Tourismus
Aus Campingplatz wird Naturama

Pächter Michael Müller hat den Beilngrieser Campingplatz zu einer Marke ausgebaut. Mit dem Erfolg ist er zufrieden.

15.09.2017 | Stand 16.09.2023, 6:23 Uhr
Johann Grad

Pächter Michael Müller (4. v. l.) stellte den Stadträten und Ortsprechern die Neuerungen und Investitionen auf dem Campingplatz vor. Foto: Grad

Mächtig entwickelt hat sich in den letzten zwei Jahren der städtische Campingplatz. Geschäftsführer Michael Müller hat viel saniert, viel Innovatives aufgebaut und ganz neue Zielgruppen angesprochen. „Campingplatz“ ist für ihn keine Marke, er hat den Begriff „Naturama Beilngries“ für den Platz erfunden.

Mit Camping Beilngries verbanden viele den Platz bei der Kratzmühle und ließen den Beilngrieser links liegen. Der neue Markenname soll geläufig werden, auch die Dauercamper haben sich daran gewöhnt. Außerdem kann Müller mit vier Sternen und dem Begriff „Bayerns 1. Fasshotel“ werben, denn 2016 hat er 16 Stück aufgestellt und inzwischen sind es mehr als doppelt so viele.

In einem Fasshotel stellte er dann auch den Stadträten, Ortssprechern und Bürgermeister Alexander Anetsberger sein Naturama vor. Bei der Übernahme des Platzes waren seitens der Stadt bestimmte Ansprüche erhoben worden, die zu erfüllen waren. Alles das habe er erfüllt und noch mehr investiert, sagte Müller. Er habe den Gastraum renoviert, die eigentlich neuen sanitären Anlagen verbessert und optisch aufgehübscht, die Terrasse neu gestaltet, den Spielplatz, der öffentlich ist, aufgewertet. Neben den Schlaffässern gibt es nun mobile Häuser, die man anmieten kann. Eine Saunalandschaft, die Fitnessbox mit diversen Geräten und einem Massagesessel in einem Fass vervollständigen als Wohlfühleinrichtungen das Angebot.

Für 250 Personen stehen Leihboote zur Verfügung und mit Bussen können sie zu den Einstiegen gebracht werden. Die im Vertrag verlangte Investitionssumme ist bereits erfüllt.

Als neue Zielgruppen hat der Pächter nach eigener Auskunft Schulkinder und Familien gewonnen. Viele Lehrkräfte hätten das Angebot mit ihren Klassen genutzt. Die Schlaffässer seien voll belegt. Gerade in den Ferien seien viele Kinder wieder mit ihren Eltern und Geschwistern gekommen. „Alle sind von den Fässern begeistert.“

Die Vermarktung habe er massiv ausgebaut. Er biete Beilngries als „Ort der 1000 Ziele“ an. Leute aus der Schweiz oder aus Frankreich mieteten sich eine Woche ein und machten Ausflüge in die Region. Mit vielen Partnern wie Dino-Park, Schulerloch, Leitnerreisen und sogar Aldi werde zusammengearbeitet, insgesamt seien es 50 Partner, mit denen gemeinsame Aktionen gemacht werden. Auftritte bei Freizeitmessen in München und Nürnberg informierten über Naturama, auch über Presse, Funk und Fernsehen werde geworben, dazu gebe es noch ein eigenes Magazin.

Das Marketing habe Erfolg gezeigt, denn 2016 seien es rund 60 000 Übernachtungen auf dem Platz gegeben. Das seien 22 Prozent der Gesamtsumme an Gäste-Übernachtungen in der Stadt Beilngries. Dies gelang nur, weil er viel auf Gruppen und Familien setzt. Der Lärmpegel auf dem Platz ist dadurch höher geworden, was nicht jedem gefalle, die Schulkinder aber hielten sich gut an die Regeln.

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