Hilfe
Blaue Schwestern geben „Notgroschen“

Der sich langsam auflösende Orden übergab eine Spende an die Klinik St. Hedwig. Damit soll kleinen Patienten geholfen werden.

24.11.2017 | Stand 16.09.2023, 6:20 Uhr

Schwester Cäcilia Giesl von den Blauen Schwestern (Mitte) überreicht eine Großspende an Provinzial Frater Benedikt Hau und Sabine Beiser, Geschäftsführerin der Klinik St. Hedwig. Foto: Uihlein

Sein letzter Wunsch war ein Rennauto. Der kleine siebenjährige Patient der Klinik St. Hedwig litt an einem unheilbaren Hirntumor. Drei Wochen vor Weihnachten vertraute er sich Schwester Cäcilia Giesl, Generaloberin der Blauen Schwestern und frühere Leiterin der Klinik St. Hedwig, an: Er wünsche sich ein ferngesteuertes Rennauto zu Weihnachten. Aber er fühle, dass er es bis Weihnachten nicht mehr schaffen würde. Damit wolle er aber nicht seine Eltern belasten. Ob denn nicht die Schwester ihm das Auto vorab schenken könne, damit er noch ein bisschen Freude habe, fragte der kleine Patient. Der Junge bekam sein Auto noch am gleichen Tag. Täglich spielte er damit, nahm es abends sogar mit ins Bett. Er verstarb eine Woche vor Weihnachten mit dem Auto im Arm.

Auch Hilfe für Mütter in Not

„Für solche Situationen gibt es im gängigen Krankenhausbetrieb kein Geld. Sie waren für uns der Anlass, dass wir betroffenen Kindern auch zukünftig beistehen wollen“, berichtete Schwester Cäcila im Rahmen eines kleinen Festakts im Konvent der Blauen Schwestern. Auch in Bedrängnis geratenen Müttern soll geholfen werden.

Daher übergab sie zusammen mit dem Schwesternrat der Blauen Schwestern von der Heiligen Elisabeth eine Spendenurkunde mit einer stattlichen Großspende an Provinzial Frater Benedikt Hau vom Orden der Barmherzigen Brüder in Bayern. Die Geldstiftung soll der Klinik St. Hedwig zukünftig ermöglichen, kranken Kindern und Müttern der Hedwigsklinik unter die Arme zu greifen.

Der großzügige „Notgroschen“ wird zukünftig von den Barmherzigen Brüdern verwaltet.

Barmherziger Bruder Provinzial Benedikt Hau zeigte sich bewegt über die großzügige Spende. Er versprach, die Summe entsprechend ihrem festgelegten Verwendungszweck einzusetzen. „Damit werden die Blauen Schwestern auch in langer Zukunft in der Klinik St. Hedwig präsent bleiben, selbst wenn keine von ihnen mehr in Regensburg sein sollte“, sagte er.

Therapien, die nicht bezahlt werden

Für Klinik-Geschäftsführerin Sabine Beiser steht schon fest, wie zukünftig den Kindern und Müttern geholfen werden kann. Sie denkt dabei insbesondere an die vielen chronisch kranken Kinder, die in der Hedwigsklinik betreut und behandelt werden. „Dank der Spende können wir einigen Kindern nun beispielsweise therapeutische Angebote ermöglichen, die von den Krankenkassen nicht übernommen werden.“ Ein Kind wird demnächst mit Hilfe der Blauen Schwestern eine Maltherapie beginnen können.

„Wir möchten mit dieser Stiftung unsere tiefe Verbundenheit zur Klinik St. Hedwig zum Ausdruck bringen. Aber auch unsere große Dankbarkeit gegenüber den Barmherzigen Brüdern, dass sie in unserem Sinne die Hedwigsklinik weiterführen und tragen“, so die Generaloberin.

2001 übergaben die Blauen Schwestern aus Altersgründen die von ihnen gegründete Klinik St. Hedwig an den Pflegeorden der Barmherzigen Brüder. Seitdem ist die Kinder- und Frauenklinik Teil des Krankenhauses Barmherzige Brüder Regensburg.

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