Jubiläum
40 Jahre Feuerwehrzentrum in Kötzting

Bereits in den 70ern begannen die Überlegungen für eine neue Heimat. Neue Anforderungen ließen das Zentrum weiter wachsen.

13.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:34 Uhr
Das Feuerwehrzentrum im Jubiläumsjahr 2013, in dem das 150-jährige Bestehen der Feuerwehr gefeiert wurde. −Foto: Archiv Feuerwehr Bad Kötzting

Ein großer Tag für Stadt und Feuerwehr: „Feuerwehrzentrum feierlich übergeben“ – die Überschrift über einem Zeitungsbericht fasste die Inbetriebnahme des Feuerwehrzentrums an der Hauser Straße zusammen, das am 12. September 1981 und damit vor 40 Jahren der Feuerwehr Bad Kötzting eine neue Heimat gab. Der Neubau, aufgeteilt in einen Hallen- und einen Verwaltungsteil, wurde als bestens gelungen bezeichnet und löste das bisherige Gerätehaus in der Brandstraße ab.

Noch vor dem Gerätehaus in der Brandstraße war die Feuerwehr Kötzting mit ihren Gerätschaften im Erdgeschoß des Alten Rathauses in der Marktstraße untergebracht. Nachdem diese Räumlichkeiten bei weitem nicht mehr den Anforderungen entsprachen, wurden Überlegungen zu einem eigenen Gerätehaus angestellt. 1938 begannen dann die Arbeiten in der Brandstraße, die bereits ein Jahr später abgeschlossen wurden .

Damit verfügte die Feuerwehr Kötzting – auf Initiative unter Bürgermeister Kroher und Kommandant Barth – über ein neuzeitliches Feuerwehrhaus mit zwei großen Geräteräumen, Lehrsaal und Hausmeisterwohnung. Der errichtete Schlauchtrockenturm galt als vorbildlich, so die Darstellung des Neubaues in den Chroniken der Feuerwehr Kötzting.

Diese Unterkunft blieb bis in den Anfang der 80er Jahre die Heimat der Feuerwehr Kötzting, von der aus sie zu den verschiedensten Einsätzen, in den Kriegswirren bis nach Regensburg und Nürnberg, zum Schutz der Bürger ausrückte.

Erste Gedanken an einen Neubau

In den 7oer Jahren wurden Gedanken gehegt, den Bau an der Brandstraße durch einen Neubau zu ersetzen. Es wurden dazu etliche Grundstücke untersucht, eines davon im Bereich der Holzapfelschule. Bei einem Besuch des damaligen Leiters der Außenstelle des Brand- und Katastrophenschutzes Regensburg, Herbert Perrey, waren zwei Grundstücke in die enge Wahl gekommen, die an der Dampfbachstraße lagen und schon Eigentum der Stadt Kötzting waren. Letztendlich fiel die Wahl auf den heutigen Grundstücksbereich und 1980 konnten die Bauarbeiten nach einer intensiven Planungszeit beginnen.

Die Planung sah dabei einen Verwaltungsbereich mit Büros, Lehrsaal und einer Einsatzzentrale vor. Im Hallenbereich waren Stellplätze für fünf Feuerwehrfahrzeuge vorgesehen. An diese schloss sich eine Waschhalle nebst Werkstatt an. Im rückwärtigen Bereich wurden eine Atemschutzwerkstatt, Schlauchlager und eine Schlauchwaschanlage samt Schlauchturm geplant. Im Obergeschoß war schließlich Platz für eine Atemschutz-Übungsstrecke und eine Hausmeisterwohnung. Von der Einsatzzentrale im Erdgeschoß wurden als nachalarmierende Stelle bis Oktober 2008 alle Einsätze im Inspektionsbereich Kötzting mitbegleitet, weitere Alarmierungen von Feuerwehren erledigt oder weitere Kräfte auf Anforderung von den Einsatzstelle geordert.

Auch war die Werkstatt der Reparaturanlaufpunkt des städtischen Bauhofes und mit Michael Wensauer personell besetzt. Zugleich fungierte dieser als Kreisbrandmeister und später als Kreisbrandinspektor. Zu dem bei der Einweihung 1981 vier Fahrzeuge umfassenden Fuhrpark – mit der Einweihung wurde ein neues Mehrzweckfahrzeug übergeben, das unter anderem lange Jahre den hydraulischen Rettungssatz transportierte – waren inzwischen weitere Fahrzeuge gekommen, unter anderem eine Drehleiter 1990 oder ein vom Landkreis Cham beschaffter und im Oktober 1987 in Dienst gegangener Schlauchwagen SW 2000. Die Fahrzeughalle war deshalb bis auf den letzten Stellplatz belegt.

Anfang der 2000er Jahre, die Anforderungen an die Feuerwehr stiegen immer mehr und damit auch die Vorhaltung von Geräten und Fahrzeugen, wurden deshalb erste Planungen für eine Erweiterung angedacht. Diese sah vor, erdgeschossig zwei weitere Stellplätze für Feuerwehrfahrzeuge und im unterkellerten Bereich Lageroptionen, unter anderem für Sandsäcke, zu schaffen.

Die Feuerwehr Bad Kötzting war in der Zwischenzeit in das Ausbildungskonzept des Landkreises insofern eingebunden, dass die komplette Maschinistenausbildung von Bad Kötzting aus geleitet wurde.

Zugute kam der damaligen Planung die Ausbildungskooperation mit der Feuerwehrregion Pilzen, so dass zusätzlich, mit EU-Mittel gefördert, auch ein großer Lehrsaal und insbesondere eine Tiefbrunnenanlage für realitätsnahe Ausbildung von Maschinisten gebaut werden konnte. Im Juni 2005 konnte mit der Baumaßnahme begonnen werden und bereits im Dezember des gleichen Jahres wurde der Bezug gefeiert.

Zusätzliche Parkplätze

Die offizielle Einweihung folgte am 20. Mai 2006. Bereits vor diesem Anbau schaffte die Feuerwehr Bad Kötzting im Zusammenwirken mit der Stadt Bad Kötzting Parkplatzflächen. Mit dem Bau 1981 waren nur sechs Stellplätze im Außenbereich für Pkw gebaut worden. In einer umfangreichen Eigenleistung entstand 2002 neben einer Übungsfläche mit Hydranten 28 gepflasterte Parkplätze für die Privatfahrzeuge der ausrückenden Feuerwehraktiven.

Mit diesem Montag läuten die Stadt und die Feuerwehr Bad Kötzting eine erneute Erweiterung ein. Um den gängigen Vorschriften zu entsprechen, wird eine Umkleide für die Aktiven, eine Schwarz-Weiß-Trennung im Atemschutzbereich sowie eine moderne Schlauchpflegemöglichkeit realisiert. Dazu kommt ein Anliefer- und Abholbereich für die weiteren acht Stadtfeuerwehren, der 24/7, also rund um die Uhr zugänglich ist und damit Abholungen und Rückgaben etwa von Schlauchmaterial oder Atemschutzgeräten ermöglicht. (kht)