Porträt
Andreas Burger hat die Musik im Blut

Leidenschaft und Akribie: Der Geschäftsführer des Bayerischen Landesjugendorchesters bringt diese Gegensätze unter einen Hut.

24.03.2017 | Stand 16.09.2023, 6:24 Uhr
Angelika Lukesch
Andreas Burger lebt für die Musik und die jungen Musiker. −Foto: Lukesch

Wie kann das zusammengehen? Musik auf der einen Seite, voll gepackt mit Emotionen und Leidenschaften, mit Schönheit und Erregung. Organisation auf der anderen Seite, gespickt mit trockenen Verwaltungsaufgaben und schnöden Finanzierungsfragen. Steht da nicht die Großzügigkeit der Muse der Kleinlichkeit der Betriebswirtschaft gegenüber? Andreas Burger (53), Geschäftsführer des Landesausschusses von „Jugend musiziert“ und desBayerischen Landesjugendorchesters (BLJO), macht diesen Spagat möglich, denn er selbst ist die Schnittstelle.

Diese beiden Bereiche, Organisation und Muse, respektive Musik, müssen jedoch unbedingt zusammenfinden, wenn Kontinuität gegeben und die Musik wie auch das Talent Raum und Möglichkeiten erhalten sollen. Was viele Regensburger nicht wissen: Sowohl die Geschäftsstelle des Landesausschusses „Jugend musiziert“ als auch das BLJO haben ihren Sitz in der Domstadt. Von hier aus, genau genommen vom Büro Andreas Burgers in der Michael-Burgau-Straße 13, werden die bayerischen Landeswettbewerbe von „Jugend musiziert“ organisiert. Hier laufen alle Fäden zusammen, hier schlägt auch das Herz des BLJO und damit auch das in der Brust von Andreas Burger.

Entscheidung am 28. Mai

Der gebürtige Amberger ist selbst der größte Fan des BLJO, dieser musikalischen Vereinigung der talentiertesten jungen Musiker aus ganz Bayern. Ins BLJO schaffen es nur die Besten der Besten, beileibe nicht all jene, die beim Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ gewinnen. Wer in dieses besondere Jugendorchester aufgenommen werden wolle, erklärt Andreas Burger, müsse sich bewerben. Wer von den Bewerbern eingeladen wird, wird vorab ausgewählt. Diejenigen, die eingeladen werden, dürfen vorspielen und nur die Besten des Vorspielens werden in das Bayerische Landesjugendorchester aufgenommen. Demnächst, am 28. Mai, ist es wieder soweit.

Andreas Burger verficht die Belange des Bayerischen Landesjugendorchesters mit großer Vehemenz. „Wir machen so tolle Sachen, große symphonische Werke“, sagt der Geschäftsführer. Ihn selbst begleitet die Musik schon sein Leben lang. Er besuchte das musische Max-Reger-Gymnasium in Amberg und das Nürnberger Konservatorium. Sein Instrument ist die Viola. Von 1980 bis 1984 war er selbst Mitglied des BLJO. Über mehrere Umwege kam er eher unbeabsichtigt wieder zu diesem Orchester zurück. 1991 wurde er gefragt, ob er den Posten des Geschäftsführers übernehmen wolle. „Ich habe angenommen und bin damals ins kalte Wasser gesprungen, denn die Arbeit ist sehr administrativ“, sagt Burger.

Die Geschäftsstelle war damals in München, seine Familie lebte im Fränkischen. Nach zwei Jahren wurde die Geschäftsstelle nach Altdorf bei Nürnberg verlegt und blieb von 1993 bis 2011.

Von Franken und Oberpfälzern

Kontakt zu den Franken hat Andreas Burger nach eigenen Aussagen nie so richtig gekriegt. „Ich gebe es offen zu, ich habe massive Probleme mit den Franken. Die sind einfach ganz anders als wir Oberpfälzer“, sagt Burger offen. Im Jahr 2011 zog er nach Hohenschambach und mit seinem Büro in die Michael-Burgau-Straße in Regensburg. Da war er einfach überglücklich. „Ich freute mich so sehr, wieder hier zu sein. Die Freundlichkeit der Leute ist so groß. Die Offenheit in Regensburg und die Unterstützung, die ich hier für meine Arbeit bekomme, ist einfach herrlich“, schwärmt Burger. Das Büro bietet sehr viel Raum für all die administrativen Aufgaben, aber auch dafür, die Instrumente, die dem BLJO gehören, unterzubringen.

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