Bundeswehr
101 Rekruten geloben Treue

Wegen der Pandemie-Lage musste das auf dem Festplatz am Esper geplante Zeremoniell in die Arnulf-Kaserne verlegt werden.

28.11.2021 | Stand 15.09.2023, 22:50 Uhr
Zum Gelöbnis angetreten – Rekruten der Grundausbildungseinheit des Versorgungsbataillons 4 −Foto: Bundeswehr; Kostanjevec

Nach Jahren der Abstinenz fand am 25. November wieder ein Gelöbnis in der Garnisonsstadt Roding statt – aufgrund der pandemischen Entwicklung anders als ursprünglich geplant. Zu dem in Roding stationierten Versorgungsbataillon 4 gehört seit März 2020 wieder eine Grundausbildungseinheit. Höhepunkt der Ausbildung junger Rekruten in dieser Kompanie ist regelmäßig das Gelöbnis der Soldaten.

Für den aktuellen Durchgang von rund 100 Frauen und Männern, denen in dieser Ausbildung das erste Rüstzeug des Soldatenberufes beigebracht wird, sollte dieses Ereignis nun wieder in der Garnisonsstadt Roding – auf dem Festplatz am Esper – stattfinden, so der Plan. Demnach war beabsichtigt, auch der Öffentlichkeit Zutritt zu diesem festlichen Höhepunkt zu gewähren. Die aktuellen Entwicklungen der Pandemie zwangen die Verantwortlichen zur Änderung des Plans.

Es wurde erneut notwendig, den Appell zum feierlichen Gelöbnis in die Kaserne zu verlegen. Nur so konnten die Auflagen zum Schutz der Gesundheit der Soldaten und der Gäste eingehalten werden. Demnach waren auch nur Vertreter von Stadt und Institutionen der Garnisonsstadt Roding, der Patengemeinde der Kompanie Zandt sowie der Stadt Cham eingeladen. Unter Einhaltung der 3G-Vorgaben am Kasernentor, Maskenpflicht und Einhalten der notwendigen Abstände war es aber immerhin möglich, dass auch Familienangehörige der Rekruten an diesem Höhepunkt im neuen Leben ihrer Lieben teilnehmen konnten.

Corona hatte Folgen

Die Covid-19-Pandemie hatte bereits Auswirkungen auf den Ablauf der Grundausbildung gehabt. Von den ursprünglich 144 Rekruten, die sich am 2. November zur Ausbildung in der Chamer Nordgaukaserne gemeldet hatten, mussten einige wegen Infektion, aber vor allem wegen Quarantäne, die Grundausbildung abbrechen.

Zu Trommelklängen marschierten beide Ausbildungszüge am Donnerstagnachmittag auf dem Appellplatz der Rodinger Arnulf-Kaserne ein. Mit der Meldung der Einheit durch die Kompaniechefin, Hauptmann Sina Frontuto, begann das Zeremoniell, begleitet von der Musik des Heeresmusikkorps aus Ulm unter Oberstabsfeldwebel Anton Müller. Bevor die angetretenen 101 Soldaten mit der offiziellen Gelöbnisformel auf den Dienst in den Streitkräften eingeschworen wurden, wandte sich der Sprecher der Rekruten, Schütze Justin Gerhardt, an die Gäste, vor allem aber an seine Kameraden. Noch unter dem Eindruck der ersten Wochen der Ausbildung, betonte er die Rolle der Kameradschaft in der zurückliegenden Zeit. Er sei sich „sicher, dass wir diese Kameradschaft noch deutlicher spüren werden“.

Rodings Bürgermeisterin Alexandra Riedl drückte ihren Dank dafür aus, dass wieder ein Gelöbnis in Roding stattfinden konnte. Dies sei erneut Ausdruck der hervorragenden Verbindung zur Bundeswehr, „der Kontakt zwischen der Garnison und den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt Roding wird gerne gepflegt“, sagte sie. Sie betonte die Wichtigkeit des Dienstes in den Streitkräften und dankte den Soldaten für ihre Bereitschaft, sich in den Dienst für die Gemeinschaft zu stellen und die besondere Verantwortung für wichtige Werte, wie Heimat, Pflicht, Ehre, Stolz und Treue, zu tragen. Den Rekruten wünschte sie Soldatenglück und Gottes Segen.

Pandemie als Prüfung sehen

Oberstleutnant Hermann Schmidt ging auf die Besonderheit des Dienstes in der Bundeswehr als „Staatsbürger in Uniform“ ein. Mit Ablegen des Gelöbnisses träten die Soldaten sinnbildlich in die militärische Gemeinschaft ein. Sie seien damit Teil einer Gesellschaft, „in der wir uns gemeinschaftlich nun mehr seit über eineinhalb Jahren gegen eine Virus-Pandemie stemmen.“ Schmidt bezeichnete die Pandemie als Prüfung, in der „jede bzw. jeder in ganz besonderer Art und Weise Verantwortung für die anderen trägt.“ Er forderte die Soldaten auf, „sich ihrer Verpflichtung als Soldat verantwortungsvoll und wahrhaftig zu stellen“.

Dem offiziellen Zeremoniell folgend, nahm die Truppenfahne Aufstellung vor der Front. Stellvertretend für alle Rekruten traten vier Soldatinnen und Soldaten zur Truppenfahne. Mit der Hand über der Fahne sprachen die Rekruten Oberstleutnant Schmidt die Worte der Gelöbnisformel nach. Das Bayernlied und die Nationalhymne beschlossen den Formalakt. Gemeinsam mit Bürgermeisterin Riedl besiegelte Oberstleutnant Schmidt schließlich per Handschlag den Eid der Rekrutinnen und Rekruten.