Viele Monate ging überhaupt nichts, wegen der Hygienebestimmungen musste sie geschlossen werden. Auch der relativ kleine Raum – lediglich drei Personen konnten zusätzlich zum Ausleihpersonal eingelassen werden – machte mitunter Probleme. Dennoch: Die Leser zeigten sich stets verständnisvoll, hielten sich an alle gebotenen Vorsichtsmaßnahmen und waren auch voller Dank, wenn sie wieder Lesestoff ausleihen konnten. Inzwischen ist wieder so etwas wie Normalität eingezogen. Die Statistik zeigt wieder aufwärts und erreicht in etwa die Zahlen vor der Pandemie. Für die Mitarbeiterinnen bot die Zeit der Schließungen Gelegenheit zum Überlegen, wie man den Service der Bücherei weiter ausbauen könnte. Hilfreich war die Idee von Doris Glonegger, Leiterin der Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen in Regensburg. „Tonies sind in“, erklärte sie in einem Gespräch, „ohne sie geht im Kinderbereich fast nichts mehr.“ Umfragen bei den Mutter-Kind-Gruppen im Mehrgenerationenhaus Waldmünchen und bei befreundeten Familien bestätigten diese Einschätzung, und so ging es an die Umsetzung. Die Stadt gab prompt die Zusage, einen ersten Grundbestand zu finanzieren, und auch eine Tonie-Box steht für diejenigen, die (noch) keine eigene Box haben, gegen Kaution zum Ausleihen zur Verfügung. Der Erfolg war überwältigend. „Ihr habt ja Tonies“, stellte eine Mutter freudestrahlend fest – und der Junior war von den bunten Figuren kaum abzubringen. Da wundert es nicht, dass bereits am ersten Tag der Großteil der Titel ausgeliehen war. Der Bestand wird regelmäßig ergänzt. (wim)