 1000 (Stand 31. Dezember 2021). Am 15.September 1996 begann der Probebetrieb zur Lieferung kontinuierlicher Wärme vom Müllheizkraftwerk Schwandorf an die Städtische Fernwärmeversorgung zur Verteilung an die vorhandenen 19Abnehmer.

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Danach sei es laut Angaben der Stadt nicht von selbst gelaufen, die Gründe seien vielfältiger Natur gewesen. So begann die SWFS ab dem Jahr 2000 mit der eigenen Projektierung von Fernwärmenetzerweiterungen, einschließlich Materialbeschaffung, teilweise Rohstrangbauten in Eigenregie und Bauleitung. Lediglich die Planungen und Ausführungen von Tiefbaumaßnahmen waren und sind reine externe Dienstleistungen.

Akzeptanz der Fernwärme wurde mit der Zeit immer besser

Die folgenden Jahre im Vertrieb der Fernwärmeversorgung seien schwierig gewesen, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Der Grund sei die Skepsis gegenüber einer zentralen, ortsansässigen Versorgung gewesen. Ebenfalls waren die finanziellen Vorteile zu den fossilen Energieträgern nur bedingt darstellbar. So sei die Fernwärme in Schwandorf als privatrechtlicher Versorger tätig, die in Konkurrenz zu anderen Energieversorgern stehe.

Die Preisentwicklungen der anderen Energieträger in den Jahren ab 2000, die zuverlässige Wärmelieferung durch den Zweckverband Müllverwertung Schwandorf und die stetige Verbesserung der Wärmeverteilung führten zu einem guten Ruf der SWFS. Ein weiterer Aspekt sei die schnelle Beseitigung von Kundenproblemen, heißt es in der Mitteilung.

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Das Jahr 2008 sei eine weitere positive Zäsur gewesen. Die Gründe seien folgende: Bei der Fernwärmeversorgung habe man begonnen, die Rohrleitungsbauarbeiten wieder an externe Dienstleister zu vergeben. Die Dienstleister konnten sowohl personell als auch zeitlich flexibler arbeiten. Außerdem habe die Bundesregierung mit dem Marktanreizprogramm eine Förderung für den Ausbau vom Wärmenetzen verabschiedet, teilte die Stadt weiter mit.

Ab dem Jahre 2009 habe es noch eine weitere Fördermöglichkeit nach dem Kraftwärmekopplungsgesetz beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gegeben. Insgesamt konnte die Städtische Fernwärmeversorgung bis zum heutigen Tage staatliche Zuschüsse in Höhe von knapp vier MillionenEuro in Anspruch nehmen, davon wurden weit über 600.000 Euro an die Fernwärmekunden weitergereicht.