Abschlussfeier
Abitur in Cham: 93 Schüler verlassen Fraunhofer-Gymnasium

24.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:39 Uhr
Ferdinand Schönberger

Sie haben im Abitur eine Traumnote von 1,5 und besser erreicht.

Im würdigen Rahmen verabschiedete das Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium am Freitag seine Abiturienten. Sie wurden mit ihren Eltern und Ehrengästen in der Aula der Schule bei Sektempfang und kaltem Buffet willkommen geheißen. Danach versammelten sich alle in der festlich dekorierten Sporthalle zur Abschlussfeier, die musikalisch von „The Real Jamming“, der früheren Schulband, mit Songs von Rihanna, Silbermond, Bryan Adams oder Oasis umrahmt wurde.

Oberstufenkoordinator StD Thomas Biersack gab einen Rückblick auf die Schulzeit der Abgänger. Die vergangenen drei Jahre seien keine Routine gewesen. In der 11. Jahrgangsstufe fanden 55 Schultage im Distanz- und 18 im Wechselunterricht statt, was Selbstdisziplin und Eigenverantwortung bedeutete. Bei der lange auf der Kippe stehenden Berlinfahrt ging letztlich alles gut, auch dank der guten Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt. Schließlich konnten 93 Schüler die Allgemeine Hochschulreife erwerben, zu deren persönlichem Erfolg auch die Eltern beigetragen hätten.

9600 Unterrichtsstunden

Für die Elternbeiratsvorsitzende Sabine Tröster sind das Wichtigste an einer Schule die Schüler. Die letzten acht Jahre war dieser Abschlussjahrgang etwa 9600 Unterrichtsstunden zugegen, in denen ihnen die Lehrer das Tor zum Wissen und zur Bildung geöffnet hätten. Sie forderte die jungen Leute auf, alles mit Leidenschaft, Mut, Ausdauer und Hingabe zu machen und das wirklich Wichtige nicht aus den Augen zu verlieren. Christian Nowotny vom Förderverein berichtete, dass die neuen Fünftklässler eine Willkommensmappe bekommen würden - für Zeugnisse, Bescheinigungen, Urkunden, Klassenfotos und Erinnerungsstücken in Folien, um von Anfang an zum Durchhalten bis zum Abitur motiviert zu sein. An die Schulabgänger gerichtet, hoffe er, dass sie ihre imaginäre Mappe mit Erinnerungen gefüllt haben und sagen können, es war eine glückliche Zeit.

„Wer hätte gedacht, dass die Schule öfter dicht war als wir.“ So begannen die beiden Abiturientinnen Pauline Hruby und Ina Gleixner ihre originelle Ansprache. Sie fragten sich, ob die Schulzeit wirklich die beste Zeit des Lebens sei und wie sich nach dem Abi die Freiheit anfühle. Jedenfalls hätten sie bisher noch nicht den Satz des Pythagoras anwenden müssen und so mancher habe wegen Corona mit 18 noch keinen Club von innen gesehen. Dass der Mitschüler Josef sie plötzlich verlassen habe, sei der schlimmste Schicksalsschlag gewesen. Ihr Dank galt den Lehrkräften, die zudem auf der Klassenfahrt auf einmal zu Menschen geworden seien.

Ein Super-Artikel in der Abi-Zeitung „Vom Rohprodukt zum Diamanten“ habe seine vorbereitete Rede zunichte gemacht, bekannte Schulleiter Uwe Mißlinger. So musste ein anderer Ansatz her. Den fand er in der Handarbeit des Schleifens im Vergleich zur Schularbeit. Um ein „Diamant“ zu werden, brauche es den Brillantschliff, aber nicht nur für die Einserkandidaten, sondern auch für jene, die im menschlichen Sinn mindestens so brilliant seien. Beim Stufenschliff liege der Fokus auf dem Abschleifen der Ecken, während es den Grobschliff nur bei Holz gebe. Aus der hochveredelten Form zu Diamanten zu werden, sei nun die Lebensaufgabe: kritisch bleiben, Verantwortung übernehmen und den Mut haben, zu seiner Meinung zu stehen. Mißlinger schloss mit der Bitte um einen Applaus für die Eltern. Dann überreichte er an Pauline Hruby den Fraunhofer-Preis. Sie habe sich in besonderem Maße ins Schulleben eingebracht, Verantwortung übernommen, nicht zuletzt als Hauptansprechpartnerin für die Abiturfeierlichkeiten.

Auszeichnungen und Preise

Anschließend wurden die Zeugnisse ausgehändigt, verbunden mit Büchergutscheinen vom Förderverein und einer Rose von den „Blumenkindern“ Emma und Leopold aus der 5f. Die besten Leitungen: Florian Lankes, Katharina Lemberger und Lorenz Zwicknagl (1,0), Nele Kleber, Leonie Zollner und Lukas Zollner (1,1), Lea Griesbeck, Tobias Zangl und Erik Stern (1,2), Fabian Ferstl, Ina Gleixner, Johanna Hierstetter, Andreas Mandl und Elena Merkl (1,3), Maximilian Klein, Jasmin Mraß und Jakob Schmaderer (1,4) sowie Michaela Althammer, Lucius Sahm und Thomas Stoiber (1,5). Als Schülerlotsen wurden Michael Ertl, Marc Mühlbauer, Konrad Schuster und Lucius Sahm geehrt. Ein MINT-EC-Zertifikat wurde an Lukas Zollner, Eric Stern, Felix Dauerer und Lukas Dauerer überreicht. Vorgeschlagen für die Studienstiftung des deutschen Volkes wurden Florian Lankes und Katharina Lemberger. Des weiteren wurden Erik Stern und Katharina Lemberger (auch Biologie-Zukunftspreis)mit dem Preis der deutschen Mathematikervereinigung ausgezeichnet. Nele Kleber erhielt den Preis des Landesverbandes der bayerischen Altphilologen, Andreas Mandl, Valentin Braun und Valentin Singer den Buchpreis der Deutschen physikalischen Gesellschaft und Lukas Dauerer den Chemiepreis.