Natur-Serie
„Auch wir sind Kelheim“: Huflattich

Die Masse macht’s bei dem hübschen „Hustenvertreiber“ von der Baustelle: Huflattich setzt auf die „r-Strategie“.

06.05.2021 | Stand 16.09.2023, 3:03 Uhr
Christine Linhard
Aus diesen kleinen leuchtenden „Sonnen“ sind jetzt im Mai bereits „Pusteblumen“ mit großen grünen Blättern geworden. −Foto: Werner Gruber

Noch vor dem Wonnemonat Mai und noch vor seinen eigenen großen Blättern hat der Huflattich schon strahlende Korbblüten den ersten Sonnenstrahlen entgegengestreckt. Er schmückte auch den Landkreis Kelheim vor allem dort, wo Flächen, zum Beispiel wegen Bauarbeiten, eher grau und öde daherkommen. Denn Huflattich setzt, wie Mohn und Maus, auf die „r-Strategie“. „r“ steht für Reproduktion: Er verschickt derzeit auf gut Glück Tausende von „Schirmchen“ (ähnlich denen des Löwenzahns) mit dem Wind in alle Welt. Unmengen von Nachkommen also, mit ungewisser Zukunft. Doch einige von ihnen werden’s schon schaffen, auf einer geeigneten, kaum bewachsenen Fläche zu landen. Dann geht es erst so richtig los. Denn wo er erst mal Wurzeln geschlagen hat, verbreitet er sich über lange unterirdische Ausläufer tief in die Baustellen-Erde. Auf lateinisch heißt der Huflattich „Tussilago farfara“, so viel wie „Hustenvertreiber“: Aus seinen hübschen Blüten wird – fast schade – schon seit Jahrhunderten Hustensaft hergestellt und mit Zucker oder Honig konserviert.

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