Heute geht an der Goldberg-Klinik Kelheim (GBK) die neue Bereitschaftspraxis in Betrieb. Das teilen das Krankenhaus und die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.
Patienten aus dem Raum Kelheim, die außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten medizinischer Hilfe bedürfen, können diese Praxis fürs Erste mittwochs und freitags nutzen sowie an Wochenenden und Feiertagen (siehe Infotext). Nächstes Jahr werden die Öffnungszeiten ausgeweitet.
„Die Eröffnung der Bereitschaftspraxis hat für die Patienten den Vorteil, dass sie dadurch eine zentrale Anlaufstelle haben, die sie ohne Voranmeldung aufsuchen können“, schildern GBK und KVB. Mühsame Recherchen, welcher Arzt Dienst hat und wo sich dessen Praxis befindet, entfallen somit. Die KVB kooperiere darüber hinaus mit der Klinik: Die GBK übernehme künftig die Versorgung im Rahmen des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes zu den Nachtzeiten, so die KVB. Ergänzend werden wie bisher medizinisch notwendige Hausbesuche durch den bereits bestehenden Hausbesuchsdienst durchgeführt.“Die Ärzte in der Region haben unterschiedliche Ansichten zum neuen Modell.
Ab Ende April 2018 werde es neben den zentral gelegenen KVB-Bereitschaftspraxen in Regensburg und Kelheim zusätzlich einen von der KVB organisierten Fahrdienst geben. Er führe „medizinisch notwendige Hausbesuche in dieser Region durch, wenn Patienten die Bereitschaftspraxen aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst aufsuchen können“, so die KVB. Der diensthabende Arzt werde dabei von einem medizinisch geschulten Fahrer chauffiert. Ebenfalls ab April 2018 sollen laut Mitteilung die Öffnungszeiten der KVB-Bereitschaftspraxen sowohl in Regensburg als auch in Kelheim auf die Abende am Montag, Dienstag und Donnerstag erweitert werden.
Ziel der KVB sei es, flächendeckend in ganz Bayern eine ambulante medizinische Akutversorgung auch abends und an Wochenenden und Feiertagen zu gewährleisten und zugleich die Dienstbelastung möglichst gleichmäßig unter den zum Dienst verpflichteten Haus- und Fachärzten zu verteilen. Bayernweit gebe es bislang rund 80 Bereitschaftspraxen, in der Regel an Kliniken. Diese Zahl will die KVB in den nächsten Jahren auf etwa 110 steigern.
Auch die Goldberg-Klinik sieht durch die Einrichtung der KVB-Bereitschaftspraxis in unmittelbarer Nähe zur Notaufnahme etliche Vorteile. Privatdozent Dr. Michael Reng, Chefarzt an der Goldberg-Klinik und Leiter der dortigen Notaufnahme erwartet „zahlreiche Synergieeffekte; Wir erhoffen uns für die rund um die Uhr geöffnete Notaufnahme eine Entlastung von leichteren Fällen. Dies kommt insbesondere den Patienten zugute, die mit schweren Erkrankungen zu uns in die Krankenhaus-Notaufnahme kommen. Wir können uns diesen nun rascher und intensiver widmen. Patienten mit leichteren Erkrankungen profitieren dagegen von kürzeren Wartezeiten. Besonders wichtig ist es, dass die Goldberg-Klinik in den ruhigeren Nachtzeiten die Versorgung des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes übernehmen kann.“