Neun Millionen Kilometer
51 Regionalbuslinien – Nahverkehr im Landkreis Regensburg wird 40 Jahre

10.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:05 Uhr
Tino Lex
Landrätin Tanja Schweiger sowie Josef Weigl bedankten sich bei den GFN-Pionieren Otto Gascher und Harald Bauer mit einem kleinen Präsent. −Foto: Tino Lex

Der 31. Mai 1983 war für den Landkreis Regensburg ein denkwürdiger Tag – zumindest was den Öffentlichen Personen Nahverkehr anbelangt. An diesem Tag vor 40 Jahren wurde die GFN, die Gesellschaft zur Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs im Landkreis Regensburg, gegründet.

So ein denkwürdiges Ereignis muss natürlich gefeiert werden. In einer Feierstunde im Gasthaus Butz in Wörth gab es dann auch einen Rückblick sogar mit zwei Gründungsmitgliedern der GFN, die Bürgermeister Harald Bauer und Otto Gascher, die damals die Notwendigkeit zur Gründung einer solchen Gesellschaft erkannten und mit dem damaligen Landrat Rupert Schmid sowie Regensburgs Oberbürgermeister Friedrich Viehbacher die GFN aus der Taufe hoben.

Kontinuierliche Entwicklung

Zunächst begrüßte der heutige GFN-Geschäftsführer Josef Weigl die zahlreichen Gäste in Wörth. Unter ihnen sowohl die Partner-Busunternehmer als auch viele Bürgermeister und Kreisräte. Weigl verwies auf die Tatsache, dass sich die GFN kontinuierlich weiterentwickle. Die GFN plant, organisiert und betreibt mit 14 Kooperationspartnern, 26 Busunternehmen, 320 Bussen und rund 700 Busfahrern den Regionalverkehr und vertritt somit die Interessen des Landkreises Regensburg auch im Regensburger Verkehrsverbund (RVV).

„Allein im letzten Jahr wurden auf 51 Regionalbuslinien rund 9,2 Millionen Kilometer zurückgelegt“, so Weigl. Dass man mit einer Fahrkarte landkreisübergreifend fahren kann, dass hätte 1983 auch niemand für möglich gehalten“, stellte Tanja Schweiger Landrätin und GFN-Verwaltungsratsvorsitzende fest.

Die GFN sei die Regieorganisation des Landkreises und erbringe diese Leitungen auch für Dritte wie dem Landkreis Cham oder für die Rodinger Verkehrsbetriebe.

Zudem stellt die GFN die Infrastruktur für das rechnergestützte Betriebsleitsystem RBL für den Regionalbusverkehr RVV, eine wichtige Vorraussetzung zur Sicherung des Mittelstandes bei den Verkehrsunternehmen. Mit zwei lokalen Angeboten – Citybus Regenstauf und Gemeindebus Wenzenbach – werden, unter anderen, sehr individuelle Anforderungen bedient.

Künftig wird die GFN auch das eCarsharing des Landkreises übernehmen. Angefangen habe alles sehr klein, wie sich Otto Gascher erinnert: „Die GFN startete mit drei Linien, die Nummer 13 nach Hainsacker, die Nummer 14 nach Wolfsegg und die Nummer 15 nach Hohenfels.“

Gascher verschwieg nicht, dass die Zeit damals eine andere war und man noch etwas bewegen konnte. Heute, na ja, „Da hat im Kreistag immer einer noch einen Punkt, der geprüft werden muss und da noch ein Gutachten und…“

Das sieht Gascher sehr kritisch und gab seinen jüngeren Nachfolgern im Kreistag den guten Rat: „In der Sache konsequent zu bleiben, im Kern für die Menschen zu agieren und durchaus auch mal zu streiten“, doch danach müsse man auch wieder ein Bier zusammen trinken können. Harald Bauer war voll des Lobes über den Geschäftsführer Josef Weigl: „Erst wollte man einen Externen holen. Das wollten wir nicht und haben damals in Köfering beschlossen, den Weigl zu nehmen – auch gegen viel Widerstand“, so Bauer.

Dank für Pionierleistung

„Vor 40 Jahren gab der Landkreis zwei Prozent seiner Finanzen für die GFN aus, heute sind es vier Prozent. Ich wünsche mir einen ÖPNV, der der GFN sehr wohlwollend gegenübersteht“, betonte Landrätin Schweiger. Man wisse, dass man noch mehr machen müsse. Von den Busunternehmern habe sie erfahren, dass in Bussen, in denen es Wlan gibt, man viel weniger mit Vandalismus zu kämpfen habe. Wer im Netz surfe, zerstöre oder bemale keine Gegenstände.

An die beiden Mitgründer Bauer und Gascher gerichtet, sagte Tanja Schweiger: „Ich danke euch für die geleistete Pionierarbeit“. Schweigers Vision für die zukünftige GFN sei ein S-Bahn ähnliches Netz von Weiden bis Straubing über Regensburg nach Kelheim, in das der Schienenverkehr miteingebunden wird. Fazit: Es wurde viel geschafft und es gibt noch viel zu tun.