Förderverein
Abschied, Dank, neues Team

Die Freunde der Maristen und Ger- hardinger verabschiedeten ihren langjährigen Vorsitzenden Frank Aumeier mit Wehmut.

23.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:56 Uhr
Ferdinand Schönberger
Das neue Team des Vereins Freunde der Maristen und Gerhardinger mit 2. Vorsitzenden Zänglein, 2. Schatzmeister Lesinski, Schriftführerin Aschenbrenner (2. bis 4. v. li.) und 1. Schatzmeister Röhrl (re.) −Foto: Ferdinand Schönberger

An der Spitze eines Vereins zu stehen, ist, wie hoch oben auf einem Gipfel zu sein: dünnere Luft, ein heftiger, zuweilen eisiger Wind und Momente der Einsamkeit.“ So verglich Frank Aumeier, Vorsitzender der Freunde der Maristen-Realschule und seit drei Monaten der Freunde der Maristen und Gerhardinger, in deren Mitgliederversammlung am Freitagabend in der Aula der Marienrealschule sein Wirken. Nach 26 Jahren, zwei Monaten und elf Tagen gebe er nun dieses Amt ab. Er sprach von einer Zeit, die prall gefüllt war mit Leben, mit Erfolgen und mit Situationen, die man sich gerne erspart hätte.

Dabei habe er viele grandiose Menschen kennengelernt, tolle Freundschaften geschlossen, doch auch menschliche Abgründe erlebt. Dieses Ehrenamt habe er nie als Last und Arbeit gesehen, sondern als Berufung und Alltagsausgleich, und daher mit Ernsthaftigkeit und Leidenschaft ausgeübt. Er habe einen Teil dessen zurückgeben wollen, was er persönlich Gutes an der Maristen-Realschule erfahren durfte.

Ihm sei ein breit aufgestellter Verein, der möglichst viele Mitglieder auf verschiedenen Ebenen abzuholen versucht, wichtig gewesen: Clubabende hätten genauso hohe Bedeutung wie etwa Ausflüge und Radlwallfahrt, Schülerfahrten und Pfingsttreffen. Aumeier dankte allen, die ihm das Vertrauen geschenkt haben, die immer, wenn auch in überschauberer Zahl, zur Unterstützung da waren, ihn berieten und prägten, und besonders auch Realschuldirektor Josef Maier für die partnerschaftliche Zusammenarbeit.

„Neue Wegen gehen“

„Die Übernahme der Trägerschaft der Schule durch die Schulstiftung und der Tod der Fratres Otmar und Dietmar haben mir bewusst gemacht, dass der massive Berg unter dem Gipfel immer mehr bröckelt“, fuhr Aumeier fort. Nun gelte es für den Verein und ihn persönlich, „alte Pfade zu verlassen, um neue Wege zu gehen“ (Manfred Grau). Dies tue er mit heiterer Gelassenheit, da er federführend die Verschmelzung beider Vereine gestalten und vollziehen durfte und einen personell hervorragend aufgestellten Verein übergeben kann. Sein Bekenntnis „Ich bin und bleib ein Marist“ wurde mit starkem Schlussapplaus bedacht.

Zu Beginn der unter 2G-plus stattfindenden Veranstaltung hatte Aumeier einen wegen Corona stark eingeschränkten Jahresbericht gegeben. Erneut sei ein normales Vereinsleben fast unmöglich gewesen. Nach vier Anläufen konnten im Juli in der Mitgliederversammlung die Beschlüsse zur Satzungsänderung und zur Verschmelzung der Vereine gefasst werden.

Danach verabschiedete Aumeier Vorstandsmitglieder und Beiräte, die sich nicht zur Wiederwahl stellten. Krankheitsbedingt oder aus anderen Gründen hatten sich mehrere entschuldigen müssen. Aumeier zählte deren große Verdienste auf und überreichte als Abschiedsgeschenk eine in limitierter Auflage 2019 anlässlich der Rom-Studienreisen zum 20. Jahrestag der Heiligsprechung Champagnats angefertigte Pilgertasche mit symbolhaftem Inhalt: Kräuterliköre nach altem Geheimrezept aus der Klosterdestillation der Maristen, belgische Trüffel zur Erinnerung an die Schul- und Städtepartnerschaft mit Zele oder ein in Kenia hergestellter Handschmeichler aus Speckstein als Hinweis auf die Missionsarbeit.

Ausgeschieden sind aus der Führungsriege des ehemaligen Gerhardinger Fördervereins Stefanie Rückel (Schriftführerin) und Gabriele Gerl (2. Vorsitzende) sowie die anwesenden Evi Dreher (langjährige Vorsitzende) und Christa Reitinger (Schatzmeisterin). „Hätte ich hier und heute weitergemacht, dann nicht ohne Frauen wie euch beiden“, lobte Aumeier sie. Zudem stellten sich die folgenden, nicht präsenten Beiratsmitglieder Christoph Ederer, Christian Meier und Tobias Tröster sowie die Vorstandsmitglieder (verhindert) Christian Bauer (2. Vorsitzender), Alexander Auer (3. Vorsitzender) und Thomas Laumer (1. Schriftführer) nicht mehr zur Wahl.

Die neue Vorstandschaft

Diese fand unter Leitung von Hubert Schießl auf Antrag in geheimer Abstimmung durch 34 Wahlberechtigte statt (Stimmenzahl in Klammern). Sebastian Piendl, bisher Stellvertreter des Vorsitzenden, hatte in Abwesenheit die Wahlzusage gegeben und wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt (28). 2. Vorsitzender wurde Markus Zänglein (30, bisher Beirat), Schriftführerin Johanna Aschenbrenner (32), Kassenprüfer Hubert Schießl und Franz Strigl sowie – wie bisher – 1. Schatzmeister Christian Röhrl (33) und 2. Schatzmeister Christian Lesinski (32). Dem von neun auf drei bis fünf Mitglieder zu verkleinernden Beirat gehören erneut Florian Hirmer (32), Daniel Kalenda (34) und Markus Schuhmann (30) sowie neu Robert Brys (32) und Stefan Haberl (32) an.

Ein Pressebericht mit einem Foto von Dreher und Aumeier diente Schulleiter Maier als Teaser für die gute Teamarbeit in einer wechselvollen Zeit mit den Ex-Vorsitzenden, denen er je eine Dankurkunde aushändigte. Frater Michael Schmalzl, deutscher Maristenleiter und Beauftragter des Provinzials, übergab zum Abschied Aumeier einen Marien-Anhänger in Herzform sowie einen Korb mit Präsenten aus den fünf Ländern der Provinz Europa Zentral-West: schottischen Whisky, irisches Bier, belgische Pralinen, holländischen Käse und für Deutschland ein Fläschchen im Eichenfass gereiften Klosterlikörs Arquebuse.

2. Vorsitzender Zänglein und Schatzmeister Röhrl schenkten dem „Reisepapst“ Aumeier zur Erinnerung ein Schild für den Weg zum „Direktorat/Sekretariat“, den er oft gegangen war. Zum Schluss sicherte Zänglein der Schulleitung eine Unterstützung im erwünschten und dem Verein möglichen Rahmen zu. Er hoffe auf Klassentreffen, wenn die Lage es erlaube.