20 tüchtige „Matrosen“ verlassen das „Schulschiff MS Neukirchen“ und stechen nach einer „turbulenten Schiffsreise durch unbekanntes Gewässer in See“. Die Entlassfeier an der Mittelschule nahm ihren Anfang mit einem Sektempfang für Ehrengäste, Eltern und Absolventen im Schulhof. Nach der Luftballon-Parade nahmen alle in der Aula Platz.
Sebastian Brunner interpretierte einen biblischen Text, ehe David Sommer als Moderator fungierte. Benedikt Mauerer eröffnete die Schulfeier musikalisch. Bürgermeister Markus Müller richtete aufmunternde Worte an die Mittelschüler, die im gesellschaftlichen Gefüge besonders wichtig seien. Sie erzielten trotz Corona-Beschränkungen und Distanzunterricht einen sehr guten Abschluss. Durch eine praxisnahe Ausbildung für das Handwerk seien die Schüler bestens auf das Leben vorbereitet worden. „Ihr seid das Rückgrat der Gesellschaft! Habt den Mut, Verantwortung zu übernehmen und neue Wege zu beschreiten“ ermutigte er die Jugendlichen, die sich auch in Vereinen und Hilfsorganisationen engagieren sollen.
Beim „Lehrer-Rätsel“ waren die Eltern gefordert, anhand von Fotos aus Kindertagen die wegbegleitenden Pädagogen zu erraten. Theresa Wendl, Johanna Pongratz, Lisa Betz, Sofia Simeth und Jasmin Braun vermittelten mit Liedern die Liebe zur Heimat.
Noch einmal Gas gegeben
Rektor Christian Hofmaier berichtete von einem guten Start und den Auswirkungen von Covid-19. Das gesamte Vorbereitungsjahr sei von dem Virus so drastisch bestimmt worden, dass alle zu kämpfen gehabt hätten, mit dieser Situation fertig zu werden. „Ihr habt nach dem Shutdown noch einmal richtig Gas gegeben – und das hat sich gelohnt, denn alle haben den Quali geschafft.“ Hofmaier erinnerte an die Zeit der 6. Klasse, als sich damals fast alle aktiv dafür entschieden hätten, diese Klassengemeinschaft zu erhalten, wofür die Schule durch Einrichtung von M-Kursen das erhöhte Anforderungsniveau sicherstellte. Inzwischen seien die heimatnah ausgebildeten Schüler auf dem Weg ins Berufsleben. Die Lehrer von der 1. bis zur 9. Klasse hätten ihre Ressourcen für alle Schüler optimal genutzt. Abschließend gab der Schulleiter den Absolventen gute Wünsche mit auf den Weg. Mit dem Lied „Schui, i hob de lang scho nimma gseng“ unterstrichen die Schüler der 9. Klasse die Zeit des Distanzunterrichts.
Der neue Kapitän
Im Namen des Elternbeirats wünschte Lena Brandl den Schulabgängern interessante Herausforderungen im Beruf. Die freie Rede des Klassenleiters Josef Eckl kam von Herzen und schwappte als Welle der Sympathie über alle Gäste der Entlassfeier. Er verglich dieses turbulente Schuljahr mit einer Schiffsreise, in der er als neuer Kapitän bei der Mittelschule anheuern und die Abschlussklasse übernehmen sollte. „Als die MS Neukirchen in See stach, segelten wir Richtung neues Schuljahr. Als uns die erste Corona-Welle traf, geriet das Schiff ins Wanken. Der Sturm wurde heftiger und wir mussten zurück in unsere Kajüten. Über Videokonferenz und Homeschooling wurden wir seekrank. Bei dem Wellengang ließen sich die Aufgaben nicht mehr erfüllen. Einige motivierende Worte des Kapitäns und der Kompass zeigten wieder in Richtung Abschluss. Der Sturm hielt an, und die dritte Welle fegte einige Matrosen von Bord. Mit Rettungsringen wurden die Schüler wieder zurück an Bord geholt, denn nun stand der Quali bevor, den alle schafften.“ Vom Elternbeirat gab es für alle Prüflinge eine rote Rose. Für den Markt Eschlkam überreichte Bürgermeisterstellvertreter Eduard Stoiber die Präsente an die jeweiligen Absolventen. (kbr)
Der Jahrgangsbeste Benedikt Mauerer mit Bürgermeister Markus Müller (rechts) und Rektor Christian Hofmaier (links) -Foto: Helga Brandl