Geschäftswelt
Bei „Böving“ wird weiter gestrickt

Der Handarbeitsladen in Cham läuft — und hat überhaupt nichts zu tun mit der Schließung des Raumausstatters Kregiel.

16.02.2016 | Stand 16.09.2023, 6:58 Uhr
Ernst Fischer
Kornelia Peschke strickt auch mal in ihrem Laden. Und wenn ein Kunde das will, dann macht sie ihm vor, wie es geht. −Foto: Fischer

„Nein, kein Gedanke ans Aufhören!“ Kornelia Peschke muss sich gegen Gerüchte wehren. Nachdem am 31. Dezember der Raumausstatter Kregiel an der Ecke Propsteistraße-Lucknerplatz in Cham geschlossen hat, dachten manche Kunden, dass auch „Handarbeiten Böving“ im gleichen Haus betroffen sei. Aber da ist nichts dran. Kornelia Peschke führt diesen Laden, den die Schwestern Böving-Mollenhart vor 60 Jahren gegründet haben, nun seit 27 Jahren.

Zuletzt sind jeden Tag vielleicht fünf Kunden hereinkommen und haben gejammert: „Was, du willst aufhören!? – Wo sollen wir denn dann hingehen und unsere Wolle kaufen?“ Und wieder andere haben gefragt: „Wo sind denn die ganzen Schnäppchen, Ihr habt doch Räumungsverkauf?!“ Weil sich solche Gerüchte beharrlich halten, deshalb will Kornelia Peschke allen Spekulationen öffentlich begegnen: „Ich hab’s nicht vor!“

90 Prozent sind Frauen

Wie geht das Geschäft? „Über den Winter sehr gut“, sagt sie, „weil man daheim in der warmen Stube auch die Finger bewegen will“. Und wer strickt heute noch? „Auch wieder immer mehr junge Leute“, weiß Kornelia. Wollmützen sind wieder total gefragt seit ein paar Jahren. Aber 90 Prozent der Kundschaft sind immer noch Frauen.

Und Männer? „So ungefähr zwanzig“ werden es sein, die sich regelmäßig hier bei Handarbeiten Böving mit neuem Hobby-Material versorgen. Manche kommen auch nicht selbst, sondern lassen sich von Kindern oder Enkeln „neue Arbeit bringen“. Übrigens: Die Männer stricken eher weniger. Sie sticken lieber – kunstvoll. Wer hätte das gedacht!?

Was kommt in den Kregiel-Laden?

„Der Kregiel“ hat zugemacht. Die Schließung des Traditionsgeschäfts hatte viele Kunden von „Handarbeiten Böving“ im gleichen Haus irritiert. Am 31. Dezember 2015 war bei Kregiel für immer Schluss, nach 55 Jahren.

Räume werden komplett saniert

Der Laden von „Handarbeiten Böving“ könne auf jeden Fall weitermachen, erklärt Zitzmann. In den oberen Stockwerken sind Büroräume und Wohnungen, alle vermietet.

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