Hilfe
Bolivienhilfe spricht über prekäre Lage

Bei der Jahreshauptversammlung der Bolivienhilfe zog der Verein Bilanz und berichtete aber über den Status in Bolivien.

25.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:42 Uhr
Barbara Blaser
Vorsitzender Matthias Neumeier (li.) und Hans Pollinger berichteten bei der Jahreshauptversammlung der Bolivienhilfe über den aktuellen Status in Südamerika. −Foto: Barbara Blaser

Zur Jahresversammlung kamen die Mitglieder der Bolivienhilfe im Jugendheim Rudertshofen zusammen. Nachdem die Veranstaltung im Vorjahr corona-bedingt abgesagt werden musste, wurde dieses Mal auf 2019 und 2020 zurückgeblickt.

Nach der Begrüßung durch Vorsitzenden Matthias Neumeier wurde der Toten gedacht. Darunter war Vorstandsmitglied Peter Bernstein sowie der Leiter der TBC-Station in Montero Dr. Tomas Gonzales. Schriftführerin Christiane Meixner ließ die vergangenen beiden Jahre Revue passieren. Anschließend berichtete Stefan Wolfrum über die finanziellen Belange. Der Verein steht weiterhin auf soliden Beinen, da die Spendenbereitschaft unverändert hoch ist. Allerdings mussten fast alle Veranstaltungen der letzten 1,5 Jahre abgesagt werden, die etwa 20 Prozent auf der Einnahmen ausmachen.

In 2019 und 2020 fast keine neuen Mitglieder gewonnen

Darüber hinaus wirkte sich die fehlende Präsenz in der Öffentlichkeit auch auf die Mitgliederentwicklung aus. Hier war ein leichter Rückgang zu verzeichnen, da fast keine neuen Mitglieder gewonnen werden konnten. Zweiter Vorsitzender Dr. Ralf Mütterlein berichtete von der aktuellen Situation der vereinseigenen TBC-Station in Montero. Der betreuende Arzt Dr. Gonzales ist wie auch sein Sohn an Corona verstorben. Derzeit wird die Einrichtung bis Jahresende von einer Ärztin provisorisch betreut. Die Versorgung der Patienten übernimmt weiterhin die Frau von Dr. Gonzales. Wie es hier weitergehen wird, ist aktuell unklar, so Dr. Mütterlein. Derzeit prüfe man verschiedene Optionen. Vorerst sollen keine neuen Patienten aufgenommen werden. Hans Pollinger erläuterte danach kurz die aktuelle Situation in Bolivien. Die Pandemie hat die Einwohner besonders betroffen, da eine Großzahl in prekären Beschäftigungsverhältnissen tätig ist. Ein Lockdown wirkt sich dadurch direkt auf das Überleben der Familien aus. Die einzelnen Projekte sind ganz gut zu Recht gekommen.

Gründung:Projekte:
Die Bolivienhilfe wurde im Jahr 1994 gegründet. Inzwischen hat der Verein über 500 Mitglieder, die sich auf ganz Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen verteilen.In der Regel werden Projekte unterstützt, die auf eine Fremdfinanzierung angewiesen sind. Ein Ausnahme besteht allerdings: Die TBC-Station Montero in der Nähe von Santa Cruz. Dieses Projekt läuft unter der Regie des Vereins Berching.

Bolivienhilfe bietet heuer wieder Weihnachtsmarkt „to go“ an

Das Milchprojekt konnte längere Zeit kein Milchpulver an Bedürftige verteilen. Aktuell werden die Rationen erhöht. Das Frauenhaus in El Alto hat versucht, einen Teil des Unterrichts per WhatsApp zu gestalten. Besonders bemerkenswert ist ein Projekt der Schule Kusikuna. Sie setzt derzeit Fernunterricht im Zusammenhang mit einer örtlichen Radiostation um. Zum Abschluss der Versammlung sprach Pfarrer Klaus Gruber den Schlusssegen in Gedenken an Pater Luis Espinal, dem Namenspatron der Bolivienhilfe.

Aufgrund der großen Nachfrage im vergangenen Jahr bietet die Bolivienhilfe auch in diesem Jahr wieder einen Weihnachtsmarkt „to go“ an: Bestellungen können bis 22. November aufgegeben werden unter Telefon (08462)92373, per Mail an info@bolivienhilfe.com oder per WhatsApp an (0151)51097917. Es gibt Plätzchen- oder Lebkuchenteller, Stollen, Weckgläser mit Plätzchen, Geschenkkörbe, Marmelade und gestrickte Socken.