Einen Blick hinter die Kulissen warfen die Besucher in der Klinik für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) in Bad Kötzting. Anlass dazu gab der Tag der offenen Tür am Samstag von 13 bis 17 Uhr. Das Interesse an den Führungen war groß. Zwischendurch wurde in einem Raum im zweiten Stock ein Vortrag von Ernährungsberaterin Kerstin Bauer angeboten.
Die erste Führung übernahm Chefarzt Dr. Stefan Hager, der sich über den großen Andrang freute. Er berichtete, dass es die TCM-Klinik seit 1991 gibt; seit fünf Jahren betreibe man auch eine psycho-somatische Abteilung. Man werbe auch für das Bad Kötztinger Lebensstilprogramm, das in der Klinik umgesetzt werde. Dieses Programm vermittele, dass man selbst etwas für die Gesundheit tun müsse. Der Mensch von heute bewege sich viel zu wenig. Die Folge: chronische Störungen. Eine Stunde täglich sollte man sich bewegen, empfahl Hager.
Das Haus hat eine Kapazität von 80 Betten. Nach einer Fernsehsendung über Bandscheibenvorfälle erlebe die TCM-Klinik einen großen Boom. Die Wartezeit betrage zurzeit drei Monate, so der Mediziner.
Nach seinem Eintreffen werde der Patient zunächst vom chinesischen Professor untersucht, wobei dieser eine erste Diagnose nach Aussehen der Zunge und nach Puls stelle. Die Zunge gebe dem chinesischen Mediziner Aufschluss über Krankheiten.
An Anwendungen in der Klinik erwähnte Hager unter anderem Akupunktur, Schröpfen, Tuina-Massage beispielsweise bei Nackenbeschwerden und Qigong. Das wichtigste in der chinesischen Medizin aber seien die Heilkräuter. Die TCM-Klinik arbeite eng mit der Uni München zusammen.
Im Speisesaal berichtete Hager, dass die Küche vor vier Jahren eine Auszeichnung erhielt. Überwiegend werde Vollwertkost verabreicht. Im Speisesaal erhielten die Besucher gratis von Ingeborg Waschler zum Tag der offenen Tür ein Erfrischungsgetränk.
Im Garten neben der Klinik führte die Psychotherapeutin Anna Pscheidt Entspannungsübungen (Qigong) durch. (ksm)
Tuina-Massage hilft beispielsweise bei Nackenbeschwerden.