Seubersdorf
BRK-Helfer verkürzen ihre Wege

Mit einem Rettungswagen in der Regensburger Straße in Seubersdorf weitet das BRK seine Standorte aus. Das hat viele Vorteile.

07.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:08 Uhr
Vera Gabler
Vertreter der Gemeinde und des BRK nehmen den BRK-Rettungswagen-Standort offiziell in Betrieb. −Foto: Vera Gabler

Seit 1. Januar diesen Jahres steht Montag bis Sonntag von 6 bis 24 Uhr ein Rettungswagen vom Bayerischen Roten Kreuz, Kreisverband Neumarkt, vor dem ehemaligen Sauerer-Haus an der Regensburger Straße. Zuletzt genutzt wurde das im Eigentum der Gemeinde befindliche zweistöckige Wohnhaus von dem plötzlich verstorbenen Hausarzt Dr. Wolfgang Braml aus Lupburg. Während sich die Bevölkerung schon langsam daran gewöhnt hat, dass vor dem Haus ein Rettungswagen steht, wurde nun jüngst bei einem Pressetermin der Notfallversorgungsstandort offiziell vorgestellt.

BRK-Kreisgeschäftsführer Klaus Zimmermann begrüßte zusammen mit BRK-Rettungsdienstleiter Björn Schülke und den diensthabenden Notfall- und Rettungssanitätern die Vertreter der Gemeinde mit Bürgermeister Eduard Meier und Geschäftsführer Thomas Fuchsgruber vor dem Haus an der Regensburger Straße. Mit dem Dank an die Gemeinde für die Bereitstellung der Unterkunft für die Mitarbeiter, in Städten zum Beispiel müssten die Einsatzkräfte im Auto einsatzbereit sein, erklärte Zimmermann auch im Namen von Schülke die Notfallversorgung im Landkreis Neumarkt.

Bereit für die Einsätze

Neben den Rettungswachen in Neumarkt, Parsberg und Berching betreibt der BRK-Kreisverband Neumarkt bisher von 8 bis 20 Uhr einen Rettungswagen in Hörmannsdorf. Im Rahmen einer Begutachtung habe der Zweckverband für Feuerwehr- und Rettungsdienstalarmierung Regensburg die Vorhaltung zum 1. Januar 2022 ausgeweitet und einen Probebetrieb in Seubersdorf angeordnet. Zukünftig wird also der Rettungswagen vom Standort Hörmannsdorf zu Dienstbeginn im Rahmen der Gebietsabsicherung nach Seubersdorf fahren, um für Einsätze bereit zu stehen.

„Seit 1. Januar bis heute war der Rettungswagen von Seubersdorf aus bereits zu 60 Einsätzen gerufen worden“, ergänzt Björn Schülke. „Angefangen vom Schlaganfall, Herzinfarkt und Stürzen bis hin zum Verkehrsunfall oder zur Unterstützung bei Feuerwehreinsätzen“, so Michael Lehnerer, der beim Pressetermin mit Laura Dekorsy und Christina Oexl Bereitschaft hatte.

Rettungssanitäter:Notfallsanitäter: Einsatzablauf:
Die Ausbildung dauert einige Jahre und erfolgt in der Regel in Vollzeit. Sie ist der Einstieg in den Rettungsdienst.Ausbildung ist eine vollwertige Berufsausbildung, um eigenständig medizinische Notfallmaßnahmen durchzuführen, bis der Notarzt kommt.Nach dem Anruf über die Nummer 112 bei der Leitstelle wird die zuständige Rettungswache alarmiert. Ein internes Stichwort gibt den Hinweis, ob auch ein Notarzt hingezogen wird.

BRK-Kreisgeschäftsführer Klaus Zimmermann erklärt weiter, dass es sich mit dem Standort in Seubersdorf um ein Pilotprojekt handele. Ziel sei es, innerhalb eines halben Jahres zu prüfen, ob sich der Standort für einen Rettungswagen eigne. Gleichzeitig sei zum 1. Januar auch die Vorhaltezeit auf 18 Stunden täglich erhöht worden. Durch das neue Zeitfenster von 6 bis 24 Uhr gebe es nun zwei Schichten, zu denen jeweils ein Notfallsanitäter und ein Rettungssanitäter bereit stehen. „Entscheidungen trifft die Statistik“, betont der Kreisgeschäftsführer Zimmermann.

Während Rettungsdienstleiter Schülke einen kurzen Blick in die zwei genutzten Räume mit dem Eingangsbereich gewährt, zeigt sich auch Bürgermeister Eduard Meier glücklich, dass sich die Sanitäter während des Dienstes wohlfühlen können. Vonseiten der Gemeinde habe man sich sehr gefreut, für das Pilotprojekt ausgewählt worden zu sein. Bereits vor zwei Jahren sei Seubersdorf als Standort im Gespräch gewesen. Der Standort sei ein Mehrwert für die Gemeinde, zumal in unmittelbarer Nähe auch das Seniorenheim immer wieder mal einen Rettungsdienst benötige.

Sicherheit garantieren

Bis zum 30. Juni ist also der Rettungswagen an der Hauptstraße im Ortskern kein erschreckendes Bild, sondern es gibt Sicherheit, dass bei Notfalleinsätzen schnell geholfen wird. Rettungsdienstleiter Björn Schülke hat seit September vergangenen Jahres das Amt über, zuvor war er Stellvertreter. Schülke ist seit 2013 Notfallsanitäter und war bis 2020 in Straubing tätig gewesen. Seine Stellvertreter sind Werner Lorek und Oliver Finsterer, mit dem Wachleiter werden die Dienstzeiten abgesprochen.

Abschließend dankt BRK-Kreisgeschäftsführer Klaus Zimmermann stellvertretend für alle Mitarbeiter den drei anwesenden Sanitätern für die Bereitschaft, die gekürzten Schichten durch die Ausweitung der Vorhaltung mitzutragen. Zum Abschluss des Pressetermins sicherte das Gemeindeoberhaupt einen finanziellen Beitrag für die Kaffeekasse zu, den er in den nächsten Tagen vorbei bringen werde.