Handball
Adler drehen in Spiel zwei den Spieß um

Die Landesliga-Truppe der SG Regensburg muss in die Abstiegsrelegation. Der Frauen-Bayernligist ESV 1927 II steigt ab.

09.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:25 Uhr
Gerd Winkler
Insgesamt 20 Tore gelangen Valentin Deml (vorne) im Doppelvergleich von Regensburgs Bayernliga-Adlern mit dem TSV Haunstetten: Der Linksaußen hat mit nun 34 Treffern die Führung in der Torschützenliste der Aufstiegsrunde übernommen. −Foto: Christian Brüssel/Christian Brüssel

Die Adler des Handball-Bayernligisten SG Regensburg sind in der Aufstiegsrunde mit einer ausgeglichenen Bilanz aus dem Wochenende herausgegangen. Beim TSV Haunstetten unterlagen die um die goldene Ananas spielenden Domstädter nach einer 12:9-Führung zur Pause am Ende mit 23:25. Tags darauf an der Alfons-Auer-Straße drehten die Adler den Spieß um und schickten die Schwaben mit einer 24:30 (13:18)-Niederlage im Gepäck auf die Heimreise in den Augsburger Stadtteil.

In Haunstetten erwischten die Gastgeber den besseren Start (3:1, 5.), die SG ließ bis zum 23:23 (58.) bestenfalls jeweils den Ausgleich des TSV zu, um doch noch als Verlierer von der Platte zu gehen. In Regensburg gingen die Adler 3:2 (4.) in Front und gaben die Führung bis zum Schluss nicht ab.

Derweil zittert das Landesligateam der SG trotz des 31:27 (15:16)-Erfolgs beim Absteiger TSV Sauerlach um den Klassenerhalt. 18:14 Punkte reichen nicht, weil in der durch Corona aufgeblähten 3. Liga drei bayerische Vereine vor dem Abstieg stehen. Somit greift in der Bayernliga wie in der Landesliga der verschärfte Abstieg. In diese Situation geriet der Adler-Unterbau wegen des Rückzugs des TSV Mainburg vor zwei Wochen. Voraussichtlich am Sonntag findet das erste Relegationsspiel bei HaSpo Bayreuth II an, das die Punktrunde mit dürftigen 14:22 Zählern abgeschlossen hat.

Kurze Deckung als Lösung

In Sauerlach machte der SG II der Liga-Torjäger (142 Treffer in 15 Spielen) Kilian Schinkel zu schaffen. Der 19-jährige Halblinke war nach seinem elften Tor zum 21:21 (41.) erst mittels kurzer Deckung in Zaum zu halten. „Vor allem in der ersten Halbzeit ist Sauerlach zu vielen einfach Toren gekommen“, bilanzierte SG-Trainer Michi Sigl und bedauerte: „Wenn München in Simbach verloren hätte, wäre das für uns der Klassenerhalt gewesen.“

Auch für die Frauen-Bayernligisten SG Mintraching/Neutraubling und ESV 1927 Regensburg II geht es in den Playdowns um den Ligaverbleib. Wegen des durch den ebenfalls greifenden verschärften Abstiegs werden vermutlich nur zwei der acht Teams in der Bayernliga bleiben.

Adler: SGR II:SG Mintraching:ESV II:
Der Bayernligist bestreitet am Samstag gegen Lohr das letzte Heimspiel, am Sonntag geht es zu den Mainfranken.In der Abstiegsrelegation der Landesliga spielt die SG vermutlich am Sonntag in Bayreuth.In den Playdowns der Frauen-Bayernliga spielt die SG am Samstag gegen München-Laim, tags darauf auswärts.Der ESV spielt am Samstag in Dachau, am Sonntag folgt im Bunker das Rückspiel.

Deutlich bessere Karten als der Lokalrivale hat die SG Mintraching: Dem 27:15 (15:7)-Kantersieg beim ASV Dachau ließ die Truppe von Coach Jürgen Heubeck am Sonntag im Rückspiel ein 34:20 (18:8) gegen die Oberbayern folgen. Im Doppelvergleich stockte Rechtsaußen Jasmin Lehner ihr Torkonto auf: Den zehn Treffern in Dachau ließ sie deren zwölf im Heimspiel folgen. Somit führt Jasmin Lehner mit 35 Treffern unangefochten die Torjägerliste der Abstiegsrunde an. Mintraching arbeitete sich mit dem dritten Sieg im dritten Spiel auf den rettenden zweiten Platz vor. Trainer Jürgen Heubeck will die Pflichtsiege nicht überbewerten: „Dachau war wirklich nicht der stärkste Gegner.“ Mit der Analyse wollte sich Heubeck nicht groß beschäftigen, wichtiger seien ihm „jetzt die zwei entscheidenden Spiele gegen München-Laim“.

Brutal bestraft

Unterdessen herrscht beim Ligarivalen ESV 1927 Regensburg II nach dem 31:40 in Günzburg und dem 29:29 im Bunker nach dem nun feststehenden Abstieg Weltuntergangsstimmung. „Trotz des klaren Resultats haben wir nur wenige Fehler zu viel gemacht. Die hat Günzburg brutal bestraft“, kommentierte Übungsleiter Daniel Kessler die Pleite bei den Schwaben. Das Remis im Rückspiel kam unglücklich zustande: Drei Sekunden vor Ultimo erzielte Günzburg den Ausgleichstreffer.

„Das Spiel war ein Spiegelbild der ganzen Saison. Uns fehlen einfach eine gelernte Kreisläuferin, die Cleverness und Abgezocktheit“, klagte Kessler.