Messfeier am Gründonnerstag
Bischof Voderholzer wäscht zwölf Frauen und Männern die Füße

07.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:50 Uhr

Bischof Voderholzer bei der Fußwaschung im Dom F.: Julia Wächter

Bei der Fußwaschung im Dom wurden Vertretern aus drei Bereichen die Füße gewaschen: Rettungsdienst und Sicherheit, Krieg und Vertreibung sowie Würde und Schutz des Lebens.

In der Missa ves-pertina hat Bischof Rudolf Voderholzer zwölf Frauen und Männern die Füße gewaschen. Mit dieser Zeichenhandlung verband der Bischof seinen ausdrücklichen Dank für deren Dienstbereitschaft und den Einsatz am Nächsten. Bei der Fußwaschung unterstützten den Bischof laut einer Pressemitteilung Caritasdirektor Diakon Michael Weißmann sowie der Leiter der Hauptabteilung Diözesane Caritas im Bistum Regensburg, Domkapitular Michael Dreßel.

Einsetzung der Eucharistie gefeiert

Die Fußwaschung im Rahmen der Messfeier am Gründonnerstag, an dem die Kirche die Einsetzung der Eucharistie feiert, erinnert an den letzten Abend Jesu in der Gemeinschaft mit seinen Jüngern. Er wusch ihnen die Füße mit der Aufforderung, es ihm gleichzutun: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe“ (Joh 13,15). Stellvertretend für die vielen Menschen, die sich haupt- und ehrenamtlich in den Dienst der Hilfsbedürftigen stellen und für Menschlichkeit und Güte sorgen, wurden in diesem Jahr Vertreter aus drei Bereichen die Füße gewaschen: Rettungsdienst und Sicherheit, Krieg und Vertreibung sowie Würde und Schutz des Lebens.

So wusch der Bischof unter anderem Vertretern der Polizei, der freiwilligen Feuerwehr und des Malteserhilfsdienstes die Füße. „Auf sie können wir zählen in Krisen und Notsituationen“, betonte Bischof Rudolf Voderholzer. Er dankte durch die Fußwaschung auch allen, die sich für den Schutz des Lebens einsetzen, ob in Hospizen, Palliativeinrichtungen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung oder in Alten- und Pflegeheimen: „Eine Kultur des Todes scheint in unserer Zeit um sich zu greifen. Sie stellen dem eine strahlende Kultur des Lebens gegenüber.“

Gedenken an totes Mädchen

Eine besondere Herausforderung unserer Tage sei auch der Einsatz für alle Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Der Bischof dankte deshalb allen, die Flüchtlinge aufnehmen und ihnen Geborgenheit schenken. Er wusch sowohl Geflüchteten als auch in der Flüchtlingshilfe engagierten Menschen die Füße.

Besonders gedacht wurde des Mädchens, das am Dienstag in der Jugendhilfeeinrichtung St. Josef in Wunsiedel tot aufgefunden wurde. Für die Zehnjährige und für alle, die um sie trauern, wurde in den Fürbitten gebetet. Die Nachricht sei wie eine „Hiobsbotschaft hereingebrochen“, sagte Voderholzer. „Wir alle sind zutiefst erschüttert.“ Der Bischof dankte allen Mitarbeitern der Katholischen Jugendfürsorge für die behutsame Art und Weise, mit dieser Herausforderung umzugehen.