Abschluss
28-facher Abschied

Schulleiterin, Pfarrer, Hausmeister, Lehrerin und Viertklässler verabschiedet. Für die Erwachsenen gab es ein Apfelbäumchen.

01.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:32 Uhr
Holder Hierl
"Auf ins Abenteuer!", begeben sich die Viertklässler der Grundschule Chammünster. −Foto: Holder Hierl

„Rektorin einer kleinen Grundschule – da hat man ein schönes Leben“, stellte Schulrat Karl Utz am Mittwoch beim Abschluss der Grundschule Chammünster als These in den Raum. Denn es ging um die Verabschiedung der langjährigen Rektorin der Schule, Berta Seyferth, in den Ruhestand. Doch sie war nicht die einzige, die die Grundschule verlässt, auch Pfarrer Josef Schemmerer, Lehrerin Elisabeth Kühnert, Hausmeister und Schüleraufsicht Helmut Oberndorfer und natürlich die Viertklässler wechseln in neue Lebensphasen.

Die Schulfamilie war in der Turnhalle zur Abschiedsfeier versammelt, dazu Schulrat Utz, Bürgermeister Martin Stoiber, die Stadträte Josef Blaha und Stefan Schönberger und der Elternbeirat, um der Schulleiterin, die 14 Jahre das Leben an der Schule maßgeblich geformt hat, zu danken. Ihre Stellvertreterin Daniela Smola hatte zu diesem Abschluss mit ihrer vierten Klasse ein Minimusical einstudiert, Motto: „Auf ins Abenteuer!“

Vier Piraten waren in dem Singspiel auf der Suche nach dem großen Schatz. Bis es soweit ist, stellte sich die vierte Klasse einzeln und die ausscheidenden Erwachsenen im Lied „Hey, wir sind ne tolle Klasse, alles lauter Superasse“ vor. Das Musical geht weiter, vier Jahre sind die Piraten unterwegs, wie auch die Schüler. Sie seien da von Leuten begleitet worden, die ebenfalls die Schule verlassen. 20 Jahre war Helmut Oberndorfer die gute Seele im Haus, zwölf Jahre lehrte Elisabeth Kühnert, sieben Jahre Pfarrer Schemmerer an der Schule, 14 Jahre habe Berta Seyferth sie geleitet. „Folge der Spur! Sie führt dich zum Schatz“, stand kryptisch auf der Schatzkarte. Da entdeckt der Captain durchs Fernglas etwas. Was genau, kann er nicht erkennen. Genauso gehe es den Schulabgängern, so ungefähr wissen sie, wohin sie gehen, aber wie das konkret aussieht, das erfahren sie erst. Endlich wird der Schatz gefunden, in der Schatztruhe ist für jeden Schüler ein kleines Geschenk.

Geschenke in Form guter Wünsche und je eine Gerbera überbrachten die Zweitklässler Berta Seyferth. Sie wünschten etwa „ein schönes Leben und schöne Ausflüge mit der Familie“, ein Katzenbaby oder einen Urlaub auf Hawaii. Einer meinte: „Es wäre schön, wenn du uns besuchen kommst.“

Seit 14 Jahren sei Berta Seyferth Leiterin der Schule gewesen, sagte eines der Mädchen, allzeit geduldig und freundlich. Sie habe mal die Idee gehabt, ein Insektenhotel für die Schule zu bauen. So eines wollten sie ihr heute für ihren Garten schenken, mit einem Apfelbaum. Auch die anderen scheidenden Erwachsenen bekamen ein Bäumchen. Lehrerin Kühnert habe ihnen mit Geduld viel beigebracht, und was Helmut Oberndorfer für die Schule und die Schüler getan habe, könne man gar nicht alles aufzählen, vom Eisplattenbeseitigen im Winter bis zum Pausenverkauf das Jahr über. Die Drittklässler dankten dem Pfarrer, dass er sie im Glauben gefestigt habe, und beschrieben seine Eigenschaften, indem sie die Buchstaben von „Pfarrer Schemmerer“ als Charakterzüge deuteten, etwa P wie Pflichtbewusstsein.

Auch das Lehrerteam hatte ein Lied einstudiert und sang zur Akkordeonbegleitung von Sepp Blaha der Schulleiterin: „Wir gratulieren dir heute zum Ruhestand“.

Der Elternbeirat hatte auch ein – kleineres – Insektenhotel als Geschenk dabei, dazu einen Schmetterlingsflieder. Die Damen bedankten sich für die super Zusammenarbeit. Für Elisabeth Kühnert gab’s eine Orchidee, für Helmut Oberndorfer einen Schmankerlkorb und für Pfarrer und Schulsekretärin Stangl auch eine Kleinigkeit. (chi)