Es war still auf Chamer Marktplatz. Kerzen leuchteten und es gab viele betroffene Gesichter. Viele unterhielten sich leise über die Situation in der Ukraine. Nur rund 1000 Kilometer von Cham entfernt herrscht Krieg. Viele haben dort Freunde und Verwandte und bangen um diese.
Ein junger Mann erzählt in gebrochenem Deutsch, dass seine Eltern in Kiew wohnen und auch seine Schwester noch dort ist. Gerne würde er bei ihnen sein und ihnen zur Seite stehen. Noch funktioniert das Internet dort und so oft wie möglich skypt er mit seiner Schwester. So kann er zumindest etwas Kontakt mit ihnen halten.
Chamer zeigen Anteilnahme für Menschen in der Ukraine
DerAngriff von Russland auf die Ukrainehat alle schockiert. Es gibt wieder Krieg in Europa. Aus diesem Grund hatte das überparteiliche Bündnis für den Frieden Cham dazu aufgerufen, mit einer Lichterkette am Marktplatz ein Zeichen für die Solidarität und den Frieden mit den Menschen in der Ukraine zu setzen. Den Bürgern wurde so ermöglicht, mit vielen anderen ihre Gefühle und Ängste zum Ausdruck zu bringen.
Der Veranstaltungsleiter Christian Oberthür bat die Teilnehmer, sich in einer U-Form aufzustellen. Das U sollte stellvertretend für die Ukraine sein. In Stille gedachten die Anwesenden der Menschen im Krisengebiet, bevor gemeinsam die Europahymne gesungen wurde. Nur langsam löste sich die Versammlung am Marktplatz auf. Auch viele Kinder waren mit Kerzen dorthin gekommen. Theo und Franziska waren zwei davon. Franziska erzählte, dass sie vom Krieg auch in der Schule erfahren habe und sie immer wieder an die Kinder in der Ukraine denken muss.
Auch Kinder hatten Lichter dabei. -Foto: Claudia Peinelt