Engagement
Aus Frauenbund wird Frauengemeinschaft

…und alle sind wieder mit dabei: Mitglieder halten auch dem neuen Verein ihre Treue. Auslöser für den Neuanfang war die Beitragserhöhung gewesen.

01.05.2022 | Stand 01.05.2022, 15:22 Uhr
Die im Oktober 2021 gewählte neue Führungsriege der neuen Katholischen Frauengemeinschaft Dalking wurde am Freitagabend den Mitgliedern vorgestellt. −Foto: Daniel Paul

Im Oktober 2021 ging es bereits über die Bühne, nun wurde es öffentlich gemacht. Nach 45 Jahren gibt es in der Pfarrei Dalking keinen Zweigverein des Katholischen Frauenbundes mehr. Stattdessen wurde ein neuer Verein mit dem Namen „Katholische Frauengemeinschaft Dalking e.V.“ gegründet. Nach zwei Jahren Coronapause hatte der Frauenbund am Freitag zu seiner Jahresversammlung eingeladen – und damit gleichzeitig einen Schlussstrich unter den „alten Verein“ gezogen.

Vor der Versammlung im Pfarrsaal traf man sich zu einem festlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche für die verstorbenen Mitglieder. Organistin Sonja Gerschütz oblag der musikalische Part an der Orgel mit österlichen Liedern. Frauenbundvorsitzender Regina Paul war bei der Begrüßung die Freude anzusehen, als sich der gesamte Pfarrsaal füllte. Paul begrüßte auch geistlichen Beirat Pfarrer Franz Merl, Gemeindereferentin Silvia Fuchs, Pfarrgemeinderatssprecherin Antonia Wutz und Bürgermeister Daniel Paul. Herzlich aufgenommen in die neue Vereinsfamilie wurden zwei neue Mitglieder, Waltraud Schönberger und Antonia Wutz.

Im weiteren Verlauf der Tagesordnung erinnerte Schriftführerin Michaela Hastreiter an die Aktivitäten des Frauenbundes, aber auch an die Kreativität der Frauen, mit der die Zeit der pandemiebedingten Einschränkungen überbrückt werden konnte. Dazu zählten auch die begehrten Ausflüge der Wandergruppe quer durch den Bayerwald. Über geordnete Finanzen berichtete sodann Pauline Raab in ihrem Kassenbericht der vergangenen beiden Jahre, den die Revisorinnen Christa Breu und Jutta Weingärtner als korrekt bestätigten.

Werdegang des neuen Vereins

Nun also ein neuer Verein: Dass diese Umstrukturierung einen Reifeprozess brauche, sei vom ersten Tag an außer Zweifel gestanden, sagte Vorsitzende Regina Paul. Gespannt lauschten die anwesenden knapp 100 Mitglieder dem Werdegang des neuen Vereins, dem sie nun alle wieder angehören.

Der Hintergrund der Neugründung: Die Ankündigung seitens des Dachverbandes, den Mitgliedsbeitrag in den nächsten Jahren nahezu zu verdoppeln und auf knapp 50 Euro anzuheben, hatte bei den Verantwortlichen in Dalking die Alarmglocken läuten lassen, berichtete Paul. Ringsum hätten sich bereits Vereine ganz aufgelöst, nachdem sich eine Vielzahl von Mitgliedern vom Verein verabschiedete und sich auch keine Vorstandschaft mehr habe finden können. Wie solle man den hohen Beitrag rechtfertigen, nur ein kleiner Teil verbleibe schlussendlich beim Ortsverein? Nach rechtlicher Beratschlagung und großartiger Unterstützung von Dalkings Rechtsanwältin Rosemarie Lankes wurde ein neuer Verein mit dem Namen „Katholische Frauengemeinschaft Dalking e.V.“ ins Leben gerufen und eine Vorstandschaft gewählt.

Alles in trockenen Tüchern

Diese bestehe wieder nahezu aus denselben bekannten und engagierten Gesichtern, als dies bisher der Fall war, ließ Regina Paul wissen. Als Dank für die Mühen und die Unterstützung überraschte Paul Rechtsanwältin Lankes mit einem Blumenstrauß. Zwischenzeitlich sei die Gemeinnützigkeit anerkannt, der Verein notariell eingetragen und alles in trockenen Tüchern.

Noch am selben Abend erklärten sich alle anwesenden Frauen bereit, in den neuen Verein zu wechseln und die Aktivitäten vor Ort weiter zu unterstützen, nun ohne Vorgaben des Dachverbandes des Katholischen Frauenbundes. Fleißig hatten die Vorstandsdamen den dazu notwendigen Schriftverkehr vorbereitet. Die Freude stand der Vorstandsriege ins Gesicht geschrieben, dass die Resonanz derart positiv ausfiel. Regina Paul stellte die neue Führungsriege vor. Auch die einstige Gründungsvorsitzende aus dem Jahr 1977, Johanna Fischer aus Gschieß, sei im neuen Verein wieder mit dabei, freute sie sich. Für die Frauen ändere sich nichts, man werde intern weiterhin das Gründungsjahr 1977 als Fundament ansehen. Der nun festgesetzte Jahresbeitrag von 20 Euro, der ab 2023 zu Buche schlagen wird, verbleibe gänzlich vor Ort, um weiter soziale und gemeinnützige Projekte zu unterstützen.

Aktuell entstehe in der Werkstatt von Kunstmaler Hans Höcherl in Prackenbach ein neues Logo, das sich die Damen im Sommer dann auch im wahrsten Sinne des Wortes auf ihre historische Fahne schreiben werden. Diese werde dann mit neuen Stickereien entsprechend angepasst. Abschließend wählten die Mitglieder zwei Kassenprüferinnen für den neuen Verein. In bewährter Weise erhielten hier wieder Christa Breu und Jutta Weingärtner das Vertrauen der Mitglieder.

Bürgermeister Daniel Paul lobte den Mut der Dalkinger Frauen. In der Hauptsache gehe es darum, die Gemeinschaft, die pfarrlichen Aktivitäten und die sozialen Projekte in Pfarrei und Gemeinde zu unterstützen. Dazu brauche es keine „Anbindung“ an einen Dachverband. Die Frauen hätten in den letzten 45 Jahren bewiesen, dieses Engagement auch an die junge Generation weiterzugeben. Das Miteinander der Generationen werde auch in der neuen Frauengemeinschaft Dalking wieder groß geschrieben, freute sich das Gemeindeoberhaupt. (fsc)