Eine botanische Rarität in unseren Breitengraden erlebt derzeit die Familie Manfred und Petra Birnthaler in dem zum Markt Berathausen gehörenden Einödhof Oberbügl. Neben der Garage steht eine Agave, die eine Ausbildung des Blütenstands von über sechs Metern entwickeltet hat.
Die mehrfach zusammengesetzten Blüten sind auch von unten deutlich erkennbar. Schade, dass das auch als „Jahrhundertpflanze“ bezeichnete Agavengewächs danach abstirbt, erzählt der OGV-Vorsitzende Gerhard Gleixner etwas traurig. Der rührige Gartlerchef hatte die MZ nicht ohne Stolz auf das Naturschauspiel aufmerksam gemacht. Schließlich gehören die Birnthalers zum Oberpfraundorfer OGV. Die Pflanze ist gut über 40 Jahr alt und stammt aus der Arbeitsstätte von Manfred Birnthaler. Dort war sie der Geschäftsleitung des namhaften Nutzfahrzeugzeuge Herstellers aufgrund ihrer erlangten Größe bereits vor etwa 30 Jahren im Wege.
Ich habe sie dann mit Nachhause genommen und im Hofgelände an einen sonnigen Platz gestellt, erzählt Birnthaler. Seither wurde das zur Familie der Spargelgewächse gehörende prächtige Gewächs wie alle unsere Pflanzen gepflegt. Zum Überwintern habe ich die Rosettenpflanze mit dem Gabelstapler in die Maschinenhalle gefahren. Lediglich ihr langer Dorn an der Blattspitze war eher unbequem. Beim alljährlichen Transport in die Halle konnte dieser Stachel durchaus gefährlich sein. Schließlich konnte man sich dort richtig verletzen, so der Hobbygartler.
Die Pflanze ist in ihrem großen Topf sehr standfest. Beim letzten Gewittersturm hat sich der langstielige feste Blütenstamm kaum bewegt. Die sehr heißen Sommermonate haben scheinbar die tropische und auch in den Subtropen verbreitete Pflanze zu diesem Blütenstand bzw. zum Abschiednehmen verleitet, bedauert auch Petra Birnthaler das Absterben. „Wir haben aber für Nachwuchs gesorgt“, sagt sie und deutet auf die Veranda. Mal sehn, ob wir deren Blütenstand noch erleben werden.