Figuren
Comic-Helden, die in Entenhausen hausen

Sie tragen seit Jahrzehnten die gleichen Accessoires, quaken über dieselben Sorgen und werden nicht älter: Die wichtigsten Gefährten von Donald Duck.

06.06.2014 | Stand 16.09.2023, 7:12 Uhr

Sie sind die Superstars der Comic-Geschichte: Dank dieser Charaktere wird es Donald nie langweilig.Foto: Disney

Die Freundin: Daisy Duck

Lange Wimpern, rosa Haarschleife, Bluse mit Puffärmeln, Pumps und Armring sind die Markenzeichen von Daisy Duck, der anspruchsvollen Langzeit-Freundin von Donald. Seit 1937 zeigt das keifende „Gänseblümchen“ dem Enterich, wo es langgeht – bisweilen auch mit brachialer Gewalt. Donald erträgt jede Schmach von seiner Dauerverlobten klaglos, heiraten will sie ihn aber trotzdem nicht. Denn Daisy kann sich nicht entscheiden: Einerseits hätte sie gerne einen präsentablen und wohlhabenden Freund, andererseits einen mit Herz. Der Zeichner Carl Barks machte Daisy zum typisch zickigen „American Girlfriend“. Sie achtet auf Äußerlichkeiten, führt zugleich aber ein selbstbestimmtes Leben. Daisy Duck ist Mitglied in verschiedenen Damenclubs und -kränzchen von Entenhausen. Nachts wird Daisy zuweilen auch zur Phantomime, der weiblichen Form des Phantomias.

Glückspilz und Konkurrent: Gustav Gans

Fliege gebunden, Gamaschen geknöpft, Tolle zurechtgeföhnt: Gustav Gans ist Donalds eitler Vetter und dessen erbitterter Rivale um die Gunst von Daisy. Trotz seines Nachnamens ist auch er eine Ente. „Das Glück liegt auf der Straße, man braucht es nur aufzuheben“: So lautet das Lebensmotto von Gustav Gans, das immer wieder aufgeht – besonders dann, wenn sich Donald Duck in der Nähe befindet. Der stets adrett gekleidete Vetter ist mit sagenhaftem Glück gesegnet: Er gewinnt bei Preisausschreiben oder im Lotto. Auf der Straße findet er Bargeld oder wertvolle Gegenstände wie Diamantringe, für die er anschließend Finderlohn kassiert. Zu großem Reichtum bringt es Gustav Gans – im Gegensatz zu Dagobert Duck – aber nicht. Denn das gewonnene Geld opfert er sofort seiner hedonistischen Lebensweise. Charakteristisch für Gustav Gans ist außerdem seine Faulheit. Er verlässt sich voll auf Fortuna und verabscheut jegliche Arbeit.

Reicher Onkel und Quälgeist: Dagobert Duck

Donalds Onkel ist die reichste Ente der Welt. Nachdem Dagobert Duck in Schottland als Schuhputzer gejobbt hat, folgt er dem Goldrausch nach Amerika. Am Klondike River findet er genug Nuggets, um fortan an seinem Wirtschaftsimperium zu basteln. Bald wird Dagobert in so ziemlich jeder Branche in Entenhausen tätig und häuft Berge von Talern an. Der im Original nach dem Geizhals in Dickens’ Weihnachtsgeschichte benannte „Uncle Scrooge McDuck“ besitzt insgesamt „fünf Fantastilliarden, drei Gigantillionen Taler und acht Kreuzer“ in Münzen. Sein Geldspeicher ist „zehn Stock hoch und 20 Meter im Quadrat“ groß. Der 1947 von Carl Barks erfundene griesgrämige Geizkragen trägt einen schwarzen Zylinder, Zwicker, roten Gehrock und Spazierstock. Mit seinen drei Neffen Tick, Trick und Track begibt Dagobert Duck sich gern auf Schatzsuche. Zur Entspannung badet er in seinen Talern im Geldspeicher. Tag und Nacht grübelt er, wie er seinen Schatz besser vor der Panzerknacker-Bande schützen kann. Dazu missbraucht er vor allem seinen Neffen Donald.

Neffen und Besserwisser: Tick, Trick und Track

Donalds clevere Neffen sollten 1937 nur vorübergehend bei ihrem Onkel einziehen – sind aber seitdem bei ihm geblieben. Die Drillinge (im Original Huey, Dewey und Louie) sind nur durch ihre verschiedenfarbige Kleidung zu unterscheiden. Offiziell trägt Tick eine rote, Trick eine blaue und Track eine grüne Kappe. Besonders in ihren Anfangsjahren waren die Drillinge wahre Landplagen, die ihren Onkel mit Streichen schikanierten. Als aktive Pfadfinder im „Fähnlein Fieselschweif“ gibt es aber auch manche gute Tat. Mit ihrem schlauen Buch, das alles weiß, lösen sie allerlei Probleme. In den längeren Abenteuergeschichten von Carl Barks werden die drei oft zum besonnenen Gegenpol ihres jähzornigen Onkels und helfen Donald immer wieder aus der Patsche.

Freund und Erfinder: Daniel Düsentrieb

Was hat er nicht alles erfunden: Luftroller, behaarte Türklinken für den Winter und Kaugummibäume. Daniel Düsentrieb ist der Tüftler von Entenhausen. Mit seiner Weste, dem Hütchen und dem Zwicker auf dem Schnabel sieht er wie ein freundlicher, mittelalter Herr aus. Allein in den von Barks gezeichneten Episoden wurden mehr als 200 düsentriebsche Erfindungen gezählt. Zu Reichtum hat er es aber nicht gebracht. Sowohl bei seinen Lieferanten als auch bei Dagobert steht er in der Kreide. Seine beste Idee war sein kleiner Assistent Helferlein, eine Drahtfigur mit Glühbirne als Kopf und eine Art Sohn-Ersatz. Außerdem liefert der Ingenieur die Ausrüstung für den Superhelden Phantomias.

Held und Alter Ego: Phantomias

Durch Zufall gerät Donald an die Ausrüstung von Phantomias, der als schattenhafter Superheld vor langer Zeit Gutes getan hat. Er legt die Augenmaske und den blau-roten Umhang an und nutzt die Rolle zunächst, um sich für Peinigungen an Gustav Gans und Onkel Dagobert zu rächen. Schließlich tritt Donald aber in die Fußstapfen des edlen Kämpfers. Ausgestattet mit einem Spezialauto, Flugstiefeln und zahlreichen Hilfsmitteln aus der Trickkiste von Daniel Düsentrieb, hält er jede Nacht seine schützende Hand über Entenhausen und nimmt bei seinen Patrouillen Bösewichte fest. Donald ist dabei stets auf der Hut, sein zweites Ich geheim zu halten.

Durchnummerierte Diebe: Die Panzerknacker

Oberstes Ziel der Panzerknacker ist es, Dagobert sein Taler-Vermögen zu rauben. Blaue Kappen, blaue Hosen, rote Pullis und schwarze Augenmasken: Zu unterscheiden sind sie äußerlich nur durch ihre Häftlingsnummern auf der Brust, die üblicherweise mit den Ziffern 176 beginnen. Meist bezeichnet sich die unrasierte Diebesbande selbst als „Panzerknacker AG“. Nichts lassen die Brüder unversucht, um an das Vermögen im Geldspeicher zu kommen. Jedoch scheitern die ungeschickten Verbrecher stets an Nachlässigkeiten wie lausigen Verkleidungen. (dpa/mt)