Regenstauf.Eigentlich passt der Hochsommer nicht so richtig zu einem Schlachtfest, wie es der Tourismusverein Regental seit Jahren in der zweiten Augusthälfte in der Ausflugsgaststätte Wittmann in Marienthal veranstaltet. Mit diesem Fest wird nämlich an die früheren Hausschlachtungen und die damit verbundenen Bräuche erinnert und diese „Großereignisse“ haben ausnahmslos im Winter stattgefunden. Zu einer Zeit, wo es kalt war und das Fleisch und die Wurst nicht so schnell verdarben. Es gab damals nämlich weder Kühlschränke noch Gefriertruhen. Also wurde ein Großteil des Fleisches geräuchert und Fleisch und vor allem die Wurst eingeweckt. Das ist heute alles anders und viel praktischer, betonte Barbara Stollner, die Vorsitzende des Tourismusvereins und damit sind die legendären Hausschlachtungen, wie sie fast in jedem Haus stattgefunden haben, Seltenheit geworden und gehören der Vergangenheit an. „Wir wollen aber der heutigen Generation diese alten Bräuche zu mindestens im weitesten Sinne erhalten“, so die Vorsitzende. „Wir halten mit diesem alljährlichen Schlachtfest die Erinnerung an diese Zeit wach. Wichtig ist nicht nur daran zu erinnern, dass damals fast in jedem Haus geschlachtet wurde, sondern vor allem sollen die mit diesen Hausschlachtungen verbundenen Bräuche, wie das „Wurstsuppengehen“ und einiges andere mehr lebendig gehalten werden.“ Auch darin sieht der Tourismusverein seine Aufgabe, betonte Stollner. Wie gerne dieses Angebot von der Bevölkerung und von den Feriengästen angenommen wird, zeigte sich jetzt einmal mehr am guten Besuch des Schlachtfests „Rund um d’Sau“ in der Ausflugsgaststätte Wittmann in Marienthal. Der „Wirts Max“, so der legendäre Ruf von Max Wittmann, dem Chef der Marienthaler Ausflugsgaststätte, hatte wieder einmal alle Hände voll zu tun, um die vielen Gäste mit dem legendären Kesselfleisch, Blut- und Leberwürste, Sauerkraut und echten Oberpfälzer Zwirl und vorher mit Wurstsuppe zu verwöhnen.