Befall
Borkenkäfer: Das gilt es zu beachten

Die Forstschädlinge fliegen wieder. Waldbesitzer im Landkreis Kelheim sollten jetzt ihre Fichtenbestände kontrollieren.

25.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:45 Uhr
Bohrmehl rieselt bei Brutbeginn am Stamm herunter und sammelt sich als rotbrauner Belag. −Foto: F. Maier

Die warmen Temperaturen in der ersten Maihälfte sorgten für den ersten Schwärmflug der Fichten-Borkenkäfer – wegen der kühlen Witterung im April heuer drei Wochen später als im vergangenen Jahr. Jetzt ist eine aufmerksame Kontrolle der Fichtenbestände bei trockener Witterung enorm wichtig, um die ersten Befallsmerkmale zu erkennen und schnell handeln zu können, wie Claudia Goß vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) mitteilt. Wenn die Käfer erst einmal unter der Rinde seien, schränke sie auch das aktuell wechselhafte und relativ kühle Wetter bei der Brutanlage nicht ein.

Zu den ersten Befallsmerkmalen gehört vor allem das Bohrmehl, das unter Rindenschuppen, auf Ästen, in Spinnennetzen, auf Moos und auf der Vegetation um den Stammfuß herum zu finden ist und wie Schnupftabak aussieht. Die Aufarbeitung und zeitnahe Abfuhr der befallenen Fichten habe den größten Effekt auf die Ausbreitung der Käferpopulation: Je Weibchen können bis zu 100 000 weitere Nachkommen in einem Jahr und damit mehrere hundert befallene Fichten verhindert werden. Wenn die zeitnahe Abfuhr ins Sägewerk nicht garantiert werden kann, sollte das befallene Holz mindestens 500 Meter vom nächsten Fichtenwald weggefahren werden. So werde die Gefahr minimiert, dass ausfliegende Käfer zu erneutem Befall führen.

Der Staat greift Waldbesitzer bei der Aufarbeitung unter die Arme. So sind verschiedene dem Waldschutz, also der Borkenkäferbekämpfung dienende Maßnahmen unter bestimmten Voraussetzungen förderfähig. Wichtig ist dabei die frühzeitige Absprache mit dem zuständigen staatlichen Revierleiter der Bayerischen Forstverwaltung, der unter www.foersterfinder.de zu finden ist.

Unter www.borkenkaefer.org ist neben weiteren Informationen zum Borkenkäfer auch eine „Risikogebietskarte“ abrufbar, der die aktuellen Fangzahlen an den Fallenstandorten und die daraus resultierende Warnstufe zu entnehmen sind. Im Landkreis Kelheim stehen zwei Monitoring-Fallen im Dürnbucher Forst. Für einige Waldbesitzer werden auch die Standorte in Hemau, Hohenthann oder Beilngries interessant sein.