Glaube
Berching: Christen feierten zahlreich

Die Gottesdienste zu Ostern waren in Berching gut besucht. Auch der Krieg in der Ukraine war ein Thema.

18.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:43 Uhr
Barbara Blaser
Kaplan Michael Polster entzündet die Osterkerze −Foto: Barbara Blaser

Nicht nur die Oster-Gottesdienste waren am Wochenende gut besucht: Schon am Karfreitag pilgerten viele Menschen bei strahlendem Sonnenschein auf den Kalvarienberg und beteten den Kreuzweg. Den Höhepunkt des Osterfestes bildet nach 40 Tagen des Fastens jedoch die Auferstehungsfeier, zu der das Osterfeuer vor der Stadtpfarrkirche entzündet wurde.

Nach diversen Corona-Lockerungen war der Gottesdienst wieder gut besucht. Für die Daheimgebliebenen wurde der Festgottesdienst auf dem Youtube-Kanal übertragen. Kaplan Michael Polster zelebrierte die Osternacht und entzündete am Feuer die neue, wunderschön gestaltete Osterkerze. Er zog mit seinen Ministranten in die dunkle Kirche ein. „Dies ist die Nacht, die das Dunkel der Welt dem Elend der Sünde entreißt. Dies ist die selige Nacht, die die Fesseln des Todes zerbrach und Jesus als Sieger emporstieg.“ Mit dem Gloria stimmten alle Glocken und Lichter feierlich die Auferstehung ein.

In seiner Predigt ging der Kaplan auf das Symbol der Fahne ein. So sei Jesus als Sieger mit einer Fahne über den Tod gegangen. Die Fahne bedeute Opfer und Sieg zugleich, so der Kaplan weiter. Mit dem Ukraine-Krieg gewinne die Fahne wieder an Bedeutung, da viele Menschen ihre Solidarität mit dem Hissen einer ukrainischen Flagge bekundeten.

Anschließend beteten alle die Allerheiligen-Litanei und Kaplan Polster weihte das Taufwasser. Es folgte die Eucharistiefeier. Die Männerschola der Stadtpfarrkirche gestaltete musikalisch die feierliche Osternacht, welche mit dem Halleluja-Präludium für Orgel von Franz Schmidt endete. Die Stadtpfarrkirche wurde von einem ehrenamtlichen Mesnerteam unter der Leitung von Mesnerin Irene Weigl mit herrlichem Blumenarrangement auf die Osterfesttage vorbereitet und geschmückt.

Evangelische Feier gut besucht

In der evangelischen Christuskirche versuchte Pfarrer Hans-Michael Hechtel in seiner Osterpredigt, das Phänomen der Auferstehung zu erklären. Er sagte: „Ein leeres Grab, eine verschwundene Leiche, eine seltsame Erscheinung, die in ein weißes Laken gehüllt ist und bei den Augenzeugen Zittern, Entsetzen und Furcht auslöst. Das ist die Ostergeschichte des Markus.“ Obwohl er sie als „unbefriedigend“ bezeichnet, mag Hechtel die Geschichte: „Für mich ist es die ehrlichste Ostererzählung. Auferstehung ist nicht die Lösung aller menschlichen Probleme. Auferstehung ist ein Rätsel, macht Angst. Für uns Christen ist aber klar, was dieses leere Grab bedeutet: ‚Er ist auferstanden‘“. Diese Botschaft gibt uns Hoffnung.“ Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von Familie Meiser.

An den Festtagen spürte man, dass die Christen gerne wieder gemeinsam feiern. Sehr zahlreich strömten Gläubigen zu den Gottesdiensten in Berching.