Tourismus
24-Jähriger führt Traditionswirtshaus

Beliebtes Lokal im Kreis Regensburg: Dominik Huf führt die Tremmelhauserhöhe so, wie es sich sein Vater gewünscht hätte.

30.06.2018 | Stand 16.09.2023, 6:10 Uhr
Josef Dummer

Dominik Huf vor seiner Traditions-Gaststätte. Foto: Josef Dummer

Zwei Jahre nach dem viel zu frühen Tod des allseits beliebten „Höhwirts“ Albert Huf, der mit erst 53 Jahren einer schweren Krankheit erlag, ist die Gaststätte Huf auf der Tremmelhauserhöhe wieder in den besten Händen. Hufs Sohn Dominik hat es sich im jungen Alter von 22 Jahren zugetraut, in die großen Fußstapfen seines Vaters zu treten.

Heute, mit 24 Jahren, hat er mit Unterstützung seiner Mutter Waltraud und der gesamten Familie die Organisation des beliebten Ausflugslokals schon voll im Griff. Kein Wunder, schließlich bringt er als gelernter Koch im Sorat-Hotel und im Roten Hahn in Regensburg, aber auch mit beruflichen Stationen in Österreich, die besten Voraussetzungen mit.

Und es lag schon eine große Verantwortung in seiner Entscheidung. Schließlich befand sich die Traditionsgaststätte schon in der vierten Generation in den Händen der Familie Huf. Glücklicherweise hat Albert Huf seinen Sohn schon frühzeitig in das Wirtshausleben mit einer dafür notwendigen Ausbildung im Gaststättengewerbe eingeführt. Dominik Huf hat nun das Erbe als fünfte Generation mit seiner Mutter Waltraud übernommen.

Selbstbedienung wird akzeptiert

Albert Huf war es noch kurz vor seinem Tod das größte Anliegen, dass sein Sohn die Gastwirtschaft in seinem Sinne weiterführt, und das hat dieser auch in die Tat umgesetzt. Weiterhin wird die bayerische Küche mit Brotzeiten aus eigener Produktion oder Spanferkel mit Reiberknödel die Speisenkarte anführen.

Dafür arbeitet jetzt der Bruder von Waltraud Huf als Metzger schon voll im Betrieb mit. Die komplette Organisation gerade bei den Großereignissen wie beim Palmatoranstich am Palmsonntag läuft ausschließlich im Familienbetrieb ab. „Da hält die ganze Familie zusammen“, sagt Waltraud Huf mit Stolz und bezieht ins Lob auch ihre Angehörigen mit ein.

Spielt sich das Geschehen im Sommer überwiegend im großen Biergarten bei Selbstbedienung am Küchen- oder Thekenfenster ab („das gehört zu unserem Flair und wird problemlos akzeptiert“), so treffen sich in den Wintermonaten meist Vereine zu Versammlungen oder größere Gesellschaften zum Essen. Solche Veranstaltungen laufen dann meist nach Vorbestellung ab. „Das hilft uns, besser planen zu können“, sagt Dominik Huf, denn in den rauen Wintertagen verirren sich nicht so viele Gäste auf die Tremmelhauserhöhe. Nach entsprechendem Wunsch, beispielsweise bei Geburtstagsfeiern, kann er durch seine Ausbildung auch schon mal eine gehobene Küche anbieten. Im Sommer wird die beliebte Ausflugsgaststätte auch gerne von Radfahrern und Wanderern angenommen.

Nach dem Geheimnis des Erfolgs gefragt, antworteten die Wirtsleute übereinstimmend: „Uns besuchen rund 80 Prozent Stammgäste, die sich in einem gemütlichen Umfeld wohlfühlen wollen und gerne bayerische Küche bei soliden Preisen bevorzugen“.

Die Gäste kommen mittlerweile nicht mehr nur aus der Region. Immer häufiger „verirren“ sich auch Touristen aus anderen Ländern auf die Tremmelhauserhöhe, stellen Dominik und Waltraud Huf fest. „Die ruhige Lage mit einer herrlichen Aussicht und einem völlig unkomplizierten Publikum, das spricht sich rum“, vermutet der Wirt.

Die Gaststätte kann aber auch auf eine große Tradition verweisen. Hieß der Wirt auf der „Höh“ nach den Aufzeichnungen im Marktarchiv 1879 noch Josef Haimerl, so wechselte der Besitz schon 1887 mit Jakob Huf zur Huf-Familie. Früher war der Tanzboden im Gasthaus Huf ein heiß begehrtes Ziel für die Landjugend, heutzutage pilgern nicht nur an jedem Palmsonntag viele hundert Besucher beim Palmatoranstich zu dem beliebten Ausflugs- und Wanderziel. Beim Bier hält der Höhwirt übrigens schon seit 1930 dem Prößl-Bräu vom Adlersberg die Treue.

Alles bleibt, wie es war

Wichtig ist dem neuen jungen Wirt von der Tremmelhauserhöhe eine Feststellung: „Es soll alles so bleiben, wie es das Erfolgsrezept seit vielen Jahrzehnten bei uns schon immer war“. Nur bei einem kann er seinen Vorfahren nicht das Wasser reichen: Seine musikalische Ader geht nicht über das Hören guter Musik hinaus. Musik selber machen mit der Ziehharmonika oder Schnodahüpfl singen, wofür sein Vater und Großvater und auch seine Großmutter Elisabeth, die „Hufwirtin“, berühmt waren, das liege ihm nicht, wie der neue „Höhwirt“ auf der Tremmelhauserhöhe einerseits dann doch etwas bedauert. Andererseits weiß er auch: „Genau genommen hätte ich auch gar keine Zeit mehr dafür“.

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