Dorfleben
Biergarten und Hofcafé geplant

Lange war die Zukunft des alten „Zachhofs“ in Niederleierndorf ungewiss. Nun wird er saniert. Die Investoren haben viel vor.

29.10.2018 | Stand 16.09.2023, 5:56 Uhr
Petra Croitoru

Was noch aussieht, wie eine Ruine soll denkmalgerecht saniert und mit Leben gefüllt werden. Foto: Götz

Der Langquaider Marktgemeinderat hat in der jüngsten Sitzung der Durchführung von einfachen Dorferneuerungsmaßnahmen für zwei Objekte in den Ortsteilen Niederleierndorf und Schneidhart zugestimmt. Durch diese können die beiden leerstehenden und ortsbildprägenden Gebäude durch private Investoren saniert und einer neuen Nutzung zugeführt werden, da sie sonst zu verfallen drohen.

Der „Zachhof“ in Niederleierndorf ist ein Wohnstallhaus aus dem Jahr 1596, das vor vielen Jahren in einen Dornröschenschlaf gefallen ist. Der schleichende Verfall des historischen Gebäudes im Ortskern bereitete vielen Bürgern und dem Markt Langquaid immer wieder Sorgen. Doch inzwischen steht fest, dass das Schmuckstück gerettet wird. Das Ehepaar Alfred Ulrich und Maria-Luise Götz aus Regensburg hat das Grundstück vor zwei Jahren entdeckt und will das Gebäude denkmalgerecht und behutsam sanieren, damit wieder Leben in das geschichtsträchtige Haus einziehen kann.

Durch die Bauforschung auf dem Gelände hat sich herausgestellt, dass unter dem jetzt stehenden Gebäude noch ein Vorgängerbau existiert. Im Rahmen der geschichtlichen Forschungen wurde eine Urkunde entdeckt, die bestätigt, dass der „Zachhof“ erstmals 1393 urkundlich erwähnt worden ist. Ein Vierteljahrhundert später bauten die damaligen Hofeigentümer dort ein Blockbohlen-Haus, dessen Obergeschoss und Dachstuhl bis heute erhalten sind. Bis 1810 hat der „Zachhof“ seinen Namen ununterbrochen behalten, erst danach wurde das Gehöft immer wieder umbenannt. Bis 2010 war der „Birkmeier-Hof“, wie er zuletzt hieß, bewohnt, seither steht das historische Anwesen aber leer. „Das Haus ist ein Schatz, aber die Jahre haben ihre Spuren hinterlassen“, sagen die neuen Eigentümer. „Leicht wird es nicht, das alte Gehöft zu revitalisieren und denkmalgerecht zu sanieren, das wissen wir. Aber die Freude überwiegt.“

Geplant ist, dass in der alten Stube ein kleines Hofcafé entstehen soll, das die Eigentümer selbst betreiben möchten. Im alten Stall wird ein kleiner Veranstaltungsraum geschaffen und der ehemalige Getreidespeicher im Obergeschoss wird ein Museum beheimaten, das die Geschichte des historischen Gebäudes und der Gegend erzählt. „Denn der „Zachhof“ hat sowohl den Dreißigjährigen Krieg als auch die Schlacht von Eggmühl überstanden“, berichtet Maria-Luise Götz. Dort, wo einst der Stall war, soll ein neues Gebäude mit drei Ferienwohnungen und kleiner Backstube fürs Hofcafé gebaut werden. Im großen Freibereich entstehen Aufenthaltsflächen, Parkplätze und ein kleiner Biergarten zur weiteren Belebung der Dorfmitte.