Fussball
Ära Jürgen Schmid endet in Freystadt

Der Übungsleiter des Bezirksligisten TSV Freystadt wird seinen Vertrag im Sommer nicht verlängern. Sein Ziel ist unbekannt.

16.01.2019 | Stand 16.09.2023, 5:54 Uhr
Michael Zeh

Freystadts erfolgreicher Trainer Jürgen Schmid geht im Sommer. Foto: Zeh

Von wegen langweilige Winterpause: Im Landkreis dreht sich das Trainerkarussell munter weiter.Nachdem Vahan Yelegen vom FC Holzheim und Pöllings Thomas Brunner ihren Abschied zum Saisonende angekündigt haben, folgt mit Jürgen Schmid vom TSV Freystadt der dritte Übungsleiter innerhalb weniger Wochen. Seine Entscheidung teilte der Coach dem TSV-Vorstand und der Mannschaft am vergangenen Samstag mit.

„Dieser Schritt ist mir richtig schwer gefallen, aber drei Jahre sollten genug sein. Ich habe den Eindruck, mich mit meinem Team ziemlich nahe am Limit zu bewegen. Teilweise mussten wir zum Ende der Vorrunde mit einem Zwölf-Mann-Kader auskommen. Vielleicht kann ja ein anderer Trainer noch etwas mehr aus der Elf herauskitzeln“, nennt der 36-Jährige die Beweggründe für seinen Abschied.

Das Team zu Aufstieg geführt

Jürgen Schmid übernahm die Schwarzach-Städter zur Saison 2016/2017 von Christian Rudel. Vorher war der Ex-Profi-Fußballer für den Regensburger Kreisligisten SV Breitenbrunn verantwortlich. Seine neue Mannschaft führte der B-Lizenz-Inhaber gleich in seiner ersten Spielzeit zum Aufstieg in die Bezirksliga Mittelfranken Süd.

Unvergessen wird dabei für alle Beteiligten sicher das Relegationsspiel gegen Rednitzhembach bleiben, dass die Freystädter Kicker in sengender Hitze vor etwa 1100 Zuschauern in Roth mit 1:0 für sich entschieden. In der darauffolgenden Saison gehörte der Aufsteiger zu den positiven Erscheinungen in der Bezirksliga.

Nach einigen verständlichen Anlaufschwierigkeiten fanden sich der Trainer und seine Mannschaft immer besser zurecht und verschafften sich trotz bärenstarker Konkurrenz gehörigen Respekt in der neuen Umgebung. Belohnt wurde der TSV Freystadt schließlich mit Platz 13 unter 18 sehr ausgeglichenen Vereinen in der Bezirksliga. Insgesamt 40 Punkte standen zum Schluss auf der Habenseite der Oberpfälzer. Eine beachtliche Bilanz, auf die man beim TSV Freystadt wahrlich stolz sein kann.

Nicht zuletzt ein Verdienst des Übungsleiters, der seinen Kader temperamentvoll von der Seitenlinie aus dirigierte und die Elf im taktischen Bereich immer besser einzustellen vermochte, je länger die Saison andauerte. Dass der Coach unbestätigten Gerüchten zufolge auch einige Male verbal übers Ziel hinausschoss, soll hier nur am Rande erwähnt werden. Nie wurde er dabei persönlich, Temperamentsausbrüche und „Diskussionen“ mit den Unparteiischen sind seinem Engagement und der vorbildlichen Einstellung zu seinem Sport geschuldet.

Das Team befindet sich im Soll

Aktuell liegt die Schmid-Elf nach 21 Spieltagen und 27 erreichten Zählern auf Rang neun und befindet sich damit absolut im Soll. Erfolgreich wollen die Forsters und Co. auch die restliche Saison gestalten. Ihr Chef ist von seinen Jungs überzeugt: „Mein Abschied wird keine negativen Auswirkungen aufs Team haben. Das ist eine charakterstarke Mannschaft und schließlich will keiner absteigen.“

Wohin führt der Weg des Jürgen Schmid im Sommer? „Es ist nichts Konkretes geplant. Ich höre mir gerne an, wenn etwas kommt, aber es muss 100-prozentig passen. In Freystadt habe ich mich sehr wohl gefühlt, deshalb werde ich nichts erzwingen“, sagt er.

Für Jörg Steinbauer, seines Zeichens Zweiter Abteilungsleiter und Trainer der Reserve, kam die Entscheidung Schmids nicht „so plötzlich“. Vielmehr kann er dessen Wunsch nach einem Tapetenwechsel nachvollziehen. „Der sportliche Erfolg war da und auch sonst hat alles einwandfrei gepasst“, lobt Steinbauer die Zusammenarbeit auf und neben dem Platz mit dem scheidenden Coach ausdrücklich.

Allerdings kommt auf den Verein in den nächsten Monaten eine schwierige Aufgabe zu. Neben der Position eines Übungsleiters für die Bezirksliga-Mannschaft wird auch das entsprechende Pendant für die Reserve gesucht, die in der A-Klasse auf Punktejagd geht und ihren bisherigen Chef Jörg Steinbauer ersetzen muss.

Der macht denn auch keinen Hehl aus der aktuellen Problematik: „Die Abteilungsleitung ist zwar frühzeitig von Jürgens Entscheidung informiert worden, aber die Region ist zur Zeit nicht gerade mit geeigneten und freien Kandidaten gesegnet. Die Verpflichtung eines Spielertrainers wird vermutlich noch schwieriger. Bis jetzt haben wir mit niemand anderen gesprochen als unserem jetzigen Trainer“, erläutert Steinbauer und berichtet weiter von der geplanten Abteilungssitzung am heutigen Mittwochabend.

„Wir setzen uns zusammen und wollen schauen, wo der Verein hin will und welche Punkte in nächster Zeit anstehen“. Bleibt zu hoffen, dass die Schwarzach-Städter bei ihrer Suche nach einem geeigneten Kandidaten fündig werden und bei ihrer Wahl ein genauso glückliches Händchen beweisen wie anno 2016 mit der Verpflichtung Jürgen Schmids.

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