Geschichte
Büste erinnert an Nürnberger Prozesse

Benjamin Ferencz war Chefankläger im Einsatzgruppenprozess. Am Donnerstag wird er 101 Jahre alt.

09.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:53 Uhr
Das Porträt von Benjamin Ferencz steht künftig im Justizpalast. −Foto: Memorium Nürnberger Prozesse/Stadt Nürnberg

Am Donnerstag wird Benjamin Ferencz, Chefankläger im sogenannten Einsatzgruppenprozess und einer der letzten noch lebenden Zeitzeugen der Nürnberger Prozesse, 101 Jahre alt.

Aus diesem Anlass haben der dänische Künstler Bjørn Okholm Skaarup und die Familie Ferencz dem Memorium Nürnberger Prozesse eine neu geschaffene Bronzebüste mit dem Porträt des Jubilars gestiftet, damit diese vor dem Saal 600, dem Ort seines frühen Wirkens, aufgestellt werden kann. Oberbürgermeister Marcus König sendet dem in Florida/USA lebenden Benjamin Ferencz in einem Gratulationsschreiben beste Wünsche zu seinem Geburtstag.

„Als Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg ist es mir ein Vergnügen und eine Ehre, Ihnen diese Geburtstagsgrüße einer Stadt zu senden, für die Sie so bedeutend sind“, schreibt OB Marcus König und verweist darauf, dass Benjamin Ferencz nicht nur beruflich, sondern auch privat eng mit Nürnberg verbunden sei: durch die Geburt seines Sohns Donald hier in der Stadt.

Zu der von ihm geschaffenen Büste erklärt Bjørn Skaarup: „Es ist passend, dass Benjamin Ferencz, der letzte Nürnberger Ankläger, in dem Gerichtssaal gefeiert wird, in dem er den Lauf der Geschichte veränderte. Diese Porträtbüste, die Ferencz‘ Motto ‚Recht nicht Krieg/Law not War‘ zeigt, wird in Anerkennung seines außerordentlichen Vermächtnisses am 11. März 2021, an Ferencz‘ 101. Geburtstag, aufgestellt.“ Während eines bereits vorab aufgezeichneten digitalen Gesprächs, in welchem sich Benjamin Ferencz, Bjørn Skaarup und Axel Fischer, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Memoriums Nürnberger Prozesse, über die Bedeutung der Nürnberger Prozesse austauschten, wurde auch die Büste enthüllt. Die Aufzeichnung ist ab 11. März 2021 auf der Website des Memoriums Nürnberger Prozesse unter memorium-nuernberg.de abrufbar.

Auch Bürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner würdigt den Jubilar: „Es ist eine wunderbare Geste – die fortan an die Lebensleistung von Benjamin Ferencz und gleichsam an die Ereignisse von welthistorischer Bedeutung, die sich im Saal 600 zugetragen haben, erinnert.“