DLRG warnt
Achtung, Lebensgefahr! Vorsicht auf dem (noch) hauchdünnen Eis

18.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:25 Uhr
Oft trägt die Eisdecke auf Gewässern erst nach mehreren Tagen. −Foto: Tom Pfister

Mehrere Tage Frost lassen jetzt auf den Seen in ganz Bayern eine Eisfläche entstehen. Aber Vorsicht! Das Eis ist jetzt noch hauchdünn.



Bevor nicht viele Tage mit tiefen Temperaturen vergangen sind, ist das Eis nicht tragfähig. DLRG warnt deshalb Spaziergänger: Nicht versuchen, auf das Eis zu gehen. Beim Einbrechen ins Eis besteht Lebensgefahr. Einmal eingebrochen, kann sich auch ein Erwachsener nur wenige Minuten über Wasser halten, dann verlassen ihn die Kräfte.

Die DLRG appelliert

Eis auf Gewässern nicht betreten, solange es nicht 15 Zentimeter dick ist. Die winterliche Natur lässt sich auch am sicheren Ufer genießen. Kinder über die Gefahr aufklären, sie deutlich warnen und nicht aufs Eis lassen. Für den Spaß am Eis lieber Kunsteisflächen nutzen.

Wissenswertes über das Eis

Dunkle Stellen im Eis bedeuten eine besonders dünne Eisschicht: Über fließendem Wasser wächst die Eisschicht langsamer als auf stehendem. Daher besteht besondere Gefahr an Zu- und Abflüssen von Seen und an Quellen im See, die Strömungen verursachen; ebenso an bewachsenen Uferstellen.

Eine Schneeschicht auf dem Eis verhindert zusätzlich das Anwachsen der Eisschicht. Ein Knistern oder Knacken beim Betreten der Eisschicht ist ein letzter Hinweis dafür, dass die Tragkraft des Eises nicht ausreicht. Das eiskalte Wasser verursacht schneidende Schmerzen und raubt dem Körper Muskelkraft. Einem Verunfallten bleiben deshalb nur wenige Minuten Zeit, sich selbst zu retten. Außerdem bedeutet Unterkühlung im eisigen Wasser fast immer Lebensgefahr.

Sicherheitstipps für Hundebesitzer

Hunde sollen in der Nähe von Gewässern auf jeden Fall an die Leine genommen werden. Frauchen oder Herrchen sollen sie nicht auf das Eis laufen lassen. Ist der Vierbeiner trotzdem auf die Eisfläche gelaufen, so sollte er zurückgerufen werden. Wenn der Hund nicht zurückkommt, sollten sich die Besitzer etwas vom Ufer entfernen und ihn rufen – gewöhnlich folgt er dann seinen Besitzern. Wenn der Hund eingebrochen ist, soll man nicht aufs Eis gehen, um ihn zu retten. Das Einbrechen des Tiers ist ein Warnzeichen: Eis, das einen Hund nicht trägt, trägt erst recht keinen Menschen! Am besten ist es, Rettungskräfte mit geeigneter Ausrüstung über Notruf 112 zu rufen.

So kann man einem Geretteten helfen

Aus dem Eis gerettete Personen sind oft stark unterkühlt. Deshalb schnellstmöglich den Rettungsdienst rufen (Notruf 112). Bis zu dessen Eintreffen den Geretteten vor weiterer Auskühlung schützen, aber ihn nicht aufwärmen. (Gefahr von Herz-/Kreislaufversagen). Der Körper sollte flach gelagert und nicht unnötig bewegt werden. Beim Aussetzen von Atmung oder Kreislauf lebensrettende Sofortmaßnahmen einleiten (Herz-Lungen-Wiederbelebung) und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes fortsetzen.

Gut vorbereitet

Die DLRG hat wichtige Tipps unter www.eisregeln.info ins Internet gestellt. Diese Regeln sind auch gut geeignet, um sie mit Kindern zu besprechen.

Jetzt hat die DLRG Bayern ihre prämierten Flyer und Poster außerdem ins Englische und ins Arabische übersetzt. Und zur Vorbereitung auf den nächsten Sommer: Es stehen bereits jetzt Flyer und Poster für die sommerliche Badesaison in diesen Sprachen zur Verfügung.