Wirtschaft
Autohaus steht unter neuem Stern

Die Regensburger Mercedes-Benz-Niederlassung geht in private Hände über. Die Unternehmer stellten sich im Stern-Center vor.

08.04.2016 | Stand 16.09.2023, 6:47 Uhr
Tino Lex
Dr. Anton Kilger (v. l.), Stefan Wöllenstein, Bernd Mayländer und Jörg Schlegel mit einem 1938 Mercedes-Benz im neuen Stern-Center −Foto: Lex

Die Regensburger Mercedes-Benz-Niederlassung geht in private Hände über: Diese Nachricht schlug vor einem Jahr wie eine Bombe in der Regensburger Geschäftswelt ein. Jetzt wurde der Schritt offiziell vollzogen. Die beiden Unternehmer Dr. Anton Kilger und Stefan Wöllen-stein stellten sich am Donnerstagabend in dem neuen Stern-Center Regensburg ihren neuen Kunden vor. Damit entstand ein neues, eigenständiges Unternehmen, welches zum Firmenverbund der Hirschvogel- und Schreiner Wöllenstein-Gruppe gehört. Rund 350 geladene Gäste feierten somit den neuen Stern am Regensburger Autohimmel.

Seit dem 1. April wird die Mercedes-Benz-Niederlassung Regensburg als Stern-Center weitergeführt. Auf die Frage, ob der Verkauf der Regensburger Mercedes-Benz-Niederlassung ein Einzelfall sei oder die Strategie des Herstellers, antwortete Wöllenstein: „Bundesweit wird bis Ende des Jahres der Verkauf von 65 bis 68 Niederlassungsstandorten abgeschlossen sein. Das heißt also: Die Niederlassung Regensburg ist kein Einzelfall, sondern Strategie des Herstellers, sich von Teilen seines Retailgeschäftes zu trennen.“

Gemeinsam mehr erreichen

Mit dem Geschäftsmodell eines Autohauses ließen sich die Renditen-Ziele eines Herstellers nicht erreichen. Von daher sei es konsequent, eine Entscheidung zu treffen, wobei darauf geachtet werden sollte, mit dem Verkauf das Vertriebsnetz in Deutschland zu stärken, so Wöllenstein. Wie kam es aber dazu, dass ein Kauf durch zwei selbstständige Unternehmer vollzogen wurde? „Beide Unternehmen grenzen an die Niederlassung Regensburg an, was für sich allein schon ein gewichtiges Argument darstellt, im Sinne, zukünftige Synergiepotenziale zu erschließen“, erklärte Dr. Anton Kilger.

Die Alternative sei gewesen, zwischen beiden Unternehmern einen Bieterwettbewerb zu veranstalten, bei dem es unter Umständen keinen Gewinner gegeben hätte. Außerdem könnten beide Unternehmer bereits ein gemeinsames Engagement in Tschechien als Mercedes-Händler in Karlsbad und Usti mit über 100 Mitarbeitern vorweisen, das seit Jahren erfolgreich betrieben werde.

Jörg Schlegel, bislang Standortleiter der Mercedes-Benz-Niederlassung, leitet in Zukunft die Geschäfte des Stern-Centers: „Ich möchte ein echtes, flexibles Autohaus mit voller Ergebnis-Verantwortung, Zufriedenheit aber auch Leidenschaft leiten. Dies geht aber nur gemeinsam mit meinem neuen Team.“

Neue E-Klasse wurde vorgestellt

Als alle Fragen an die wichtigsten Protagonisten des Abends beantwortet waren, wurden auch noch neue Fahrzeuge vorgestellt: Zum einen die neue E-Klasse, die sich durch unzählige Assistenzsysteme hin zum fast autonomen Autofahren bewegt – die Zukunft lässt grüßen. Aber dies war nicht das einzige Fahrzeug an diesem Abend, das die rund 350 Gäste zu sehen bekamen. Als besonderes Schmankerl freute sich Jörg Schlegel, das neue Mercedes-Benz S-Cabrio erstmals der Öffentlichkeit vorstellen zu können. Dieses Fahrzeug gab es noch nirgendwo zu sehen und es wird auch erst in einigen Tagen seine Deutschland-Premiere feiern.

Wer könnte besser geeignet sein, das neue Flaggschiff des Unternehmens zu erklären, als Bernd Mayländer? Genau der Mayländer, der seit 17 Jahren die Formel-1-Piloten in seinen Auspuff blicken lässt. Bernd Mayländer ist der Fahrer des Saftycars bei allen Formel-1-Rennen.

Wenn es kracht, muss er mit seinem derzeitigen Dienst-Auto, einem Mercedes-Benz AMG GTS, rauf auf die Strecken und „die Meute bändigen“. Überholen darf ihn dann niemand, sonst wird er disqualifiziert. Klar, dass der Routinier über das neue S-Cabrio nur Gutes zu berichten wusste. In der Tat hat sich hier Mercedes-Benz sehr angestrengt und legt nach 46 Jahren erstmals wieder ein Cabrio auf der Basis des größten Fahrzeugs in der Palette auf.