Wirtschaft
BGS baut neues Bürogebäude in Saal

Bis Ende 2016 werden in der Niederlassung Saal an die vier Millionen Euro investiert. Auch die Belegschaft wird ausgebaut.

19.09.2015 | Stand 16.09.2023, 6:59 Uhr
Elfriede Bachmeier-Fausten
An der Nordseite des BGS-Hallen in Saal ist der Neubau geplant. −Foto: Fotos: BGS (2), Bachmeier-Fausten

Der Betrieb BGS Beta-Gamma-Service GmbH & Co. KG im Industriegebiet in Saal entwickelt sich weiter. Von Kunden weltweit werden nach Auskunft von Betriebsleiter Robert Heinrich Produkte in Saal bestrahlt. Diese könnten „sofort eingesetzt werden“, beispielsweise in Kliniken, da durch die Strahlung Keime abgetötet werden, wie der Betriebsleiter erläutert. Geplant ist der Bau eines neuen Bürogebäudes am Betriebssitz in Saal im Bereich der bisherigen Parkplätze an der Industriestraße. Die Gesamtkosten für Neubau und Umbau belaufen sich Heinrich zufolge auf circa 1,8 Millionen Euro. Mit den Investitionen seit Anfang 2015 werden vom Unternehmen in Saal „bis Ende 2016 rund vier Millionen Euro investiert“.

Derzeit 32 Beschäftigte

Die Gesellschafter der BGS Beta-Gamma-Service GmbH & Co. KG sind die Unternehmerfamilien Kotz und Fissler. Die Zentrale befindet sich in Wiehl. Neben Saal gibt es auch noch einen Standort in Bruchsaal. Insgesamt hat BGS Beta-Gamma-Service GmbH & Co. KG nach Angaben von Robert Heinrich über 130 Mitarbeiter, davon sind 32 Beschäftigte (einschließlich vier Leiharbeitskräfte) in Saal an der Donau tätig. Seit der Kapazitätsausweitung im Januar 2015 ist in dem niederbayerischen Betrieb heuer weiteres Personal – vier Kräfte – laut Robert Heinrich eingestellt worden. „Bei uns wird gutes Leihpersonal durchgehend übernommen“, sagt der 41-jährige Maschinenbautechniker Heinrich, der seit Anfang Juni der BGS-Betriebsleiter in Saal ist.

Er selbst gehört dem Unternehmen seit 2006 an. Ihm gefalle es dort gut. „Wir sind ein Strahlendienstleister“, so der aus Landshut stammende Betriebschef.

Die BGS Beta-Gamma-Service GmbH & Co. KG hat das Werk im Jahr 2000 gekauft und den Zehn-Megaelektronenvolt-(MeV)-Beschleuniger hinsichtlich der Materialauslastung „weiter ausgebaut“. Robert Heinrich erwähnt den Bau eines Fünf-MeV-Beschleunigers, der 2010 in Betrieb gegangen ist.

Die zwei Anlagen in Saal sind dem Betriebsleiter zufolge „zur Strahlensterilisation“ – die größere überwiegend für fertig verpackte Medizinprodukte für Kliniken und Praxen sowie die kleinere ausschließlich für die Strahlenvernetzung von Endlosprodukten (u. a. Heizungsrohre, Brauchwasserrohre und Solarkabel für die Installationsbranche ). Auch für die Automobilindustrie werden in Saal Kunststoffteile behandelt. Sinn und Zweck der Bestrahlung ist es laut Robert Heinrich „Thermoplast so zu modifizieren, dass dieser die Eigenschaft von Hochleistungskunststoff bekommt“.

Ende des vergangenen Jahres ist dem Betriebsleiter zufolge der Zehn-MeV-Beschleuniger „modifiziert worden, so dass die doppelte Kapazität möglich ist“. Über die insgesamt in Saal bestrahlte jährliche Produktmenge gibt es vom Betrieb in Saal keine Angaben. Robert Heinrich sagt: „Die ganze Anlagenperipherie soll die nächsten Jahre ausgeschöpft werden. Dementsprechend wird Personal benötigt. Kunden für die Kapazitätsvergrößerung sind teilweise bereits vorhanden.“ Er erwähnt, dass am Markt auch „Bedarf besteht“. Das sei ausschlaggebend für die Kapazitätsvergrößerung gewesen. Die beiden Beschleuniger in Saal sind an fünf Tagen pro Woche in Betrieb.

Möglicherweise 2015 noch Baustart

Im Saaler Gemeinderat waren Anfang August die Bauvorhaben von BGS Beta-Gamma-Service GmbH & Co. KG im Industriegebiet ein Thema. Das Gremium stimmte dem Bauvorhaben einstimmig zu. Für das neue Bürogebäude nördlich des vorhandenen Baues sind ein Erdgeschoss und eine erste Etage vorgesehen. Möglicherweise wird nach Auskunft von Betriebsleiter Heinrich in diesem Jahr noch mit den Bauarbeiten begonnen, wenn die Plangenehmigung vorliege. Ansonsten kündigte er den Baustart für Anfang 2016 an. Das vorgesehene Gebäude wird „etwa fünf Meter breit, und 30 Meter lang“. Die Fertigstellung ist im nächsten Jahr geplant. Denn laut Heinrich werden das bestehende Bürogebäude und auch die Sozialräume zu klein.

Der vorhandene Bürotrakt „wird umgebaut und modernisiert“. Dort seien in Zukunft dann die Sozialräume. Wie der Saaler BGS-Betriebsleiter im Gespräch mit der MZ sagt, sei die Planung der Baumaßnahmen auf eine personelle Vergrößerung der Saaler Niederlassung in den nächsten Jahren ausgerichtet.

Heinrich: „Es wird daran gearbeitet, die zur Verfügung stehenden Kapazität voll auszulasten.“ Auf dem BGS-Standort an der Industriestraße in Saal befinden sich bislang vier Hallen. Diese haben nach Unternehmensangaben eine Lagerkapazität von circa 50 000 Quadratmetern.