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Bayerns Lotto-Chefin ist eine Furtherin

Die 53-jährige Friederike Sturm wird ab 1. Juli neue Präsidentin der Staatlichen Lotterieverwaltung im Freistaat.

04.02.2016 | Stand 16.09.2023, 6:48 Uhr
Wolfgang Baumgartner
Die gebürtige Furtherin Friederike Sturm, bisher Ministerialrätin, übernimmt die Leitung der Staatlichen Lotterieverwaltung Bayern. −Foto: Ministerium

Die erste Präsidentin derStaatlichen Lotterieverwaltung im Freistaatist eine gebürtige Furtherin. Friederike Sturm übernimmt am 1. Juli offiziell die Leitung der Glücksspielzentrale und löst damit den bisherigen Präsidenten Erwin Horak ab, der seit 1997 im Amt ist.

Friederike Sturm ist die Tochter von Rudolf Sturm, einem Bruder des weit über die Grenzen des Freistaates hinaus bekannten Künstlers Helmut Sturm, Mitbegründer der Gruppe SPUR.

1963 in Furth geboren

Im Jahr 1963 erblickte Friederike Sturm in der Drachenstich-Stadt das Licht der Welt. „Allerdings war ich nicht sehr lange in Furth, da meine Eltern nach Oberbayern zogen“, erzählte die 53-Jährige am Mittwoch im Gespräch mit dem Bayerwald-Echo. Zu erreichen war die neue „Lotto-Fee“ des Freistaates in London, wo sie am Mittwoch an einer Tagung teilnahm.

Friederike Sturm wechselt vom Finanzministerium des Freistaates in die Lotterieverwaltung. Als Ministerialrätin war sie zuletzt für die Förderung und Zuweisung im kommunalen Finanzausgleich zuständig. Und in dieser Funktion hatte sie es dann auch mehrmals mit „dem großen kommunalen Sozialhilfeempfänger“, ihrer Heimatstadt Furth im Wald, zu tun. Auch wenn Friederike Sturm schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr in der Grenzstadt lebt, ist sie ihrer Heimat noch sehr eng verbunden.

Jedes Jahr beim Drachenstich

„Ich sehe mir jedes Jahr das Drachenstich-Festspiel an und bin immer wieder aufs Neue beeindruckt und begeistert“, gestand sie am Mittwoch am Telefon. Aufgrund ihrer bisherigen Tätigkeit im Finanzministerium hatte sie auch Bürgermeister Sandro Bauer kennen gelernt. „Es freute mich sehr, dass mich der Further Rathauschef im vergangenen Jahr zum Festspiel eingeladen hatte!“

Offiziell übernimmt die gebürtige Furtherin die Leitung der hochprofitablen Lotterieverwaltung zum 1. Juli dieses Jahres. Das Kabinett hat dieser Personalie in geheimer Sitzung bereits zugestimmt.

Kommissarische Leitung

Um sich in die Materie gut einarbeiten zu können, managt Friederike Sturm bereits jetzt die Lotterieverwaltung kommissarisch. Deshalb war sie am Mittwoch auch dienstlich in London unterwegs, als sie vom Bayerwald-Echo um ein kurzes Statement gebeten wurde. Als neue Chefin ist sie verantwortlich für den Betrieb von neun Spielbanken im Freistaat sowie die Lotterie „6 aus 49.“ Für den Freistaat ist diese Einrichtung eine ganz wichtige Finanzquelle. Immerhin bescherte die Lottobehörde der Staatskasse im vergangenen Jahr mit 1,1 Milliarden Euro Umsatz rund 400 Millionen Euro Einnahmen. Jedes Kreuzchen der Lottospieler bedeutet also bare Münze für Finanzminister Söder.

Dickes Lob vom Minister

Friederike Sturm ist verheiratet, hat einen 17-jährigen Sohn und wohnt zusammen mit ihrer Familie in München. Die 53-Jährige ist Juristin und war seit 1991 in verschiedenen Ressorts des Bayerischen Finanzministeriums tätig. „Mit Friederike Sturm wechselt eine erfahrene, aber auch innovative und zupackende Mitarbeiterin an die Spitze der Lotterieverwaltung“, betonte am Mittwoch Markus Söder, Bayerischer Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat auf Anfrage des Bayerwald-Echos.

Haus am Vogelherd

Ihre Feuerprobe in seinem Ministerium bestand die 53-Jährige nach der Flutkatastrophe im Jahr 2013, als sie die vom Finanzminister verfügte unbürokratische Auszahlung von Hilfen koordinierte. Die enge Verbindung zu ihrer Heimatstadt Furth zeigt sich auch darin, dass die Familie das Haus der Oma am Vogelherd nicht verkauft hat, sondern weiterhin nutzt, wenn ein Ausflug in die Drachenstadt ansteht. „Mein Vater fährt alle fünf bis sechs Wochen nach Furth im Wald, um sich dort mit Bekannte zu treffen; dann wohnt er am Vogelherd!“, erzählt Friederike Sturm.

Sie freut sich auf ihre neue Aufgabe. Die Freude ist aber auch ganz auf Seiten des Further Bürgermeisters. „Es ist schön, wenn gebürtige Further so verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen“, betont Sandro Bauer. Im Namen der Stadt gratuliert er Friederike Sturm ganz herzlich und wünscht viel Erfolg im neuen Job.