Arbeitsplätze
Covidien schließt Ende nächsten Jahres

Geschäftsleitung und Betriebsrat schließen die Sozialplanverhandlungen in Neustadt ab. Die Maßnahme trifft 120 Mitarbeiter.

03.12.2015 | Stand 16.09.2023, 6:59 Uhr
Noch wird bei Covidien in Neustadt produziert. Doch auch die Herstellung von Urinbeuteln (Bild) soll in Neustadt aufgegeben und nach Mexiko verlagert werden. −Foto: Archiv

Die Geschäftsleitung und der Betriebsrat der Covidien Deutschland GmbH haben sich nach mehrwöchigen Verhandlungen auf einen Sozialplan für die von der Standortschließung betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geeinigt.

Am Mittwoch stimmten Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter von Covidien einem gemeinsam erarbeiteten Sozialplan zu. Beide Seiten zeigten sich zufrieden mit dem Ausgang der Verhandlungen. Die Verhandlungen seien konstruktiv gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Betroffen von der Standortschließung sind rund 120 Mitarbeiter in der Verwaltung des Vertriebs.

Konstruktive Verhandlungen

„Trotz der harten, aber konstruktiven Verhandlungen mit dem Betriebsrat haben wir einen Sozialplan ausgearbeitet, der deutlich über dem Marktniveau liegt“, erläuterte Oliver Sehorsch, Personalgeschäftsführer der Covidien Deutschland GmbH das Ergebnis der Verhandlungen. „Auch seitens des Betriebsrats sind wir mit den Verhandlungen und dem Ergebnis im Sinne unserer Kolleginnen und Kollegen überaus zufrieden“, ergänzt die Betriebsratsvorsitzende von Covidien, Edith Rammelmeier.

Wir wissen die geleistete Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vergangenen Jahrzehnten sehr zu schätzen.Oliver Sehorsch

„Wir als Geschäftsleitung bedauern die Schließung des Standorts Neustadt sehr. Wir wissen die geleistete Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vergangenen Jahrzehnten sehr zu schätzen und danken allen für ihren Einsatz und das immerwährende Engagement. Selbstverständlich werden wir alles daran setzen, die Schließung des Standorts und die damit verbundenen Veränderungen so sozialverträglich wie möglich zu gestalten“, so Sehosch weiter.

Abbau von Arbeitsplätzen

Covidien hatte im September angekündigt, im Rahmen der Integration des Unternehmens in den Medtronic-Konzernsämtliche Arbeitsplätze am Standort Neustadt abzubauenund die Aufgaben auf andere Medtronic-Standorte in Deutschland und Europa zu verteilen. Ausschlaggebend hierfür ist unter anderem die Notwendigkeit, vorhandene im Konzern zu reduzieren. Durch die Zusammenführung von Aufgaben unter anderem in der Medtronic-Deutschlandzentrale in Meerbusch sollen zukünftig Kompetenzen gebündelt und Synergieeffekte besser genutzt werden. „Der Standort Neustadt soll in mehreren Phasen zum 31. Dezember 2016 geschlossen werden“, stellte Unternehmenssprecher Jörg Kiefer klar.

120 Mitarbeiter in der Verwaltung

Außer den rund 120 Mitarbeitern in der Verwaltung des Vertriebs sind in Neustadt gegenwärtig noch rund 100 Mitarbeiter in der Produktion beschäftigt. Wie mehrfach von der Mittelbayerischen Zeitung berichtet,soll die Urinbeutel-Produktion nach Mexiko verlagert werden, wofür aber ein genauer Zeitpunkt noch nicht feststeht. In Neustadt bliebe dann nur noch die Herstellung von Sterilwasser. Vertrieb und Produktion gehören unterschiedlichen Firmen an.

Medtronic ist, wie Covidien, ein weltweit agierendes Medizinprodukteunternehmen, das unter anderem als der Erfinder des Herzschrittmachers gilt.Mit der Übernahme von Covidien gehört Medtronic zu einem der weltweit größten Medizinprodukteunternehmen, das mit seinem Portfolio nun in der Lage ist, mehr als 70 Prozent des Krankenhausbedarfs an Medizinprodukten abzudecken.

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