Warnstreik
Benteler-Mitarbeiter eher im Feierabend

Die IG Metall rief die Beschäftigten im Tarifstreit zu Arbeitsniederlegungen auf – auch bei Benteler in Schwandorf.

05.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:03 Uhr
Rund 180 Beschäftigte von Benteler verließen das Werk zwei Stunden vor dem eigentlichen Feierabend. −Foto: Rico Irmischer

Anlässlich der festgefahrenen Verhandlungssituation in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie ruft die IG Metall die Beschäftigten flächendeckend zu Warnstreiks auf – so auch bei Benteler in Schwandorf. „Am 4. März ab 12 Uhr ging nichts mehr. Gut 180 Beschäftigte sind unserem Aufruf gefolgt und haben die Produktion für zwei Stunden unterbrochen, nichts wurde gefertigt oder verarbeitet“, fasst Rico Irmischer, Geschäftsführer der IG Metall Regensburg, zusammen. „Die Pandemielage zwingt uns dazu, kreative und kontaktlose Aktionsideen zu nutzen“, meint Klaus Koller, Chef der IG Metall- Vertrauensleute bei Benteler. „So haben wir uns für eine sogenannte „Frühschlussaktion“ entschieden.

Die IG Metall hat die Beschäftigten dazu aufgerufen, zwei Stunden früher als sonst Feierabend zu machen – ohne eine klassische Kundgebung. Die Mitarbeiter haben zügig und geordnet den Betrieb verlassen und sind unter lautem Gehupe ihrer Autos nach Hause gefahren – infektionsgeschützt und ohne erhöhtes Risiko.“ Rico Irmischer ist sich sicher: „Der Arbeitgeberverband glaubt, wir wären in der aktuellen Situation nicht in der Lage, die Beschäftigten zu mobilisieren. Da haben sie sich aber tief geschnitten!“

Mit den Warnstreiks wollen die Beschäftigten Bewegung in die Verhandlungen bringen. „Das Unverständnis in der Belegschaft über die Haltung der Arbeitgeber ist groß“, schildert Koller die Lage: „Corona hin oder her, die Menschen werden für ihre Forderungen kämpfen. Hier bei Benteler wie in allen anderen betroffenen Betrieben.“